SV Werder: Skripniks Wunschelf für die kommende Saison
Franco di Santo ist weg. Der Schock vom plötzlichen Abschied des Torjägers steckt den Werder-Bossen noch in den Gliedern. Schnellstmöglich soll Ersatz her. Für Viktor Skripnik stellt sich die Frage, ob sein geplantes 4-4-2-System unter den Voraussetzungen noch Sinn ergibt.
Die Entscheidung erreichte Thomas Eichin quasi über Nacht: Franco di Santo macht von seiner Ausstiegsklausel über sechs Millionen Euro Gebrauch und wechselt vom SV Werder Bremen zu Schalke 04. Der Argentinier reißt im Sturm ein tiefes Loch, das Eichin nun binnen vier Wochen stopfen muss. Einige Kandidaten geistern durch die Gerüchteküche, spruchreif ist allerdings noch nichts. Gleiches gilt für die Sechser-Position, auf der hinter dem derzeit verletzten Philipp Bargfrede eine Lücke klafft.
Tor
Für den Platz zwischen den Pfosten gibt es eine klare Tendenz: Rückkehrer Felix Wiedwald wird beim Saisonauftakt gegen den FC Schalke 04 das Tor hüten, für Raphael Wolf bleibt aller Voraussicht nach nur die Bank. Vor allem in puncto deutliche Ansprache hat Wiedwald gegenüber Wolf die Nase vorn. Der 24-Jährige ist die neue Nummer 1 an der Weser, auch wenn er die 42 auf dem Rücken tragen wird.
Abwehr
Als Rechtsverteidiger ist Theo Gebre Selassie gesetzt. Herausforderer Nummer eins ist Eigengewächs Luca Zander, der seinem Konkurrenten Marnon Busch in der internen Hierarchie den Rang abgelaufen hat. Auf der gegenüberliegenden Seite hat Youngster Ulisses García die besten Karten. Dabei war der junge Schweizer eigentlich als Perspektivspieler an die Weser gewechselt. Doch starke Auftritte in der Vorbereitung überzeugten Skripnik, sodass Jannek Sternberg momentan nur die Rolle als Backup bleibt. Im Wartestand ist zurzeit Santiago García, den Probleme an der Patellasehne plagen.
Innen in der Viererkette ist Janik Vestergaard gesetzt. Wer neben dem dänischen Hünen auflaufen wird, ist nach dem Abschied von Sebastian Prödl offener denn je. Die spielerisch stärkere Lösung ist Alejandro Gálvez, doch in den bisherigen Testbegegnungen deutete vieles auf Assani Lukimya hin, der wesentlich mehr Sicherheit ausstrahlt, als noch vor dem Amtsantritt von Skripnik.
Mittelfeld
In der Rautenformation ist Philipp Bargfrede als Sechser unanfechtbar, auch wenn er momentan mit einem Bänderanriss im Sprunggelenk passen muss. Die Halbpositionen werden voraussichtlich Kapitän Clemens Fritz und Zlatko Junuzovic besetzen. Offen ist hingegen, wer hinter den beiden Spitzen als Zehner die Fäden ziehen wird. In der Vorbereitung schenkt Skripnik ein ums andere Mal dem 18-jährigen Maximilian Eggestein das Vertrauen.
Ob der Youngster dann aber auch in der Bundesliga das Spiel der Grün-Weißen lenken soll, ist fraglich. Weitere Bewerber auf den Posten hinter der Doppelspitze sind Levent Aycicek und Levin Öztunali, die mit Spielwitz (Aycicek) und Tempo (Öztunali) überzeugen können. Hinzu kommt Fin Bartels, der als Allrounder sowohl im Mittelfeld als auch in vorderster Front agieren kann.
Angriff
Im Sturm plagen Trainer Skripnik nach dem di Santo-Abgang die größten Sorgen. Fest eingeplant ist Anthony Ujah. Der Neuzugang vom 1. FC Köln überzeugt in den ersten Wochen an der Weser auf ganzer Linie. Gerne hätten die Werder-Fans ihn gemeinsam mit di Santo gesehen. Weil das nun nicht mehr möglich ist, muss Skripnik sein System womöglich über den Haufen werden. Denn einen weiteren echten Zentrumsstürmer gibt der Kader der ‚Grün-Weißen‘ nicht her – auch der zurzeit verletzte Melvyn Lorenzen hat seine Stärken eher als hängende Spitze.
Um Ujah herum könnte beispielsweise auch Bartels agieren. Doch Thomas Eichin wird die verbleibenden vier Wochen auf dem Transfermarkt nutzen, um noch einen echten Mittelstürmer an Land zu ziehen. Gerüchte ranken sich um Dimitar Berbatov, der nach seinem Vertragsende bei der AS Monaco zurzeit vereinslos ist. Ebenfalls auf der Liste: Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart) und Emil Berggreen (Eintracht Braunschweig)
Skripniks Wunschelf für 2015/16
Die Wunschelf von...
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