Bayer 04 in Gesprächen: Rekordneuzugang aus der Serie A?
Bayer Leverkusen ist auf der Suche nach einem spielstarken Mittelfeldspieler, der das Erbe von Gonzalo Castro antreten kann. Bisher stand Charles Aránguiz vom SC Internacional oben auf der Liste der Kaderplaner, doch nun arbeitet man offenbar an einem potenziellen Rekordtransfer.
Durch die Verkäufe von Gonzalo Castro (Borussia Dortmund), Josip Drmic (Borussia Mönchengladbach), Philipp Wollscheid (Stoke City), Arkadiusz Milik (Ajax Amsterdam) und Dominik Kohr (FC Augsburg) hat Bayer Leverkusen knapp 30 Millionen Euro eingenommen. Zusammen mit den mindestens 15 Millionen Euro aus der möglichen Champions League-Qualifikation haben die Kaderplaner der ‚Werkself‘ großen finanziellen Spielraum.
Wenig überraschend fordert Trainer Roger Schmidt Verstärkungen: „In allen drei Mannschafts-Bereichen könnten wir noch zulegen, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Wir haben jetzt schon eine relativ gute Mannschaft. Es geht darum, ganz gezielt noch Top-Spieler dazuzuholen, damit wir uns wirklich verstärken.“ Klubchef Michael Schade ist gewillt, ihm diese zu gewähren. „Wir sind kein Sparverein“, verkündete er bereits im Juni. Gebrauchen könnte Bayer vor allem einen spielerisch starken Mittelfeldspieler, der das Erbe von Gonzalo Castro antritt. Ein solcher könnte aus der Seria A kommen.
Erste Gespräche fanden bereits statt
Laut dem italienischen ‚Sky‘-Journalisten und Transferinsider Gianluca Di Marzio hat die ‚Werkself‘ Mateo Kovacic von Inter Mailand ins Visier genommen. Erste Gespräche zwischen den Klubs sollen bereits stattgefunden haben. Zwischen dem Angebot der Leverkusener und den Vorstellungen der ‚Nerazzurri‘ bestehe aber zurzeit noch eine größere Differenz. Der Vertrag des kroatischen Nationalspielers läuft noch bis 2019.
Sportlich gesehen wäre Kovacic nicht nur eine echte Verstärkung für die ‚Werkself‘, er würde auch perfekt ins Anforderungsprofil von Schmidt passen. Als technisch starker und spielfreudiger Mittelfeldspieler könnte er die Angriffe der Leverkusener einleiten. Zudem ist er anders als Hakan Calhanoglu kein klassischer ‚Zehner‘, sondern kann auch aus der Tiefe agieren. Bisher stand der Chilene Charles Aránguiz vom SC Internacional ganz oben auf Bayers Liste, doch zieht sich der Transfer des 26-Jährigen. Nach einer starken Copa América sind auch englische Vereine in den Poker eingestiegen.
Aus diesem Grund könnte Kovacic in den Fokus der ‚Werkself‘ gerückt sein. Auch aus Sicht des Spielers wäre ein Wechsel in die Bundesliga sinnvoll. Inter Mailand hat zwar international den schillernderen Namen, doch Bayer Leverkusen ist sportlich momentan auf einem anderen Niveau. Zudem stagniert der Kroate in seiner Entwicklung. In der abgelaufenen Saison bringt er es auf nur fünf Tore und fünf Vorlagen. Zudem erzielte er seinen ersten Treffer in der Liga erst in seiner dritten Saison als ‚Nerazzurri‘ – die Zahlen eines gefeierten Supertalents sollten anders aussehen.
Finanziell nicht umsetzbar?
Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass ein Wechsel über die Bühne gehen wird. Der bisherige Rekordtransfer von Bayer Leverkusen ist Hakan Calhanoglu, der im vergangenen Sommer für 14,5 Millionen vom Hamburger SV unters Bayerkreuz wechselte. Für Kovacic müsste man sicherlich eine neue Rekordsumme zahlen. Für um die 20 Millionen könnte der 21-Jährige zu haben sein. Es wäre untypisch für Bayer, eine solche Summe für einen Spieler auszugeben.
Auf der anderen Seite wäre das Geld durch Verkäufe und die Teilnahme an der ‚Königsklasse‘ wohl vorhanden. Und Kadermanager Jonas Boldt kündigte an, dass man grundsätzlich bereit sei zu investieren: „Entscheidend ist immer, dass wir von etwas total überzeugt sind. Wenn das der Fall ist, könnte es auch mal eine größere Investition sein.“ Ob er dabei an Mateo Kovacic dachte, wird sich zeigen.
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