FC Bayern: Das Mazraoui-Problem
Mit der Ankunft von Noussair Mazraoui schienen die Rechtsverteidiger-Problemchen beim FC Bayern gelöst. Doch der Neuzugang kommt schwer in Tritt. Intern werden die Defizite offen angesprochen.
Mit der Empfehlung von fünf Treffern in 29 Partien kam Noussair Mazraoui (24) im Sommer ablösefrei von Ajax Amsterdam zum FC Bayern. Die für einen Rechtsverteidiger außergewöhnlich gute Quote ließ schon darauf schließen, wo die Stärken des Marokkaners liegen – in der Offensivbewegung. Dass dabei auch mal die Defensive ein Stück weit auf der Strecke bleiben kann, ist fast logisch, im Fall von Mazraoui sind die Schwächen gemessen am Bayern-Niveau aber offenbar zu ausgeprägt.
„Mazraoui muss, so heißt es im Verein, ein höheres Bewusstsein für die Defensivarbeit erlangen“, schreibt der ‚kicker‘ in seiner heutigen Printausgabe. Doch nicht nur an der Stelle besteht Aufarbeitungsbedarf. „Auch in puncto Engagement und Durchsetzungsvermögen“ weise Mazraoui Mängel auf, die womöglich nicht ad hoc zu beheben sind.
Pavard momentan unantastbar
Platzhirsch bleibt deshalb vorerst Benjamin Pavard (26), der zwischenzeitlich schon zu den Kandidaten für einen Verkauf gezählt wurde, in Sachen Zuverlässigkeit aber kaum zu übertreffen ist. Klar ist: Pavards Offensivdrang ist begrenzt, Flankenläufe oder gar Dribblings sind von dem Franzosen nicht zu erwarten. Bei der geballten Klasse in Bayerns Kader ist dies aber vor allem in dieser frühen Saisonphase zu verschmerzen.
In München übt man sich nun in Geduld, was die anvisierte Leistungssteigerung von Mazraoui betrifft. Ihm soll Zeit gewährt werden, um sich aufzudrängen. Der ‚kicker‘ schreibt aber auch recht deutlich: „Das ist bislang nicht der Fall.“
FT-Meinung
Von einem zweiten Fall Bouna Sarr ist man beim FC Bayern noch weit entfernt, dazu ist auch Mazraouis individuelle Klasse zu groß. Dennoch hatte man sich mehr erhofft von dem eleganten Außenbahnspieler. Vor allem Nagelsmann obliegt es nun, ihm mehr Körperlichkeit einzubläuen.
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