FT-Kurve UEFA Champions League

Welttorhüter plötzlich raus: Wachablösung im PSG-Tor?

Viele guckten verdutzt, als auf dem Spielberichtsbogen bei der Partie gegen den FC Bayern der Russe Matvey Safonov im Tor von PSG zu finden war. Gianluigi Donnarumma schmorte auf der Bank. Hat Luis Enrique eine neue Nummer eins?

von Dominik Sandler
2 min.
PSG Keeper @Maxppp

Der Transfer von Matvey Safonov (25) zu Paris St. Germain im Sommer kam für viele Beobachter durchaus überraschend. Der russische Nationalkeeper kostete 20 Millionen Euro und ist damit der teuerste Torhüter, der jemals in die Ligue 1 wechselte.

Unter der Anzeige geht's weiter

Und das zu einem Klub, der mit Gianluigi Donnarumma (25) den Welttorhüter von 2021 und langfristig längst eine unumstrittene Nummer eins in den eigenen Reihen hatte. Eigentlich. Denn Luis Enrique bestand im Sommer auf einen Torhüter, der das Duell mit dem Italiener aufnehmen kann. Schon bei seiner Vorstellung kündigte Safonov an, er sei nicht nach Paris gekommen, um sich mit dem Status als Ersatztorhüter zufriedenzugeben. „Ich habe noch nie einen Wettkampf verloren. Vielleicht wollen sie mich nicht direkt zur Nummer eins machen, aber ich glaube, ich werde es.“

Unglückliche Auftritte von „Gigio“ in der Königsklasse

Selbstbewusste Worte, denen der Russe nun wohl schon schneller als gedacht Taten folgen lassen könnte. Denn Donnarumma ist längst nicht mehr unumstritten und schon gar nicht frei von Fehlern. Gerade in der Champions League fiel lange Schlussmann, der auf den Tag genau gleich alt ist wie sein Kontrahent, vermehrt negativ auf. Gegen den FC Arsenal (0:2) trug er eine große Schuld an beiden Gegentreffern, auch gegen Atlético Madrid (1:2) war sein Auftritt zumindest unglücklich.

Unter der Anzeige geht's weiter

Anlass genug für Enrique, um Safonov immer mehr Spielzeit zu geben. In vier der vergangenen acht Partien in der Liga begann der Russe, in vieren Donnarumma. Schon vor Wochen war deshalb über eine mögliche Wachablösung im PSG-Tor spekuliert worden.

Wenn es aber wichtig wurde, hatte Enrique noch immer auf Donnarumma gesetzt. Bis gestern. „Seit einigen Wochen heißt es, dass Luis Enrique sich über Donnarummas Leistungen in der Champions League aufregt (große Schwächen in der Luft). Daher denke ich, dass er ihm gestern eine Botschaft geschickt hat“, sagt Matthieu Margueritte von der FT-Partnerseite Foot Mercato.

Unter der Anzeige geht's weiter

Auch Safonov patzt

Die französische Presse sei von der Entscheidung, Safonov in einem solchen Spiel vorzuziehen, aber dennoch überrascht gewesen. Noch vor wenigen Monaten hatte beim italienischen Europameister alles auf eine Vertragsverlängerung hingedeutet, nun droht er sogar, seinen Stammplatz zu verlieren.

Was die Situation besonders prekär macht: Bei der 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern München patzte Herausforderer Safonov vor dem Gegentreffer folgenschwer und wirkte auch sonst in einigen Situationen unsicher. „Wir wussten, dass Bayern diese Art von Pressing machen würde und ich dachte, dass Safonov der beste Spieler wäre, um das zu überwinden“, erklärte Enrique sich und seine Entscheidung nach der Partie.

Unter der Anzeige geht's weiter

Beide Spieler sind längst nicht fehlerfrei, beide haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Das Rennen im Tor von PSG scheint derzeit offener denn je – vor ein paar Wochen hätte das kaum jemand für möglich gehalten.

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert