Mit prominenten Neuverpflichtungen startete Union Berlin in die erste Champions League-Saison der Vereinsgeschichte. Zehn Niederlagen in Folge später stellt FT ein naturgemäß mieses Transferzeugnis aus.
Alexander Schwolow – Note 3,5
Als klare Nummer zwei im Tor kam Schwolow ablösefrei vom Stadtrivalen Hertha BSC und erfüllt die vorgesehene Rolle bislang. Auf seinen ersten Einsatz wartet der 31-Jährige bislang noch.
Leonardo Bonucci – Note 4,5
Lange warb Union um den italienischen Star-Verteidiger und erhielt am letzten Tag des Transferfensters dann endlich den Zuschlag. Aber: Seit Bonucci da ist, verloren die Berliner jedes Spiel. Das Debüt des Altmeisters gegen Real Madrid (0:1) war noch vielversprechend, anschließend schaffte es Bonucci aber nicht mehr, dem Team Halt zu geben und wanderte zwischenzeitlich sogar auf die Bank.
Robin Gosens – Note 3
Die vereinsinterne Rekordablöse von 13 Millionen Euro überwies Union für Gosens an Inter Mailand. Die sportliche Krise liegt nicht am 29-jährigen DFB-Nationalspieler, der seine linke Bahn stes mit großer Leidenschaft beackert und auch schon vier Tore erzielte. Darunter ein Doppelpack bei seinem Bundesliga-Startelfdebüt gegen Darmstadt 98 (4:1).
Alex Kral – Note 3,5
Lang ist es her, doch zum Bundesliga-Auftakt holte Union tatsächlich deutliche 4:1-Siege gegen Mainz 05 und Darmstadt 98. Kral rutschte dabei wegen einiger Ausfälle in die Startelf und überzeugte. Mittlerweile ist der Leihspieler von Spartak Moskau aber wieder wie geplant Ersatzmann. Unterm Strich bislang ein risikoarmer, ordentlicher Transfer für die Kaderbreite.
Lucas Tousart – Note 5
Auch der Franzose sollte den Konkurrenzkampf einheizen und bekam nach Verletzungsproblemen zu Beginn auch ordentliche Spielzeit. Überzeugen konnte Tousart aber noch gar nicht – die 2,8 Millionen Ablöse an die Hertha haben sich noch nicht ausgezahlt. Immerhin: Der Erzrivale zahlte Anfang 2020 noch fast das Zehnfache für Tousart an Olympique Lyon.
Brenden Aaronson – Note 5
Auch Aaronson war einst sündhaft teuer. Für 33 Millionen ging es 2022 aus Salzburg zu Leeds United. Nach dem Premier League-Abstieg schnappt sich Union den flexiblen Offensivmann auf Leihbasis. Bislang entpuppt sich Aaronson aber als zu schmal auf der Brust für das intensive und körperbetonte Union-Spiel. Nach elf Einsätzen steht noch kein Scorerpunkt zu Buche.
Kevin Volland – Note 5,5
Nach drei Jahren in Monaco kehrte Volland für vier Millionen in die Bundesliga zurück. Bislang agiert der Ex-Nationalspieler aber völlig glücklos. Bei seinem ersten Startelf-Einsatz gegen RB Leipzig (0:3) sah er Rot, bei seinem zweiten gegen den VfB Stuttgart (0:3) musste er nach ganz schwacher erster Hälfte schon wieder runter. Zuletzt blieb Volland dann trotz lahmender Offensive sogar mal komplett auf der Bank.
Benedict Hollerbach & Mikkel Kaufmann – Note 5
Beide Angreifer sind 22 Jahre alt, kamen aus unterklassigen Ligen, kosteten jeweils mehr als zwei Millionen Euro Ablöse und wurden nicht für den Champions League-Kader berufen. Ähnlich wie bei Volland gilt: Wenn sie nicht einmal in der aktuellen Lage eine Chance erhalten – wofür wurden sie dann gekauft?
David Datro Fofana – Note 5,5
Anders als Volland, Hollerbach und Kaufmann erhielt die noch torlose Leihgabe vom FC Chelsea immer wieder ihre Chance und dankte es Trainer Urs Fischer dann mit einem verweigerten Handschlag bei der Auswechslung gegen die SSC Neapel (0:1). Es folgte zwar eine öffentliche Entschuldigung doch ebenso die Suspendierung aus dem Kader. Fofana ist bislang ein großer Transferflop.
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