FT-Kurve Weltmeisterschaft

Letzte Chance für Enrique? Spanien im WM-Check

Mit weniger Weltstars als früher, dafür aber mit ganz großer mannschaftlicher Geschlossenheit reist Spanien nach Katar. FT hat einen genauen Blick auf die WM-Chancen der Iberer geworfen.

von Lukas Rauer
4 min.
Die spanische Nationalmannschaft @Maxppp

Der Weg zur WM

Bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Katar gab sich der Weltmeister von 2010 keine Blöße. Aus acht Spielen holten die Spanier sechs Siege sowie je eine Niederlage und ein Unentschieden. Mit 15 geschossenen Toren und lediglich fünf kassierten wiesen die von Luis Enrique trainierten Spanier in ihrer Gruppe zudem die beste Tordifferenz auf.

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Auch in der UEFA Nations League thronten die Spanier nach allen sechs Spieltagen auf Platz eins. Die Bilanz: Drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage. Am letzten Spieltag siegten die Furia Roja mit 1:0 bei Portugal.

Stärken & Schwächen

Bei Namen wie Pedri, Gavi und Ansu Fati fällt es nicht schwer, die größte Stärke der Spanier zu benennen: Die vielen jungen Talente und die technische Versiertheit der Mannschaft. Selbst im Tor haben die Spanier mit Unai Simón (Athletic Bilbao) und Robert Sánchez (Brighton) starke Nachfolger für David de Gea gefunden. Darüber hinaus sind sie auf so gut wie jeder Position ohne merklichen Qualitätsverlust doppelbesetzt. Größtenteils wechseln sich Routiniers, Youngster und Spieler im besten Fußballeralter ab.

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Einzig im Sturm drückt der Schuh. Álvaro Morata ist der einzig echte Neuner im Kader. In 57 Länderspielen schoss Morata starke 27 Tore und bereitete zudem sechs weitere Treffer vor. Fällt der Spanier allerdings aus oder braucht die Mannschaft neue Impulse, sieht es düster auf der Bank aus. Den Spaniern fehlt ein weiterer großgewachsener Vollstrecker.

Der Trainer: Luis Enrique

Nationaltrainer in Spanien: Luis Enrique

Seit Ende 2019 trainiert Luis Enrique die spanische Nationalmannschaft zum zweiten Mal. Bereits von Sommer 2018 bis Anfang 2019 stand er an der Seitenlinie der Spanier. Aufgrund des Todes seiner Tochter trat Enrique zwischenzeitlich zurück. Einen Titel konnte der Ex-Trainer des FC Barcelona bislang nicht gewinnen.

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Die heimische Presse sieht Enrique zwiespältig. Der Vorwurf: Der Coach würde nicht auf die besten Spieler des Landes setzen, sondern auf seine Favoriten. Das Verhältnis ist zerrüttet, auch deswegen, weil Enrique nicht zulässt, dass die Medien seine Entscheidungen hinterfragen. Der Verlauf des Turniers in Katar könnte folglich darüber entscheiden, ob er das Team weiter lenken darf.

Der Star: Pedri

Bei Namen wie Rodri (Manchester City), Ansu Fati (FC Barcelona) und Álvaro Morata (Atlético Madrid) ist es nicht einfach, einen einzelnen Spieler zu benennen. Die größte Aufmerksamkeit gehört derzeit jedoch ohnehin einem anderen: Pedri vom FC Barcelona. Der 19-Jährige ist im zentralen Mittelfeld zu Hause und ist eines der vielversprechendsten Mittelfeldtalente Europas.

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14 Mal lief der Rechtsfuß bisher für die Spanier auf. Aufgrund von Verletzungen verpasste er allerdings auch einige Partien. Die kommende Weltmeisterschaft wird Pedris Möglichkeit sein zu zeigen, dass er das Spiel einer großen Fußballnation prägen und leiten kann.

Player to watch: Gavi

Gavi Spanien 2223

Neben dem Star der Mannschaft kommt auch der Player to watch aus Katalonien. Mittelfeldjuwel Gavi vom FC Barcelona steht vor seinem ersten großen Turnier. Der 18-Jährige kommt bereits auf zwölf Länderspiele für die Spanier, in denen er ein Tor erzielte.

Der zentrale Mittelfeldspieler räumte zuletzt zwei individuelle Preise ab. Er gewann sowohl die Wahl zum Golden Boy 2022 als auch die Kopa-Trophäe 2022. Der junge Spanier setzte sich dabei gegen Konkurrenten wie Jude Bellingham von Borussia Dortmund und Jamal Musiala vom FC Bayern München durch. Folglich geht der technisch versierte Mittelfeldspieler mit viel Rückenwind in das Turnier.

Die Topelf

Prognose

Die Spanier befinden sich gemeinsam mit Deutschland, Japan und Costa Rica in Gruppe E. Im Normalfall sollten sie die Gruppe auf einem der ersten beiden Plätze abschließen. Die Tiefe des Kaders stimmt abgesehen von der Sturmmitte jedenfalls. Kaum eine andere Nation kann auf so viele aufstrebende Talente zurückgreifen wie die Spanier. Auch die Anzahl an Routiniers stimmt. Entscheidend für den Verlauf des Turnieres wird sein, ob das Team so richtig in seinen gewohnten Spielfluss findet. FT sagt: Die Spanier besitzen zwar riesiges Potenzial, für den Titel wird es allerdings nicht reichen.

Der Kader

Tor: Unai Simón (Athletic Bilbao), Robert Sánchez (Brighton & Hove Albion), David Raya (FC Brentford)

Abwehr: César Azpilicueta (FC Chelsea), Dani Carvajal (Real Madrid), Jordi Alba (FC Barcelona), José Gaya (FC Valencia), Aymeric Laporte (Manchester City), Pau Torres (FC Villarreal), Eric García (FC Barcelona), Hugo Guillamón (FC Valencia)

Mittelfeld: Sergio Busquets (FC Barcelona), Rodri Hernández (Manchester City), Pedri (FC Barcelona), Carlos Soler (Paris St. Germain), Koke (Atlético Madrid), Gavi (FC Barcelona), Marcos Llorente (Atlético Madrid)

Angriff: Álvaro Morata (Atlético Madrid), Marco Asensio (Real Madrid), Ferran Torres (FC Barcelona), Pablo Sarabia (Paris St. Germain), Nico Williams (Athletic Bilbao), Dani Olmo (RB Leipzig), Ansu Fati (FC Barcelona), Yeremi Pino (FC Villarreal)

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