Hoeneß kündigt Rangnick-Entscheidung an – Watschn für Tuchel

von Georg Kreul - Quelle: FAZ
2 min.
Uli Hoeneß @Maxppp

Beim FC Bayern deutet alles auf ein Engagement von Ralf Rangnick als Cheftrainer hin. Die erste Wahl war der derzeitige Trainer von Österreich nicht. Für Uli Hoeneß gehen die Münchner dennoch nicht als Verlierer aus der Trainersuche heraus.

Die Suche des FC Bayern nach einem geeigneten Nachfolger für Thomas Tuchel wirkte in den zurückliegenden Wochen mit Blick auf die Vielzahl der gehandelten Kandidaten etwas planlos und chaotisch. Inzwischen ist aber klar, dass künftig Ralf Rangnick den Posten bekleiden soll. Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß sieht die Trainersuche der Münchner nicht so undurchdacht, wie die Berichterstattung suggeriert.

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Im Gespräch mit der ‚FAZ‘ sagt Hoeneß: „Das Pingpongspiel, das von der ein oder anderen Zeitung veranstaltet wird, ist des FC Bayern unwürdig. Und es ist auch nicht so, dass wir gleichzeitig mit drei Leuten verhandelt hätten. Das tun wir nicht. Erst wenn der eine Kandidat absagt, wird mit dem nächsten gesprochen.“

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Alonso empfiehlt sich für die Zukunft

Die erste Absage, die der FCB kassierte, war die von Wunschkandidat Xabi Alonso, der sich für den Verbleib beim neuen deutschen Meister Bayer Leverkusen entschied. Eine Entscheidung, die Hoeneß nicht wurmt, sondern sogar bewundert: „Wir haben höflich angefragt, er hat abgesagt, weil er Charakter hat. Er wäre zu keinem anderen Verein gegangen. Dadurch hat er sich qualifiziert, später einmal Trainer des FC Bayern zu werden.“

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Dabei verrät Hoeneß auch Gesprächsdetails mit dem Coach der Werkself: „Alonso sagte uns: ‚Wir haben unser Masterpiece gemacht, viele Spieler sind wegen mir gekommen, ich kann den Verein jetzt nicht verlassen.‘“ Erst im Anschluss wurden die Bayern dem 72-Jährigen zufolge bei Bundestrainer Julian Nagelsmann vorstellig, von dem die Bayern den nächsten Korb erhielten.

Rangnick war schließlich der dritte Kandidat, bei dem der Rekordmeister anklopfte. Nachdem in den vergangenen Tagen einige Grundbedingungen für das Engagement des 65-Jährigen geklärt wurden, kündigt Hoeneß eine baldige Entscheidung an: „Ich denke, wir werden innerhalb einer Woche eine Entscheidung haben.“ Dem Vernehmen nach muss Rangnick nur noch sein finales Ja-Wort geben, darüber hinaus stehen noch die Ablöseverhandlungen mit dem ÖFB bevor.

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Falsche Einstellung bei Tuchel

Für Hoeneß ist die wichtigste Grundvoraussetzung, dass der neue Bayern-Coach großen Wert auf die Ausbildung junger Spieler legt. Etwas, das der Klubpatron bei Tuchel vermisst: „Ich mache Thomas Tuchel keinen Vorwurf, ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Aber er hat eine andere Einstellung.“

Und weiter: „Er meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen. Ich meine, man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben.“ Das hat vor allem auch wirtschaftliche Gründe.

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Nicht jedes Jahr kann der FCB einen 100-Millionen-Transfer wie den von Harry Kane stemmen. „Vielleicht noch einmal für einen deutschen Spieler, aber nicht vier oder fünfmal“, sagt Hoeneß weiter. Man muss nicht viel Fantasie besitzen, um zu wissen, dass Florian Wirtz (20) von Bayer Leverkusen der erwähnte deutsche 100-Millionen-Spieler sein dürfte.

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