Assist-Doppelpack für PSG: Ex-Leipziger Mukiele „mehr als nur Ersatz“
Nordi Mukiele hat nach vier Jahren bei RB Leipzig den Schritt zurück nach Frankreich gewagt. Im Starensemble von Paris St. Germain wollte sich der 25-Jährige beweisen und den nächsten Karriereschritt gehen. Nach rund einem halben Jahr an der Seine macht sich der Wechsel für beide Parteien langsam bezahlt.
Als klarer Ersatz für Rechtsverteidiger Achraf Hakimi wurde Mukiele für günstige zwölf Millionen Euro von RB Leipzig geholt. Zu Saisonbeginn wanderten die Minuten deshalb nur kleckerweise auf das Konto des Rechtsfuß. Seine Flexibilität ebnete ihm dann aber den Weg in die Startelf.
Als Paris St. Germain im Oktober die Innenverteidiger ausgingen, wurde Mukiele kurzerhand als rechter Mann in der Dreierkette aufgeboten und spielt seither vor allem in der Liga regelmäßig von Beginn an.
Marokko sei Dank
Dass Mukiele mittlerweile auch häufig als Rechtsverteidiger oder rechter Außenbahnspieler auf dem Rasen steht, liegt vor allem an der Abwesenheit von Platzhirsch Hakimi. Mit Marokko erreichte er bei der WM in Katar das Halbfinale und darf sich nun noch etwas erholen. Ganz zur Freude des früheren Leipzigers, der Hakimi seitdem glänzend vertritt.
So wie gestern, als Mukiele beim 2:0-Sieg gegen den SCO Angers beide Treffer vorbereitete. Per flacher Hereingabe bediente er erst Youngster Hugo Ekitike (5.), ehe er dem frischgebackenen Weltmeister Lionel Messi Treffer Nummer zwei auflegte (72.).
Anderer Spielertyp
Mit seinen 84 Kilogramm bringt Mukiele ganze elf mehr auf die Waage als sein marokkanischer Konkurrent. Er ist also deutlich robuster und physischer unterwegs, büßt dafür aber an Geschwindigkeit ein.
„Mukiele ist sehr variabel. Er kann besser verteidigen als Hakimi und fängt langsam an, sich offensiv mehr einzubringen“, weiß Matthieu Margueritte von unserer französischen Partnerseite Foot Mercato.
Eine Entwicklung, die auch bei Cheftrainer Christophe Galtier nicht unentdeckt bleibt: „Ob er ein Ersatz für Hakimi bleibt? Er ist mehr als ein Ersatz. Er hat diese Fähigkeit, sehr vielseitig zu sein, in der Innenverteidigung oder rechts in einer Dreier- oder Viererabwehrkette spielen zu können“, so der PSG-Coach nach der gestrigen Partie. Wenn der blitzschnelle Hakimi von seiner kleinen Pause zurückkehrt, hat der Übungsleiter dann also die Qual der Wahl.
Auf dem Weg zur Nationalmannschaft?
In der französischen Nationalmannschaft befindet sich mit Benjamin Pavard ein ähnlicher Spielertyp im Formtief. Ein Streit mit Bleus-Trainer Didier Deschamps katapultierte den Bayern-Star zuletzt ins Aus. Hat Mukiele also Chancen auf eine baldige Nominierung für die Équipe Tricolore?
„Er hat da auf jeden Fall seine Karten in der Verlosung. Aber Deschamps wechselt seine Leute selten aus. Also muss Mukiele vor allem in den großen Spielen wirklich gut sein und sehr regelmäßig spielen, um eine Chance zu bekommen“, schätzt Margueritte die Lage ein. Ein Länderspiel steht bereits in Mukieles Bilanz, im September 2021 wurde er im WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland (2:0) eingewechselt.
Weitere Infos