Aktualität abgekühlt FT-Kurve UEFA Youth League

Bayern-Interesse an Bitshiabu & Kari: Das PSG-Duo unter der Lupe

El Chadaille Bitshiabu und Ayman Kari haben es dem FC Bayern angetan. Beim 1:3-Aus in der UEFA Youth League von Paris St. Germain gegen RB Salzburg am Mittwochnachmittag hat FT das Duo genau unter die Lupe genommen.

von Lukas Hörster
3 min.
El Chadaille Bitshiabu im Trikot von PSG @Maxppp

Bitshiabu, der fahrige Hüne

Am gestrigen Mittwoch berichtete die ‚Sport Bild‘ vom Interesse des FC Bayern an El Chadaille Bitshiabu. FT hakte in Frankreich nach und erfuhr von Treffen zwischen Vertretern des deutschen Rekordmeisters und der Entourage des 16-jährigen Innenverteidigers. Neuen FT-Infos zufolge ist Bitshiabu unzufrieden in Paris, da ihm bei seiner Vertragsunterschrift bis 2024 mehr als die bisher zwei Kurzeinsätze bei den Profis zugesagt wurden. Die Bayern sind bereit, eine stattliche Summe für den Linksfuß anzubieten.

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Bitshiabus Leistung beim UEFA Youth League-Aus gegen RB Salzburg (1:3) kann dafür aber nicht als Bewerbungsschreiben herhalten. Körperlich überragt der 1,96 Meter-Hüne zwar auch seine bis zu zwei Jahre älteren Gegenspieler und weiß seinen Kühlschrank-Körper stets geschickt einzusetzen. Wie etwa, wenn er Steilpässe über mehrere Meter bis ins Toraus vom Gegenspieler abschirmt, Fernschüsse mit stoischer Ruhe blockt oder Stürmer schlicht abprallen lässt.

Doch mit dem Ball am Fuß zeigte Bitshiabu einige Nachlässigkeiten. In seinem Körperbau, seinem Bewegungsablauf und seiner betont lässigen Spielweise erinnert der französische U17-Nationalspieler stark an Dan-Axel Zagadou und leistet sich analog zu den ersten Profijahren des Dortmunders einige viel zu einfache Fehlpässe. Prägnantestes Beispiel: Vor dem Treffer zum 1:3-Endstand spielte er Torschütze Roko Šimić den Ball unbedrängt genau in den Fuß (90.+1).

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Gegen das insbesondere im zweiten Spielabschnitt bärenstarke Salzburger Pressing versuchte PSG konsequent, flach herauszuspielen. Bitshiabu war also – sowohl als linker Innenverteidiger in der Viererkette als auch später als Mittelmann einer Dreierkette – als Aufbauspieler gefordert. Doch linienüberschreitende Pässe waren Fehlanzeige, meist suchte der Linksfuß den vermeintlich einfachen Ball auf die Außenverteidiger, die er damit aber immer wieder in Verlegenheit brachte.

Vorwärtsdenker Kari geht im Pressing unter

Ayman Kari wurde Anfang Februar von ‚Goal.com‘ und ‚Spox.com‘ mit den Bayern in Verbindung gebracht. Mittlerweile weiß FT: Der Sechser, dessen Vertrag in Paris ausläuft, will wechseln und ist mit einem deutschen Klub schon sehr weit. Gut möglich, dass es sich dabei um die Bayern handelt. Doch von Karis Auftritt in der Youth League dürften die Münchner nur zeitweise angetan gewesen sein.

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Im ersten Durchgang, als PSG die Partie noch weitgehend kontrollierte, nahm Kari eine absichernde Rolle auf der Doppelsechs ein. Paris vermied den Spielaufbau durch die Mitte weitestgehend, Kari überließ das Spielgerät daher meist den Innen- und Außenverteidigern und nahm sich selbst zurück. Auch in Angriffsaktionen nahm der 17-Jährige eine absichernde Rolle ein, rund um den gegnerischen Strafraum tauchte Kari nur selten auf.

War der Rechtsfuß dann aber doch mal am Ball, wollte er schon etwas zeigen. Seine Beweglichkeit und Ballkontrolle sind gut – und sein erster Gedanke geht stets nach vorne. Den Ball einfach zum Mitspieler klatschen zu lassen ist für Kari eine Notlösung, lieber sucht er gleich eine Möglichkeit, vertikal nach vorne zu spielen. Das ist durchaus risikobehaftet, zumindest im ersten Durchgang aber auch effektiv, wie bei seiner Vorlage zur Großchance von Sekou Yansané (26.).

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Ganz anders gestaltete sich die zweite Hälfte. RB hatte nun deutliches Oberwasser und Kari gegen körperlich stärkere und topfitte Gegenspieler zunehmend Probleme mitzuhalten. Dass es ihm an strategischem Gespür mangelt, war mit Blick auf einige Entscheidungen mit dem Ball offensichtlich. Meist war er aber mit mäßigem Erfolg damit beschäftigt, nach den vielen Ballverlusten seiner Mitspieler Löcher im Zentrum zu stopfen. Nach 75 Minuten wurde Kari ausgewechselt.

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