FT-Kurve Bundesliga

BVB-Abwehr in Not: Welche Optionen Sahin jetzt noch bleiben

Nach der Last Minute-Verletzung von Nico Schlotterbeck im Champions League-Duell mit dem FC Barcelona hat Borussia Dortmund plötzlich keinen fitten Innenverteidiger mehr. Dabei steht am Wochenende bereits das nächste Bundesligaspiel an. Trainer Nuri Sahin muss die Lücke in der Defensive irgendwie schließen.

von Martin Schmitz
3 min.
Nuri Sahin muss in der Innenverteidigung des BVB improvisieren. @Maxppp

Noch ärgerlicher als die unglückliche Niederlage nach toller Leistung gegen den FC Barcelona (2:3) war für Nuri Sahin und alle Anhänger von Borussia Dortmund am gestrigen Mittwochabend die abschließende Szene des Spiels. Tief in der Nachspielzeit der Champions League-Partie gegen die Katalanen knickte Abwehrboss Nico Schlotterbeck nach einer Kopfballgelegenheit bei der Landung heftig um und musste mit der Trage vom Platz gebracht werden. Zwar haben die Schwarz-Gelben mittlerweile eine kleine Entwarnung gegeben – die Verletzung des Abwehrmanns ist nicht so schlimm wie befürchtet – der BVB steht in der näheren Zukunft aber nun ohne gelernten Innenverteidiger da.

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Erst unter Woche gab Dortmund bekannt, dass Niklas Süle mit einem Syndesmosebandriss monatelang ausfallen wird, zudem muss der Coach weiter auf Waldemar Anton (Muskelfaserriss) verzichten. Dazu ist auch Nachwuchstalent Filippo Mané mit Wadenproblemen bis mindestens zum Jahresende raus. Am Sonntag (17:30 Uhr) geht es für den BVB zu Hause gegen die TSG Hoffenheim um Bundesligapunkte und darum, den Anschluss an die Champions League-Plätze nicht zu verlieren. Sahin muss in der Viererkette improvisieren, darf dabei aber keine falsche Entscheidung treffen.

Vier Optionen für Sahin

Einer der Innenverteidiger wird sicherlich Kapitän Emre Can sein, sein Nebenmann wird noch gesucht. Eine Möglichkeit wäre, dem Nachwuchs trotz des Drucks eine Chance zu geben. Hierfür gäbe es zwei Kandidaten, die beide in den vergangenen Wochen im Training Profiluft schnuppern durften. Yannik Lührs sammelte im Spiel gegen Mainz 05 (1:3) Anfang November bereits seine ersten Bundesligaminuten, als Emre Can die Rote Karte sah und Aushilfsinnenverteidiger Felix Nmecha in der neuen Rolle nicht zurechtkam. Lührs spielt normalerweise für die zweite Mannschaft des BVB in der 3. Liga.

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Der zweite Jungspund ist Elias Benkara. Der 17-Jährige stand gegen Barça bereits im Kader und gilt als vielversprechendes Talent. In dieser Saison kam er vor allem in der U19-Bundesliga zum Einsatz und stand bisher in allen sechs Spielen der UEFA Youth League für Schwarz-Gelb auf dem Feld. Auf einen Profieinsatz wartet der 1,93 Meter große Verteidiger allerdings noch.

Umbau der Vierkette am wahrscheinlichsten

Auch Nmecha könnte eine neue Chance in der Defensivzentrale erhalten. Dies ist jedoch eher unwahrscheinlich. Zwar ist der 24-Jährige überaus zweikampfstark und könnte das Spiel aus der tiefen Position aufziehen, wie es Schlotterbeck für gewöhnlich tut, doch das Experiment in Mainz zeigte klar auf, dass sich der dreifache Nationalspieler auf dieser Position nicht wirklich wohlfühlt. Zudem ist er aktuell auf der Sechs für den BVB viel zu wichtig, was er auch gegen Barcelona wieder eindrucksvoll unter Beweis stellte.

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Bliebe zum Schluss noch die wahrscheinlichste Variante: Ramy Bensebaini, eigentlich gelernter Linksverteidiger hat bereits mehrfach bewiesen, dass er auch in der Zentrale einen guten Job erledigen kann. Der algerische Nationalspieler befindet sich aktuell in bestechender Form und hat sich in dieser Saison in die Stammelf der Dortmunder hineingekämpft. Für sein Heimatland läuft der 29-Jährige seit fast zwei Jahren fast ausschließlich im Zentrum auf.

Sollte sich auch Sahin für diese Lösung entscheiden, würde wohl Yan Couto den Rechtsverteidigerposten übernehmen, während Ryerson nach links rückt. Es sei denn, der Norweger, der nach dem Barça-Spiel mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden musste, fällt gegen Hoffenheim aus. In dem Fall wäre U17-Weltmeister Almugera Kabar eine Option, der bei seinem Bundesliga-Debüt gegen Mainz aber eine unglückliche Figur abgab und mit Gelb-Rot vom Platz flog.

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Winterpause nutzen

Wie auch immer der BVB-Coach sich entscheidet, alle vier Kandidaten werden sich mit ziemlicher Sicherheit am Sonntag im Kader der Borussen wiederfinden. Und der BVB muss sich in der kommenden Winterpause dringend Gedanken über die dünne Personaldecke in der Innenverteidigung machen.

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