Das Verletzungsdrama um Paul Pogba beherrscht die Titelseiten der italienischen Gazetten. In Spanien widmen sich die Medien dem Titelgewinn des FC Barcelona und der FC Chelsea bekommt trotz massig Kohle nicht jeden Spieler. FT wirft einen Blick auf die internationalen Schlagzeilen.
Chelseas misslungener Transferversuch
Der FC Chelsea hat auf dem Transfermarkt gewütet wie kaum ein Klub zuvor. Die Übernahme durch Todd Boehly hat dem Klub neues Geld in die Kassen gespült, das mit beiden Händen ohne Zögern zum Fenster herausgeworfen wurde. Dennoch sind auch die Blues bei manchen Spielern an ihre Grenzen gestoßen. Zum Beispiel bei Rafael Leão vom AC Mailand. Im vergangenen Sommer und im Winter versuchten es die Chelsea-Bosse beim Portugiesen – vergeblich.
Vor allem auch, weil Milan nicht von der vertraglich festgeschriebenen Ablösesumme über 150 Millionen Euro abrücken wollte. Um den Preis zu drücken, boten die Engländer laut ‚The Athletic‘ Christian Pulisic und Hakim Ziyech als mögliche Tauschspieler an. Darauf ließen sich die Rossoneri jedoch nicht ein. Am Ende der Transferphase schnappte sich Chelsea Mykhaylo Mudryk von Shakthar Donezk und blätterte bis zu 100 Millionen Euro hin. Leãos Vertragsverlängerung in Mailand wartet derweil nur noch auf die offizielle Verkündung.
„Pogbadramma“
Bei Paul Pogba kommt einem Fußballfan mittlerweile nur noch ein Gefühl in den Sinn: Mitleid. Der französische Mittelfeldspieler sammelt inzwischen mehr Verletzungen als Trophäen in seiner Vita. Gegen US Cremonese (2:0) hat es Pogba gestern schon wieder erwischt. „Juve kann nicht auf Pogba setzen“, schreibt die ‚Gazzetta dello Sport‘ und nennt Pogbas Situation eine „endlose Tortur“. Der ‚Corriere dello Sport‘ bildet den am Boden liegenden Mittelfeldmotor auf Seite eins ab und titelt: „Pogbadramma“.
Dass es sich um mehr als ein kleines Wehwehchen handelt, war schnell klar. „Tränen nach dem Stechen im linken Oberschenkel“, schreibt ‚Tuttosport‘ auf der Titelseite. Der exzentrische Profi konnte seine Trauer nicht verbergen. Ihm war sofort klar, dass die Verletzung eine erneute Auszeit bedeutet. Coach Massimiliano Allegri blieb nach der Partie nicht mehr übrig als sein Mitgefühl auszudrücken: „Es tut uns allen leid. Er hat so viel dafür getan, um wieder zurückzukommen“. Seit seiner Rückkehr von Manchester United zur Alten Dame kommt Pogba auf magere zehn Einsätze, sammelte lediglich 160 Spielminuten. In der laufenden Saison werden wohl keine mehr hinzukommen.
Skandal bei Barças Titelfeier
Gestern Abend hat der FC Barcelona den Sack zugemacht. Mit einem 4:2-Sieg gegen Stadtrivale Espanyol sicherte sich die Blaugrana den Titel in LaLiga. Da mussten auch die Madrider Sportillustrierten den Hut ziehen. „Barça ist wieder da“, titelt die ‚as‘, bei der ‚Marca‘ steht in großen Lettern auf der Titelseite: „Sie haben es verdient“. Trotz großer Rivalität zwischen Barcelona und Real Madrid zeigen sich die in Madrid ansässigen Printmedien sportlich.
Nicht ganz so sportlich haben sich die Fans im Power8 Stadion verhalten. Als die Spieler des FC Barcelona und der Staff auf dem Feld den Gewinn der Meisterschaft feierten, platzte einigen Fans von Espanyol der Kragen. Es folgte ein Platzsturm, der die Feierlichkeiten unsanft unterbrach. Die Profis um Robert Lewandowski und Marc-André ter Stegen liefen auf kürzestem Wege in die Katakomben, um sich vor den teils maskierten Angreifern zu schützen.
Die Polizei riegelte den Weg zu den Kabinen anschließend ab. Trainer Xavi zeigte fast schon ein wenig Verständnis: „Die Feier ist normal, aber ich verstehe, dass wir nicht in unserem Stadion sind und nicht respektlos sein dürfen.“ Dennoch sollte Gewalt im Stadion keinen Platz haben. Den Spielern von Barcelona sollte es nun egal sein. Die große Feier wird ohnehin kommenden Samstag im Camp Nou stattfinden.
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