Von A bis Z: Die größten Transfer-Flops der Bundesliga (2)
Einen Transfer zu tätigen ist nicht schwer, einen Volltreffer zu landen dagegen sehr. Diese Erfahrung hat auch so mancher Bundesliga-Manager in der jüngeren Vergangenheit machen müssen. FussballTransfers stellt die unrentabelsten Neuzugänge von A-Z vor.
Spieler am Rande der Invalidität, Torjäger ohne Torriecher und Akteure, die gar nicht nach Deutschland wechseln wollten – die Bundesligisten lagen bei so manchem Transfer richtig daneben. Heute die Buchstaben C und D.
C wie Carlos Alberto: 2007 wechselte der Brasilianer für rund acht Millionen Euro zu Werder Bremen und war damit der bis dato teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte. Große Erwartungen knüpfte nicht nur der damalige Manager Klaus Allofs an den Mittelfeldspieler von Corinthians São Paulo, der 2004 Champions League-Sieger mit dem FC Porto geworden war. Insgesamt brachte es der mittlerweile 29-Jährige wettbewerbsübergreifend auf lediglich 195 Minuten Spielzeit im Trikot der ‚Grün-Weißen‘.
Für die seltenen Einsätze des fünfmaligen brasilianischen Nationalspielers gab es verschiedene Gründe: Schlafstörungen, eine Schlägerei im Training mit Boubacar Sanogo oder Probleme mit der brasilianischen Justiz wegen angeblicher Steuerhinterziehung. Darüber hinaus hatte der Fitnesszustand des technisch genialen Fußballers zu keinem Zeitpunkt Bundesliga-taugliches Niveau.
Albertos Eskapaden sorgten dafür, dass der Brasilianer in der Presse den Spitznamen ‚Chaos Alberto‘ bekam und Werder ihn bereits ein Jahr später wieder in sein Heimatland verlieh. Beim FC São Paulo fiel er dann weiterhin durch Übergewicht und noch mehr Skandale abseits des Fußballplatzes auf. Die Zusammenarbeit wurde bereits im darauffolgenden April wieder beendet. Ende 2010 machte das ‚Enfant Terrible‘ noch einmal Schlagzeilen, als er einem Linienrichter bei einem Benefizspiel die Hose herunter zog. Da die Bremer im Sommer zuvor das teure Missverständnis beendet hatten, konnten sie in diesem Fall wohl das erste Mal über den eigenwilligen Brasilianer lachen. Aktuell steht der Spielmacher in seiner Heimat bei Goiás Esporte Clube unter Vertrag, absolvierte aber noch kein Spiel für den brasilianischen Erstligisten.
D wie Luuk de Jong: Zwölf Millionen Euro war Luuk de Jong der Borussia aus Mönchengladbach vor zwei Jahren wert. Vereinsrekord. Doch schon nach einigen Wochen wurde deutlich, dass der Strafraumstürmer für das schnelle Umschaltspiel von Lucien Favre mehr oder weniger ungeeignet ist. Sechs Treffer in seiner ersten Saison waren kein gutes Zeugnis. Und weil Favre seinen Irrtum längst bemerkt hatte, kamen mit Raffael und Max Kruse zwei technisch versierte Torjäger, die de Jong schnell den Rang abliefen.
Die Folge: In der Hinrunde der laufenden Saison schnupperte der Niederländer lediglich 85 Minuten Bundesliga-Luft. Als Konsequenz verlieh ihn Max Eberl im Winter zu Newcastle United. Doch auch beim englischen Erstligisten kommt de Jong nicht so recht in Fahrt. Zwar steht der wuchtige Rechtsfuß häufiger in der Startformation, ein Treffer gelang ihm in elf Partien allerdings nicht. Laut Vertrag müsste er im Sommer eigentlich zur Borussia zurückkehren. Aber Klub und Spieler sind sich längst einig, dass das Kapitel endgültig geschlossen werden soll. Findet sich ein zahlungsbereiter Abnehmer, wird de Jong seine Zelte bei den ‚Fohlen‘ nach dieser Saison endgültig abbrechen.
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