In buchstäblich letzter Sekunde konnte Borussia Dortmund am Deadline Day noch einen Abnehmer für Sébastien Haller finden. Per Leihe ging es nach Spanien zu CD Leganés. Warm geworden ist der Stürmer mit seiner neuen Heimat aber noch nicht.
Dass der Abschied von Borussia Dortmund die richtige Entscheidung für Sébastien Haller war, ist spätestens seit dem 18. September klar. Am ersten Champions League-Spieltag erzielte Serhou Guirassy, der sich doch schneller als erwartet von seiner Knieverletzung erholt hatte, seinen ersten Treffer für den BVB.
Guirassy-Transfer goldrichtig
Seitdem war der Sommerneuzugang in jedem Spiel (ausgenommen heute gegen Union) erfolgreich, traf zweimal sogar doppelt. Für die Dortmunder war der Transfer goldrichtig, endlich verfügt der BVB wieder über einen Stoßstürmer, der diesen Namen auch verdient. Das Risiko, den 28-Jährigen trotz Knieverletzung zu verpflichten, hat sich voll ausgezahlt.
Wäre Haller doch im Ruhrpott geblieben, würde es für ihn absolut keinen Platz geben. Von diesem Standpunkt aus betrachtet hat sich die Leihe nach Spanien gelohnt. Auf den La Liga-Plätzen scheint sich aber mehr und mehr ein großes Tranfermissverständnis herauszukristallisieren.
Noch keine Torbeteiligung
Am gestrigen Freitagabend absolvierte Haller sein fünftes Spiel für Leganés, beim 0:0 gegen den FC Valencia blieb der Ivorer das fünfte Mal ohne Torbeteiligung. Mittlerweile muss Haller fast froh sein, wenn er überhaupt in der Startaufstellung steht, beim dritten Ligaspiel gegen den FC Getafe musste er auf der Bank Platz nehmen.
Ein Schicksal, das ihm künftig häufiger blühen könnte, wenn man sich die Leistung von gestern Abend auch abseits der Torstatistik ansieht. In 62 Minuten brachte es der Stürmer auf erschreckende 18 Ballkontakte und elf gespielte Pässe – fünf davon landeten beim Gegner. Auch die Zweikampfquote von 43 Prozent sowie 60 Prozent gewonnene Duelle in der Luft sind eines Stürmers wie Haller nicht würdig.
Haller ein Fremdkörper
Auffallend war aber vor allem – wie bereits in der Vorwoche gegen Rayo Vallecano (1:1) – wie wenig der 30-Jährige in das Spiel seines Leiharbeitgebers eingebunden ist. Die Abläufe passen nicht zusammen, Haller wirkt in der zweitschwächsten Offensive von La Liga wie ein Fremdkörper.
Bis zum Saisonende wird der Afrikameister mit Sicherheit noch Chancen bekommen, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Stand jetzt entpuppt sich der Wechsel aber keinesfalls als der erhoffte Aufschwung.
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