Gnabry-Comeback: Auf den Entscheider warten Ziele
Serge Gnabry hat sein Comeback für den FC Bayern gegeben. Nun stehen für den Nationalspieler ganz entscheidende Monate an.
„Es kann sein, dass wir ihn in den Kader nehmen. Aber wir merken schon, dass er noch eine Weile braucht“, antwortete Thomas Tuchel vor dem 3:0-Sieg des FC Bayern gegen Lazio Rom, der den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bedeutete, auf die Frage nach dem Zustand von Serge Gnabry.
Nach einem Einsatz klang das am Tag zuvor noch so gar nicht. Doch Gnabry stand tatsächlich im Kader und durfte sich, als die Partie entschieden war, den Applaus des heimischen Publikums zum Comeback abholen. Es passte zu einem Abend, der den kriselnden FC Bayern doch vorerst etwas befriedete.
Für den Rest der Saison bleibt durch den Verbleib in der Königsklasse immerhin noch ein großes Ziel – so unwahrscheinlich der Gewinn des Henkelpotts nach den vergangenen Wochen auch erscheinen mag. Und mit Gnabry kommt ein Spieler zurück, der schon bei mehreren Titelgewinnen ganz entscheidend für den FCB war.
Gnabry war vergangene Saison entscheidend
2020 trug er etwa zum Champions League-Titel neun Tore und zwei Assists in zehn Spielen bei. Und Tuchel verdankt ihm gewissermaßen die gerade so gerettete Meisterschaft in der Vorsaison. Damals traf Gnabry an den letzten fünf Spieltag fünfmal, war mit insgesamt 14 Treffern Bayerns bester Torschütze.
Klar, Tuchels Worte lassen darauf schließen, dass Gnabry nicht sofort weiterhelfen kann. Doch erweitert er für den restlichen Saisonverlauf ganz sicher die Optionen. Tuchel hat grundsätzlich auch eine hohe Meinung von Gnabry, muss sich aber noch gedulden, ehe dieser zurück bei alter Spritzigkeit ist.
Die laufende Runde war schließlich bisher ein völliger Reinfall für den gebürtigen Stuttgarter. Auf einen Unterarmbruch folgte eine hartnäckige Muskelsehnenverletzung im Adduktorenbereich. Nur zwölf Einsätze (ein Tor) stehen 2023/24 zu Buche. Nun gilt es für Gnabry, möglichst schnell wieder in Schwung zu kommen.
Gutes Verhältnis zwischen Gnabry & Nagelsmann
Ziele gibt es schließlich durchaus noch: Zum einen dem Arbeitgeber helfen, so weit wie möglich in der Champions League zu kommen. Zum anderen steht im Sommer die EM im eigenen Land an. Unter Julian Nagelsmann stand Gnabry im November noch in der DFB-Startelf. Der Bundestrainer und der Offensivmann arbeiteten bereits bei der TSG Hoffenheim und in München zusammen. Sie pflegen ein ausgezeichnetes Verhältnis. Kommt Gnabry bis Sommer in Fahrt, sollte er gute Chancen auf die EM haben.
Dort könnte er sich dann endgültig zurück ins Rampenlicht spielen. Zuletzt wurde der 28-Jährige immer wieder mal als Verkaufskandidat bei den Bayern gehandelt. Sein üppiges Gehalt von kolportierten 17 Millionen Euro im Jahr wäre aber andernorts schwierig zu erzielen. Doch wer weiß, wie sich die Situation im Sommer darstellt. Bis dahin stehen für Gnabry ganz wichtige Monate an.
Weitere Infos