Bundesliga

Abstiegsgsangst am Neckar: Dem VfB droht der Ausverkauf

Mehrfach konnte der VfB Stuttgart in den vergangenen Jahren dem Abstieg in die zweite Liga knapp entgehen. In der aktuellen Saison bleibt die Kehrtwende auch elf Spieltage vor Schluss noch aus. Das rettende Ufer ist schon fünf Punkte entfernt. Starten die Schwaben nicht bald eine Serie, droht im Sommer der Ausverkauf.

von Matthias Rudolph
2 min.
Beim VfB hat sich das Abstiegsgespenst eingenistet @Maxppp

Mit geschätzten 42 Millionen Euro liegt der VfB Stuttgart auf Platz sieben in der Bundesliga, was den Etat betrifft. Sportlich gesehen sieht es für den Traditionsverein vom Wasen aber deutlich schlechter aus. Nach nur vier Siegen in 23 Partien steht der VfB als Tabellenletzter mit dem Rücken zur Wand. Am kommenden Freitag kommt Hertha BSC nach Stuttgart. Alles andere als ein Sieg würde wohl auch dem letzten Optimisten die Argumente nehmen.

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Kommt es am Ende tatsächlich zum Äußersten, müssten die Verantwortlichen um Präsident Bernd Wahler nicht nur den Sponsoren und Fans Rede und Antwort stehen. Auch mit den beim VfB beschäftigten Profis müsste sich die Vereinsführung zusammensetzen. Probleme über Probleme türmen sich am Horizont auf.

Da wären zum einen die schwer vermittelbaren Spieler, die in Stuttgart ein üppiges Gehalt beziehen. Akteure wie Vedad Ibisevic (2,5 Millionen), Filip Kostic (2 Millionen), Konstantin Rausch (1 Million), Mohammed Abdellaoue (1,3 Millionen), Gotoku Sakai (1 Million) oder Martin Harnik (2 Millionen) haben in dieser Saison selten bis nie ihren Verdienst rechtfertigen können. Sie loszuwerden, wäre kein leichtes Unterfangen und es wäre nicht das erste Mal, dass ein Klub am Ende auf einem Teil des Gehalts sitzen bleibt.

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Das Tafelsilber zum Schnäppchenpreis

Nicht weniger schlecht steht es um die Akteure, die auf dem Markt noch gefragt sind. Für die Talente Timo Werner (BVB, Wolfsburg, Bayern, Leverkusen), Antonio Rüdiger (Manchester United, FC Porto, FC Chelsea), Timo Baumgartl (FC Arsenal) sowie den rumnänischen Nationalspieler Alexandru Maxim (Swansea City) interessierten sich einige namhafte Klubs. Um den Kader nicht weiter zu schwächen, blockten die Schwaben aber rigoros ab.

Bei einem Abstieg würde nicht nur der Marktwert der Spieler sinken, sie wären weder zu halten noch zu bezahlen. Die Offerten für Rüdiger beispielsweise, der seit Monaten verletzt ausfällt, dürften bei weitem nicht mehr bei 20 Millionen plus X liegen. Baumgartl und Werner, die größten Zukunftshoffnungen aus dem eigenen Stall, müssten schon sehr viel Heimatverbundenheit zeigen, um die Anfragen aus der Bundesliga und der Premier League abzublocken.

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Bleiben eine Reihe von Spielern, die der VfB eigentlich halten will. Kapitän Christian Gentner, die Abwehrspieler Florian Klein und Daniel Schwaab, Neuzugang Daniel Ginczek, Ersatz-Kapitän Georg Niedermeier, Daniel Didavi sowie Torhüter Sven Ulreich sind allesamt über den Sommer hinaus an den VfB gebunden. Ob sie den Gang in die zweite Liga antreten würden, ist unsicher. Genau wie die Frage, ob der VfB die Genannten überhaupt bezahlen könnte.

Für einen Verein wie den VfB, der gehaltstechnisch im oberen Drittel der Liga beheimatet ist, ist es aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten unmöglich, die Mannschaft auch im Falle des Abstiegs beisammen zu halten. Robin Dutt und Co. müssten im Sommer beim Kader wohl oder übel den Reset-Knopf drücken. Böse Zungen in Stuttgart sagen, dass dies schon vor Jahren notwendig gewesen wäre.

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