Werder brennt: Allofs und Lemke streiten um Millionen
Nichts bewegt sich derzeit bei Werder Bremen. Der Aufsichtsrat hat alle Transferbemühungen der Hanseaten gestoppt. Klubchef Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf fordern mehr Risikobereitschaft und verweisen auf die Notlage in der Abwehr. Kontrolleur Willi Lemke widerspricht: Das Budget sei bereits jetzt so weit überzogen wie niemals zuvor.
Werder Bremen spielte von 2004 bis zur letzten Saison jedes Jahr im internationalen Wettbewerb. Mit einer Ausnahme traten die Hanseaten dabei stets in der ‚Königsklasse‘ an. Im gleichen Zeitraum erwirtschafteten die Bremer einen Transferüberschuss von 9,65 Millionen Euro. Dennoch scheint den Hanseaten das Geld ausgegangen zu sein. Wie die Syker ‚Kreiszeitung‘ berichtet, hat der Aufsichtsrat alle Transferbemühungen gestoppt. Werder kann momentan nicht einmal das Leihgeschäft von Sokratis Papastathopoulos finanzieren, dessen Transfer Trainer Thomas Schaaf vehement fordert.
Manager Klaus Allofs verlangt von dem Kontrollgremium mehr Risikobereitschaft. „Ich bräuchte grünes Licht vom Aufsichtsrat, das kriege ich aber im Moment nicht. Rein aus sportlicher Sicht sollten wir unbedingt die Abwehr verstärken. Der Aufsichtsrat weiß das. Es ist doch keine außergewöhnliche Geschichte, wenn man sich mal außerhalb des Budgets bewegt. Das hatten wir damals bei der Verpflichtung von Miroslav Klose doch auch“, erklärt der Klubchef. Doch der Aufsichtsrat um Ex-Manager Willi Lemke kontert. Angeblich sei das Budget der Bremer bereits jetzt so sehr überzogen wie noch nie zuvor in der Vereinsgeschichte. Allofs, so die Botschaft seiner Kontrolleure, müsse verkaufen, bevor man ihm gestatte, wieder einkaufen zu gehen.
Der Manager will sich damit nicht zufriedengeben. „Es ist die Aufgabe des Aufsichtsrates, solche Entscheidungen zu treffen. Aber man kann beim wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg nicht immer auf der absolut sicheren Seite sein. In der Vergangenheit haben wir das immer gut hinbekommen, aber es passieren eben Dinge, die sind nicht einzukalkulieren“, erklärt der Sportchef, dessen Verhältnis zu Lemke seit der Machtprobe beim Transfer von Klose 2004 (Allofs setzte sich gegen den Widerstand Lemkes durch, der damals noch nicht Aufsichtsratschef war) als schwer belastet gilt.
Die Frage, die sich die Werder-Fans stellen, lautet: Wo ist das Geld aus Champions League und Transfers geblieben? Allofs selbst betonte, vor allem das Gehaltsbudget sei gestiegen. Aber offenbar hat Werder auch in Steine statt in Beine investiert. Der Weserstadion-Umbau wurde 16 Millionen Euro teurer als geplant. Eine Summe, die Werder angeblich komplett alleine schultern musste, wie auch Allofs andeutet: „Natürlich ist an der einen oder anderen Stelle Geld in den Umbau des Stadions geflossen. Aber das hat keinen Einfluss darauf, ob wir einen Spieler verpflichten können oder nicht.“ Die kommenden Wochen an der Weser dürften spannend bleiben.
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