Top-Artikel Premier League

Über 350 Millionen: Die City-Stürmer der vergangenen Jahre

369 Millionen Euro. Eine nette Summe, mit der man so einiges anstellen könnte. Häuser, Autos, eine Yacht, ein Privatjet, alles kein Problem – oder man gibt diese Summer innerhalb von sechseinhalb Jahren für elf Stürmer aus. So geschehen bei Manchester City. Mit Wilfried Bony ist vor kurzem der vorerst letzte Angreifer nach Manchester gewechselt. FussballTransfers blickt auf die City-Stürmer der vergangenen Jahre. Wer konnte sich durchsetzten, wer stellt eine Verstärkung dar und wer floppte.

von Kevin Niekamp
6 min.
Mit Robinho begann der Einkaufs-Wahnsinn bei Manchester City @Maxppp

Seit September 2008 ist Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan Hauptanteilseigner bei Manchester City. In den nachfolgenden Jahren war es ein Kommen und Gehen in Manchester. Die Spieler und Trainer wurden gehandelt wie Aktien an der Börse. Die wenigsten Spieler blieben länger als zwei oder drei Jahre. Gerade im Sturm drehte sich das Karussell mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit.

Unter der Anzeige geht's weiter

Robinho (2008 von Real Madrid/ 43 Mio.): Es war der erste große Transfer, den Manchester City tätigte. Auch der FC Chelsea soll damals kurz vor einer Verpflichtung gestanden haben, Robinho zog Manchester vor. Über die Gründe darf spekuliert werden. City beendete die Saison auf dem zehnten Platz der Premier League, Chelsea wurde Dritter. Der Stürmer selbst stand in dieser Spielzeit in 42 Pflichtspielen auf dem Platz und war dabei an 24 Treffern direkt beteiligt. Es folgte eine Saison mit einer langwierigen Knöchelverletzung, in der der Brasilianer auf 14 weitere Einsätze sowie ein Tor kam. Nach eineinhalb Jahren wurde er in seine Heimat zum FC Santos ausgeliehen – aufgrund der Höhe der Ablöse ein echter Flop. Robinho konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nur selten erfüllen. Im Nachhinein war der Wechsel weg von Real wohl der Karrierekiller für den talentierten Stürmer. Mittlerweile kickt der 31-Jährige für den FC Santos.

(2008 von ZSKA Moskau/ 24 Mio.): Der zweite Brasilianer, der zusammen mit Robinho die Premier League aufmischen sollte. Bekommen haben die Verantwortlichen elf Torbeteiligungen in 42 Spielen. Nach nur neun Einsätzen in der Premier League wurde der Stürmer bereits ein halbes Jahr später zum FC Everton verliehen. Weiter ging es danach auf Leihbasis zu Galatasaray, ehe City den Stürmer im Sommer 2011 ablösefrei zu SC Internacional ziehen ließ. Auch Jô wird in den Geschichtsbüchern des Vereins eine Randnotiz bleiben. Die Zahlen gepaart mit der Ablösesumme sprechen für sich. Heute spielt der 27-Jährige ebenfalls in Brasilien für Atlético Mineiro.

Unter der Anzeige geht's weiter

Emmanuel Adebayor (2009 vom FC Arsenal/ 29 Mio.): Da Robinho und Jô schon wieder weg waren, musste im Sommer 2009 Ersatz her. Einer davon war Adebayor. Mit vier Treffern in den ersten vier Ligaspielen schlug der Togolese ein wie eine Bombe. Es folgten jedoch nur noch 15 weitere in 41 Spielen. Zur Hälfte der zweiten Saison wurde der Angreifer im Winter 2011 zu Real Madrid verliehen. Adebayor hätte bei City viele Probleme lösen können. Die Verantwortlichen setzten ihm jedoch immer mehr Konkurrenten vor die Nase. Aktuell läuft es bei Tottenham Hotspur nicht viel besser. Harry Kane hat ihm den Rang abgelaufen. Sein Vertrag an der White Hart Lane läuft am Saisonende aus.

Roque Santa-Cruz (2009 von den Blackburn Rovers/ 21 Mio.): Viele deutsche Fans staunten nicht schlecht, als City im Zuge seiner Shopping-Tour den Ex-Münchener von den Blackburn Rovers verpflichtete. Ähnlich wie Adebayor hielt auch Santa Cruz nicht länger als 18 Monate durch. Nach 24 Pflichtspielen mit nur vier Treffern ging es per Leihe zurück nach Blackburn. Im Sommer 2013 wurde das Kapitel Manchester endgültig beendet. Eines der teuersten Missverständnisse der jüngeren Vergangenheit. Heute spielt der 33-Jährige bei Cruz Azul in Mexiko.

Unter der Anzeige geht's weiter

Carlos Tévez (2009 von West Ham United/ 58 Mio.): Erst für United, dann für City. Die Anfangszeit für Tévez im hellblauen Trikot war nicht einfach. Doch sein Spielstil, seine Tore und der unbändige Einsatzwille machten aus Tévez schnell einen Publikumsliebling. Er war der zweitschnellste Spieler der Vereinsgeschichte, der die 50-Tore-Marke knackte (73 Spiele). Es folgten neun weitere Treffer, sowie der Wechsel zu Juventus Turin, nachdem er sich mit den Verantwortlichen überworfen hatte. Der Argentinier war der bislang beste Stürmertransfer in diesem Ranking. Tévez ackert und schoss City nicht nur erstmals in die Champions League, sondern auch zur Meisterschaft.

Mario Balotelli (2010 von Inter Mailand/ 29,5 Mio.): Roberto Mancini brachte das ‚Enfant terrible‘ aus Mailand mit nach Manchester und er wusste, dass es nicht einfach wird. In jedem Verein, in dem Balotelli gespielt hat, waren sich die Experten einig: Fußballerisch hat er Weltformat, doch dies zeigt er zu selten oder es wird durch Eskapaden überdeckt. 38 Torbeteiligungen waren es in 80 Spielen. Kein so schlechter Wert. Doch spätestens mit Mancinis-Ende in Manchester war auch das von Balotelli besiegelt. Bislang hoffte jeder Verein, Balotelli bändigen zu können. Aktuell versucht es der FC Liverpool. Bei City blitzte die Klasse allerdings zu selten auf, um dauerhaft ein Thema für die erste Elf zu sein.

Unter der Anzeige geht's weiter

Edin Dzeko (2011 vom VfL Wolfsburg/ 37 Mio.): Der Bosnier kam als amtierender Bundesliga-Torschützenkönig für eine Rekordablöse auf die Insel. Kein Spieler aus der Bundesliga erzielte bis dato einen höheren Preis. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sprechen die Fakten für den 28-Jährigen. 71 Tore und 39 Vorlagen in 183 Spielen. Dzeko ist sein Geld wert. Der Stürmer pendelt je nach Form zwischen Stürmer Nummer zwei und vier im aktuellen Kader. Der Bosnier setzte sich bislang gegen fast jeden Konkurrenten durch und überzeugt sowohl alleine, im Doppelsturm oder als Joker.

Sergio Agüero: (2011 von Atlético Madrid/ 45 Mio.): Der Königstransfer schlecht hin. Er ist neben Yaya Touré der entscheidende Spieler des Teams. Wenn nichts geht, gib Agüero die Kugel. Der Argentinier schoss City mit seinem Tor in der 93. Minute gegen die Queens Park Rangers 2012 zur ersten Meisterschaft seit 44 Jahren. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist er ein Held im Ethiad Stadium. Der Argentinier ist die Lebensversicherung der ‚Citizens‘ und der beste Stürmertransfer der jüngeren Vereinsgeschichte. 98 Tore und 42 Vorlagen in 151 Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Stefan Jovetic (2013 vom AC Florenz/ 26 Mio.): Der Montenegriner kam in Manchester nur schwer in Tritt. Zwei langwierige Verletzungen setzten ihn Mitte seiner ersten Saison für vier Monate außer Gefecht. Zum Ende der vergangenen Saison lief es besser. Jovetic deutete seine Klasse mehrmals an, kommt jedoch aktuell nicht über die Rolle des Backups hinaus. Für Neuzugang Bony wurde 25-Jährige aus dem Champions League-Kader gestrichen und ist aktuell im Ranking nur noch die Nummer vier. Man hat sich mehr versprochen, doch Jovetic hat die besten Jahre noch vor sich.

Álvaro Negredo (2013 vom FC Sevilla/ 25 Mio.): Im Doppelpack mit Jesús Navas vom FC Sevilla gekommen und einer der Wunschspieler von Manuel Pellegrini. Nach einer guten ersten Saisonhälfte baute der Stürmer immer mehr ab und wurde im Sommer nach Valencia verliehen. Bei Manchester hat der Spanier wohl keine Zukunft mehr, obwohl er von seiner Art her gut auf die Insel passt. 31 Torbeteiligungen in 49 Spielen sind kein schlechter Wert, nur war die Konkurrenz eben noch besser.

Wilfried Bony (2015 von Swansea City/ 32 Mio.): Aufgrund des Afrika-Cups absolvierte der Winterneuzugang erst zwei Kurzeinsätze gegen Newcastle und Barcelona. Der Ivorer war im Jahr 2014 mit 20 Treffern der beste Angreifer der Premier League. Bei seinem ehemaligen Verein Swansea konnte der bullige Angreifer überzeugen. Das muss jedoch bei City, wie die Vergangenheit zeigt, nichts heißen.

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert