Transferpolitik: Salzburg wildert mal wieder in Liga zwei
Als hätte Red Bull Salzburg nicht schon genügend Leistungsträger abgegeben, versucht sich der Nächste in einer europäischen Topliga. Amadou Haidara wechselt in der anstehenden Wintertransferperiode zu Schwester-Klub RB Leipzig. Einmal mehr soll ein deutscher Zweitligaspieler den Verlust auffangen.
David Kinsombi von Holstein Kiel ist einer der begehrtesten Mittelfeldspieler der zweiten Bundesliga. Der Störche-Kapitän hat das Interesse einiger Klubs geweckt. Darunter laut ‚Sky‘ auch Red Bull Salzburg. Hintergrund: Der österreichische Meister fahndet nach einem Ersatz für Amadou Haidara.
Vorreiter Kampl, Yabo und Rzatkowski
Das Bemerkenswerte: Nach Kevin Kampl, Reinhold Yabo und Marc Rzatkowski wäre Kinsombi der vierte Transfer aus dem deutschen Unterhaus für das zentrale Mittelfeld. Während Yabo und Rzatkowski immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurden, konnte sich Kampl für höhere Aufgaben empfehlen.
Yabo war vor dreieinhalb Jahren ablösefrei von Arminia Bielefeld nach Salzburg gewechselt. Der 26-Jährige bestritt seitdem 60 Pflichtspiele und verzeichnete 22 Scorerpunkte (acht Treffer sowie 14 Vorlagen). Trainer Marco Rose lässt ihn in dieser Saison vermehrt als Mittelstürmer auflaufen.
Relativ hohe Summen für Zweitliga-Akteure
Weitaus weniger Einsatzzeiten erhielt Rzatkowski, der im Sommer 2016 für zwei Millionen Euro vom FC St. Pauli gekommen war. Für ihn stehen nach eineinhalb Jahren bei RB Salzburg lediglich 27 Pflichtspiele zu Buche – darunter nur zwölf Ligapartien. Anfang des Jahres wurde der 28-Jährige dann an die New York Red Bulls verliehen.
Kampl kam vom VfR Aalen. Die Österreicher ließen sich den Spielgestalter drei Millionen Euro kosten. Der ehemalige slowenische Nationalspieler war gleich in seiner ersten Saison gesetzt und wechselte zweieinhalb Jahre später für zwölf Millionen Euro zu Borussia Dortmund.
Kinsombi variabel einsetzbar
Kinsombi ist auf vielen Positionen einsetzbar. Als defensiver Mittelfeldspieler bei Eintracht Frankfurt ausgebildet, wurde der 23-Jährige beim Karlsruher SC und dem 1. FC Magdeburg als Links-, Rechts- und Innenverteidiger aufgeboten. Kiel-Trainer Tim Walter sieht seinen Schützling derweil in einer offensiveren Rolle, teilweise sogar als Mittelstürmer.
Holstein hält alle Zügel fest in der Hand. Kinsombi ist noch bis 2021 vertraglich an den Zweitligisten gebunden. Dennoch dürften die Störche bei einer gewissen Ablöse schwach werden. Der Verein aus dem hohen Norden ist schließlich finanziell auf Spielerverkäufe angewiesen.
FT-Meinung
PlausibelIn Salzburg wird es fast schon zur Tradition, sich bei etablierten Zweitligisten zu bedienen. Die Beispiele Yabo, Kampl und Rzatkowski belegen dies. Kinsombi könnte der nächste Spieler in dieser Reihe werden.