Drei Shootingstars: So plant Hertha BSC im Sommer
Hertha BSC zeigt sich auch in der Rückrunde konstante Leistungen. Defensiv extrem diszipliniert sichert die individuelle Klasse eines Adrián Ramos in der Offensive nicht selten den Sieg. Im Sommer verlässt der Kolumbianer Berlin voraussichtlich. Entsprechend sondiert die ‚Alte Dame‘ den Markt und hat bereits drei Spieler verschärft ins Visier genommen.
Nach dem souveränen Aufstieg im Vorjahr ist Hertha BSC eine der großen Überraschungen dieser Saison. Jos Luhukay formte aus dem einstigen Chaos-Klub eine verschworene Einheit, die ganz einfach Lust auf Fußball hat. Auf Rang sieben liegend mischt der Hauptstadtklub so in der Verlosung um die Europapokal-Plätze mit, einen Punkt hinter Borussia Mönchengladbach. Das Team lebt von seiner kompakten Defensive sowie seiner einfachen, aber sehr klaren Spielidee. Hinten lässt das Konstrukt nichts anbrennen, vorne sollen Einzelkönner wie Adrián Ramos den Rest besorgen.
Allerdings steht die Hertha im Sommer voraussichtlich vor einem Problem, denn der 28-jährige Top-Torjäger kokettiert mit einem Wechsel – voraussichtlich zu Borussia Dortmund. Entsprechend fahnden Manager Michael Preetz und Coach Luhukay im Hintergrund längst nach adäquatem Ersatz, nicht nur fürs Sturm-Zentrum. Dabei legen sie den Fokus auf bewährtes Bundesliga-Personal. Nach Informationen der ‚Bild‘ buhlen die Verantwortlichen dabei um drei Spieler der Konkurrenz:
Jonathan Schmid (SC Freiburg): Der französische Rechtsaußen ist auf seinem Flügel extrem agil, lauffreudig und besitzt viel Zug zum Tor. In dieser Spielzeit häufig von Verletzungen geplagt wusste der 23-Jährige vor allem in der Vorsaison zu glänzen, als Freiburg furios aufspielte. Allerdings unterschrieb der Elsässer erst im September einen Vertrag bis 2018, um vorzeitig ein Zeichen für die Freiburger Zukunft zu setzen. Spielerisch wäre Schmid sicherlich eine Bereicherung für die Hertha, allerdings könnten ihn sich die Berliner wohl nur im Falle des Abstiegs der Breisgauer leisten.
Josip Drmic (1. FC Nürnberg): Zuletzt wurde auch das Interesse des Sportclubs am Nürnberger Shootingstar bekannt. Der Schweizer steht sinnbildlich für die aktuelle Form des FCN. Elf Tore und drei Vorlagen sprechen für die Klasse des 21-jährigen Youngsters. Vor der Saison kam der Rechtsaußen, der auch im Zentrum spielen kann für 2,2 Millionen vom FC Zürich. Auch beim schnellen, torgefährlichen Nationalspieler gilt wohl, dass er für Berlin nur zu haben ist, wenn der ‚Glubb‘ den Gang ins Unterhaus antreten muss – wonach es aktuell nicht aussieht. Ansonsten wäre Drmic wohl nicht bezahlbar. „Eines Tages würde ich gerne für einen internationalen Top-Verein spielen“, verrät der ambitionierte Youngster der Franken seine Pläne. „Ich werde nie sagen, ein Spieler sei unverkäuflich“, weiß auch Manager Martin Bader, dass es schwierig wird, den Schweizer zu halten, sollte er seine Form konservieren können.
Karim Bellarabi (Eintracht Braunschweig): Die Formkurve des Deutsch-Marokkaners zeigte zuletzt rapide nach oben. Insbesondere gegen den Hamburger SV präsentierte sich der Leihspieler von Bayer Leverkusen in bestechender Verfassung. Trotz seines etwas unorthodoxen Laufstils ist Bellarabi pfeilschnell und besticht mit starker Technik. Am Saisonende kehrt der 23-Jährige zurück nach Leverkusen, wo er noch Vertrag bis 2015 besitzt. Weil Sidney Sam im Sommer zu Schalke 04 wechseln wird, hängt in der Personalie Bellarabi sicherlich viel davon ab, ob die ‚Werkself‘ einen weiteren Akteur für den rechten Flügel verpflichtet. Zuletzt war André Hahn vom FC Augsburg im Gespräch. Sollte Bayer hier tätig werden, wäre der Weg für den gebürtigen Berliner zurück in seine Heimatstadt womöglich frei.