Nachfolger-Suche, Kapitän, Aufstellung: Völler trifft erste Entscheidungen
Einen Tag nach der Entlassung von Hansi Flick hat sich Rudi Völler zu den Geschehnissen rund um die deutsche Nationalmannschaft geäußert. Die Pressekonferenz des Interimstrainers lieferte dabei einige wichtige Erkenntnisse.

Spiel eins nach Hansi Flick. Im Dortmunder Signal Iduna Park empfängt die deutsche Nationalmannschaft am morgigen Dienstag die französische L’Équipe Tricolore (21 Uhr). Eine schwierige Aufgabe für Interimstrainer Rudi Völler, der nach der 1:4-Niederlage gegen Japan zusammen mit Hannes Wolf und Sandro Wagner für den entlassenen Flick übernommen hat.
„Unser Abwehrverhalten muss sich extrem verbessern“, verkündete der 63-Jährige auf der heutigen Pressekonferenz vor dem wichtigen Duell, „das ist die Basis von allem. Natürlich müssen wir die Franzosen nach vorne fordern, aber das Wichtigste ist die Verteidigung.“ Personell möchte er die jüngste Flick-Elf dafür nur auf wenigen Positionen verändern.
Änderungen an der Startelf
„Es wird sicher zwei, drei Änderungen geben, was aber auch daran liegt, dass manche Spieler angeschlagen sind. Wir werden mit den Spielern sprechen und fragen, wer bereit ist, Vollgas zu geben“, so Völler.
Gut möglich, dass für den gegen Japan desolaten Nico Schlotterbeck hinten links Robin Gosens übernehmen wird. Niklas Süle, der in Erwartung der Geburt seines zweiten Kindes das DFB-Lager verlassen hat, muss ebenfalls ersetzt werden.
Welche Rolle Joshua Kimmich zuteil wird, wollte Völler nicht kommentieren. Laut ‚Sport1‘ ist sogar unsicher, ob der Bayern-Spieler überhaupt einsatzbereit ist. Dem TV-Sender zufolge absolviert der 28-Jährige aufgrund muskulärer Probleme heute nur Lauftraining. Völler ist grundsätzlich aber überzeugt: „Die Spieler, die spielen, werden alles dafür geben, dass es morgen gut aussieht.“
„Einmalige Sache“
Selbst in diesem Fall hat Völler aber nicht vor, die Nationalmannschaft weiter zu betreuen. „Für mich ist es eine einmalige Sache. Ich fühle mich in der Pflicht, in so einem Spiel auszuhelfen“, so der gebürtige Hanauer, der aber auch auf mehrfache Nachfrage bekräftigte, dass nach der Frankreich-Partie Schluss für ihn ist.
Stattdessen werde sich Völler darauf konzentrieren, mitzuhelfen, in den nächsten dreieinhalb Wochen – also bis zur nächsten Länderspielpause – einen neuen Trainer zu finden. „Wir wollen eine gewisse Euphorie erzeugen, wir haben noch ein dreiviertel Jahr Zeit bis zur EM“, erklärte er, „das geht über Ergebnisse, aber ich denke das ist auch mit einem neuen Trainer möglich. Wenn jetzt ein solcher kommt, wird er neue Ideen einbringen und Dinge bewegen. Das ist enorm wichtig.“
Nagelsmann & die K-Frage
Namen oder Suchkriterien wollte Völler nicht kommentieren, ließ sich nach mehrfachem Nachhaken dann aber doch zu einem Kommentar über Julian Nagelsmann hinreißen: „Es gibt natürlich Namen, die in Frage kommen. Julian ist wie viele andere ein Toptrainer.“ Der ehemalige Bayern-Coach gilt gemeinhin als Favorit auf den DFB-Trainerposten.
Deutlich direkter war Völler derweil bei der Kapitänsfrage. Er bestätigte, dass Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan der Kapitän der Nationalmannschaft bleibt. Flick hatte den 32-Jährigen erst vor der verhängnisvollen Japan-Partie als Spielführer etabliert. Somit ist davon auszugehen, dass der Star des FC Barcelona auch gegen Frankreich auf dem Platz stehen wird.
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