Hecking deckt auf: So hektisch liefen die letzten Transfertage beim VfL
In den letzten Stunden der Transferperiode ging es noch einmal drunter und drüber beim VfL Wolfsburg. Geschäftsführer Klaus Allofs verkaufte nicht nur Kevin de Bruyne, Ivan Perisic und Aaron Hunt, sondern holte auch neue Kräfte in die Autostadt. An diesem kurzfristigen Umbruch haben die Wölfe zu knabbern.
Trainer Dieter Hecking hat einen Einblick in die Hektik kurz vor Schließung des Transferfensters gegeben. Im Interview mit ‚Spox‘ sagt er, dass die späten Wechsel einiger Leistungsträger „einen Einschnitt“ in die bisher unter seiner Regie so nahtlos verlaufene Entwicklung der Mannschaft bedeuteten. Zudem müsse sich „mit den Nachverpflichtungen Dante und Julian Draxler […] erst noch etwas Neues entwickeln“.
Hecking versucht zwar, „die bestehenden Muster erst einmal aufrecht zu erhalten“, doch „natürlich ist Julian Draxler […] ein ganz anderer Spielertyp als Kevin de Bruyne. Dadurch verändert sich allein schon unsere Spielsymmetrie. Durch den engen Spielplan können wir aktuell wenige Automatismen einstudieren. Ich kann ganz ehrlich sagen, dass ich mit Perisic, de Bruyne und Hunt für die neue Saison geplant hatte. Dass sie uns alle am letzten Transfertag verlassen haben, hat die Kaderstruktur noch einmal deutlich verändert“.
De Bruyne-Ablöse „utopisch“
Außerdem äußert sich Hecking auch zu den Umständen der Abgänge der drei Offensivspieler. So hätten de Bruyne und Perisic dem Verein erst „sehr spät“ signalisiert, dass sie zu Manchester City respektive Inter Mailand wechseln möchten. Noch wenige Tage vor Transferschluss sei den Verantwortlichen beim VfL eigentlich klar gewesen, „dass wir Kevin nicht gehen lassen wollten“.
Dass man schließlich dem Angebot in Höhe von kolportieren 74 Millionen Euro doch zustimmte, erklärt Hecking wie folgt: „Es war gar nicht absehbar, dass irgendein Verein eine Ablösesumme in der Höhe bezahlen würde. Utopisch war für mich eher, dass ein Klub unsere Forderungen tatsächlich erfüllt, um Kevin de Bruyne zu verpflichten“. Für Hunt sei der Wechsel zum Hamburger SV derweil eine „dankbare Option“ gewesen. „Er war bei uns in Wolfsburg nicht ganz glücklich“, so Hecking. Der Ex-Bremer hatte sich in der Autostadt, auch aufgrund von Verletzungen, nie richtig durchsetzen können.
Schürrle braucht Zeit
An die Qualitäten des deutschen Nationalspielers André Schürrle, der im Winter vom FC Chelsea kam, glaubt sein Trainer aber nach wie vor. Über den Weltmeister sagt Hecking: „Wir sind von André nicht enttäuscht. Manchmal braucht ein Spieler auch ein komplettes Jahr oder noch länger, um den Schalter umzulegen. De Bruyne und Perisic haben auch ihre Zeit benötigt. André ist voll bei der Sache und hat eine eigene hohe Erwartungshaltung. Wenn er Selbstvertrauen auf den Platz bringt, ist er zweifelsohne ein sehr guter Spieler“. Ein Spieler, dessen Topform benötigt wird, um die Abgänge zu kompensieren.
Fazit: Hecking ist nicht glücklich mit den späten Aktivitäten auf dem Transfermarkt. Auch wenn er er es „fatal“ fände, nun „von den Saisonzielen abzuweichen“.
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