Gustavo-Poker: Wie lange schaut Rangnick noch zu?

Ralf Rangnick ist demontiert. Offiziell bekleidet Dietmar Hopp keine Funktion im operativen Geschäft der TSG Hoffenheim. Doch der Mäzen zieht die Fäden im Hintergrund. Ohne den Trainer zu informieren rief er eine Sitzung des Mannschaftsrats ein, um unter anderem über Rangnick zu diskutieren.

Mitte Dezember reiste er zudem nach München, um mit dem FC Bayern über einen Transfer Luiz Gustavos zu diskutieren – abermals ohne Rangnick informiert zu haben. Dieser reagierte auf Nachfrage der ‚Bild‘ überrascht und geschockt, schließlich hat er den Brasilianer stets als Dreh- und Angelpunkt des Spiels der Kraichgauer erachtet. Ein frühzeitiger Wechsel Eduardos kommt für den Trainer nicht infrage.

Für Hopp allerdings schon. Der Multimilliardär finanziert den Dorfverein seit Jahren, für Gustavo legte er 2008 rund eine Million Euro auf den Tisch. Jetzt winken gut 15 Millionen Euro, die den Bayern ein Wechsel des zentralen Mittelfeldspielers wert sein sollen. Der Mäzen sieht auch die kaufmännische Seite – zum Leidwesen der sportlichen Führung.

Normalerweise lassen sich Trainer eine derartige Demontage nicht lange gefallen. „Ich werde auf alle Fälle das Training leiten“, nimmt Rangnick in der ‚Bild‘ mit Blick auf den Rückrundenstart Spekulationen über einen vorzeitigen Abschied noch die Luft. Allerdings reiben sich die beiden starken Männer des Vereins nicht zum ersten Mal. Bereits 2009 hatte man ähnliche Differenzen, als der Trainer Verstärkungen forderte, die Hopp kategorisch ausschloss. „Ich würde am liebsten einen Transferüberschuss sehen“, sagte er damals. Nach dem Transfer von Carlos Eduardo hat er diesen schon.

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