Köln: Fast alles hängt an Córdoba
20 Tore steuerte Jhon Córdoba zum Aufstieg des 1. FC Köln bei, weitere 13 in der vergangenen Saison zum Klassenerhalt. Eigentlich ist der Mittelstürmer nicht zu ersetzen, trotzdem kann ein Verkauf nicht ausgeschlossen werden.
Beim 1. FC Köln drückt insbesondere im Offensivbereich der Schuh. Auf den offensiven Außenbahnen fehlt es an Qualität und Quantität, mit Florian Kainz (27) fällt der Top-Vorbereiter der Vorsaison zudem noch monatelang aus.
Entsprechend soll noch Verstärkung kommen. Während Streli Mamba (26, SC Paderborn) durch den Medizincheck fiel, ist sich der FC mit Dimitrios Limnios (PAOK Saloniki) einig. Problem: Wegen eines positiven Coronatests hängt der 22-Jährige in Griechenland fest.
„Geht recht schnell“
„Limnios hat leichte Halsschmerzen. Er ist nicht negativ getestet. Wir warten jetzt ab, bis er nicht mehr positiv ist. Wenn er einreisen darf, geht es recht schnell“, sagte Manager Horst Heldt auf der heutigen Pressekonferenz.
Ebenfalls gehandelt werden die Flügelspieler Robin Hack (22, 1. FC Nürnberg) und Marco Richter (22, FC Augsburg). Bemerkenswert offen bestätigt Heldt: „Alle, die schon mal in der Zeitung standen, vielleicht auch noch ein paar andere, mit denen beschäftigen wir uns.“
Córdoba könnte frisches Geld bringen
Allerdings ist der FC finanziell auf Kante genäht. Abhilfe leisten würde ein lukrativer Verkauf. Da Sebastiaan Bornauw (21) bleiben will, kommt dafür eigentlich nur ein Mann infrage: Torjäger Jhon Córdoba (27). Weil der Kolumbianer nur noch ein Jahr Vertrag hat, muss sich Köln zwangsläufig mit Angeboten beschäftigen.
Konkrete Interessenten gibt es aber noch nicht. Auch, wenn am Geißbockheim nach FT-Informationen immer mehr Entscheidungsträger davon ausgehen, dass Córdoba noch bis zum 5. Oktober geht.
„Luftleerer Raum“
„Wir wissen, was wir an Jhon haben“, sagt auch Heldt, „aber es ist noch nicht klar, wie es mit ihm weitergeht. Irgendwann schließt ein Fenster, aber dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Wir bewegen uns da in einem luftleeren Raum.“
Ob Köln jene 17 Millionen Euro, die man 2017 für Córdoba nach Mainz überwies, wieder reinholen kann, ist fraglich. Trotzdem wäre man durch einen Verkauf der Lebensversicherung handlungsfähiger.
Engpass im Sturm
Weiteres Problem: Mit Simon Terodde (32, Hamburger SV) gab man bereits einen anderen Mittelstürmer ab, Anthony Modeste (32) ist derweil verletzt. Verkauft man Córdoba, macht man neben den offensiven Außenbahnen eine weitere Baustelle auf der Neun auf.
Nicht vollends abgeschrieben hat man in der Domstadt unterdessen eine Rückkehr von Mark Uth (29, Schalke 04), der in der abgelaufenen Rückrunde zeitweilig groß auftrumpfte. Zehn Millionen Euro Ablöse wären aber nur unter eine Prämisse zu stemmen: Wenn Córodba noch geht.
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