Revanche geglückt: Cunha zeigt es Ex-Coach Nagelsmann
In Leipzig konnte Matheus Cunha nicht durchstarten, bei Hertha BSC ist er nun Leistungs- und Hoffnungsträger zugleich. Seine gestrige Rückkehr nach Sachsen dürfte ihm auch ohne Torerfolg gefallen haben.
„Er hat einfach nicht getroffen“, so Julian Nagelsmanns lapidare Antwort auf ‚Sportbuzzer‘-Nachfrage, warum Matheus Cunha in Leipzig nicht der Durchbruch gelingen wollte. Wie schon unter Vorgänger Ralf Rangnick war der Brasilianer maximal als Joker gefragt und dementsprechend entbehrlich.
Gut investierte 18 Millionen
So ging es für Cunha im Januar knappe 150 Kilometer nach Norden zu Hertha BSC. Zur vielfachen Verwunderung war der 21-Jährige den Berlinern trotz geringer Spielzeit und wenigen Toren stolze 18 Millionen Euro wert – drei Millionen mehr, als RB vor eineinhalb Jahren an den FC Sion überwiesen hatte.
Heute, vier Monate später, lässt sich der Hertha zu einem echten Glücksgriff gratulieren. Beim gestrigen Wiedersehen mit seinem Ex-Klub (2:2) steuerte Cunha selbst zwar kein Tor bei, gehörte aber zu den besten Akteuren auf dem Platz und stach bei Hertha einmal mehr mit Spielfreude und Umtriebigkeit hervor. Revanche geglückt – auch ohne Treffer.
Um Ex-Coach Nagelsmann Lügen zu strafen, hätte es einen Torerfolg ohnehin nicht gebraucht. In den vier Partien zuvor hatte es Cunha jeweils einmal klingeln lassen und stünde nun schon bei fünf Treffern für die Alte Dame, wäre sein Hackeneinsatz beim Hertha-Debüt gegen den SC Paderborn (2:1) von der DFL als Tor gewertet worden.
Gesicht des Berliner Aufschwungs
Der Ärger in Leipzig über Cunhas Leistungen – von dessen Beitrag zum gestrigen Unentschieden mal abgesehen – dürfte sich allerdings in Grenzen halten. Auch in der aktuellen Form hätte es der Samba-Kicker gegen Timo Werner, Patrik Schick und dem derzeit verletzten Yussuf Poulsen schwergehabt. 18 Millionen Euro für einen Ersatzspieler nimmt man mit einem Lächeln entgegen, auch wenn Nagelsmann behauptet: „Wenn er gesagt hätte, er will auf jeden Fall bleiben, hätte er gerne bleiben dürfen.“
Hat er aber nicht. Jetzt ist Cunha in Berlin und gemeinsam mit Neu-Trainer Bruno Labbadia das Gesicht des jüngsten Aufschwungs mit sieben Punkten aus drei Partien. Wenn er sich treu bleibt, weiter seine brasilianische Spielfreude mit Laufbereitschaft und Fleiß kombiniert, ist dem Mann aus João Pessoa noch einiges zuzutrauen in der Bundeshauptstadt.
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