Durch clevere Transferpolitik fand der FC Bayern in den vergangenen zehn Jahren den Weg zurück in Europas Spitze. Doch freilich waren auch einige Fehlgriffe dabei. FT präsentiert die Flop-Elf der vergangenen Dekade.
Tor
Sven Ulreich: Natürlich klingt die Nominierung des Neuer-Stellvertreters auf den ersten Blick eigenartig. Doch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass kein anderer Torwart-Neuzugang mit derart vielen Unsicherheiten aufgefallen ist. Seit der 29-Jährige 2015 für 3,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart kam, unterliefen ihm in 17 Pflichtspielen bereits etliche Patzer.
Abwehr
Massimo Oddo: Mit der Leihe des Weltmeisters vom AC Mailand reagierten die Bayern 2008 auf die schwere Verletzung von Willy Sagnol. Nach 27 durchwachsenen Auftritten und einer desaströsen Leistung beim 0:4 in Barcelona war das Gastspiel des Italieners in München nach nur einem Jahr wieder vorbei. Mittlerweile hat der 44-Jährige seine Karriere längst beendet.
Jan Kirchhoff: Da der Defensivallrounder ablösefrei von Mainz 05 kam, war das Risiko überschaubar. Dass Kirchhoff es in zweieinhalb Jahren nur auf zwölf Einsätze brachte, überraschte die Wenigsten. In der Startelf stand er nie. 2014 wurde er für ein halbes Jahr an Schalke 04 verliehen, im Januar 2016 zog es den Rechtsfuß zum AFC Sunderland. Seit Sommer der 27-Jährige vereinslos.
Breno: Als eines der größten südamerikanischen Talente gepriesen, wechselte der damals 18-jährige Breno im Januar 2008 für stolze zwölf Millionen Euro vom FC São Paulo an die Isar. Einige schwere Verletzungen und eine Leihe zum 1. FC Nürnberg später setzte er schließlich sein eigenes Haus in Brand und wanderte ins Gefängnis. Nach seiner Freilassung kehrte das einstige Top-Talent nach Brasilien zurück. Heute ist er Stammspieler bei Vasco da Gama.
Edson Braafheid: Der Niederländer kam 2009 als Wunschspieler des neuen Trainers Louis van Gaal von Twente Enschede. Der Preis war mit zwei Millionen Euro zwar überschaubar. Mehr als ständige Rückpässe zum nahestehenden Innenverteidiger hatte man dann aber doch erwartet. Nach einem halben Jahr folgte bereits eine Ausleihe zu Celtic Glasgow, ehe Braafheid den FCB 2011 komplett verließ. Nach Stationen in Hoffenheim, Enschede und bei Lazio Rom kickt der 34-Jährige mittlerweile beim FC Utrecht.
Mittelfeld
Renato Sanches: Nach einer überragenden Europameisterschaft schien es, als habe der FC Bayern die 35 Millionen Euro für den Sechser ideal investiert. Doch Sanches‘ erstes Jahr in der Bundesliga bewies, dass die Entwicklung des 20-Jährigen gerade erst am Anfang steht. Bei Swansea City soll er nun Spielpraxis sammeln und im kommenden Sommer einen neuen Anlauf an der Säbener Straße wagen. Abschreiben sollte man den Portugiesen nicht – bislang ist er angesichts seines Preises aber als Flop zu werten.
José Sosa: Ähnlich wie Breno galt auch Sosa bei seiner Verpflichtung 2007 (neun Millionen Euro Ablöse) als eines der größten Talente Südamerikas. Rechtfertigen konnte er diesen Stempel während seiner Zeit in München aber nie. Nach einer Leihe in die Heimat wurde der Offensivmann 2010 für drei Millionen an den SSC Neapel verscherbelt. Über Metalist Kharkiv, Atlético Madrid, Besiktas und den AC Mailand landete er im Sommer bei Trabzonspor.
Mario Götze: Seine Verpflichtung von Borussia Dortmund 2013 galt als großes Statement des FCB auf dem Weg zurück an die nationale Spitze. 37 Millionen Euro kostete das Wunderkind. Doch auch wenn seine Statistiken sich im Vergleich zu seinen Mitspielern in der Flop-Elf nicht allzu schlecht lesen, blieb Götze weit hinter den Erwartungen zurück. Verletzungen und Gewichtsprobleme ließen ihn seine Form verlieren, sodass der 25-Jährige im Sommer 2016 den Weg zurück zum BVB fand.
Alexander Baumjohann: Die ablösefreie Verpflichtung des Mittelfeldtalents von Borussia Mönchengladbach im Jahr 2009 konnte sich der FCB einfach nicht entgehen lassen. Rechtfertigen konnte der Rechtsfuß seine Verpflichtung aber nie. Nach vier Pflichtspielen zog Baumjohann weiter zu Schalke 04, später zum 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC. Mittlerweile kickt der 30-Jährige, den immer wieder Knieprobleme plagten, für den FC Coritiba in Brasilien.
Angriff
Landon Donovan: Die Bundesliga war für den US-amerikanischen Superstar eine Nummer zu groß. Als „absoluter Wunschspieler“ von Jürgen Klinsmann kam der Offensivmann im Winter 2009 nach München. Nur sieben Mal durfte er für die Bayern auflaufen. Eine Torbeteiligung sprang dabei nicht heraus. Als großes Missverständnis ging es für Donovan zurück zu LA Galaxy. Mittlerweile hat er seine Karriere beendet.
Jan Schlaudraff: Für für einen Nationalspieler spottbillige 1,2 Millionen Euro kam Schlaudraff 2007 von Alemannia Aachen zum deutschen Rekordmeister. Sein Pech: Mit Luca Toni und Miroslav Klose wurden im selben Sommer zwei Weltklasse-Angreifer verpflichtet. Hinter den beiden (späteren) Weltmeistern hatte der Dribbler keine Chance und kam nur auf 14 Einsätze. Nach einem Jahr ging es nach Hannover, wo Schlaudraff seine Karriere im Sommer 2015 beendete.
Die Flop-Elf
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