Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: TSG Hoffenheim (12/18)
Das Transferfenster ist seit Anfang September geschlossen, die ersten sechs Spieltage sind absolviert. Zeit für ein Zwischenfazit. FussballTransfers stellt die Transferpolitik der Bundesligisten auf den Prüfstand. Wer ist Volltreffer, wer Verstärkung, wer nur Mitläufer und welcher Neuzugang enttäuscht bislang?
Volltreffer
Anthony Modeste (FC Girondins Bordeaux/3 Mio.): Der Franzose, der für drei Millionen Euro aus Bordeaux zur TSG 1899 Hoffenheim kam, ist voll eingeschlagen. Acht Tore in neun Pflichtspielen sind ein Ausrufezeichen an alle Kritiker - hinzukommen zwei Vorlagen. Mit dem bulligen Mittelstürmer ist den Verantwortlichen, um Mäzen Dietmar Hopp, ein echter Glücksgriff gelungen. Der 25-jährige scheint die Knipser-Qualitäten zu besitzen, die spätestens seit dem Abgang von Vedad Ibišević so sträflich vermisst werden. Zudem harmoniert hervorragend mit seinen Nebenleuten Kevin Volland, Roberto Firmino und dem weiteren Neuzugang Tarik Elyounoussi.
Verstärkung
Tarik Elyounousssi (Rosenborg Trondheim/3 Mio.): Der neue Linksaußen im 4-2-3-1 von Markus Gisdol kam mit der Empfehlung von sechs Toren aus 13 Spielen in der vergangenen Saison für Rosenborg Trondheim in den Kraichgau. Zwar fällt er neben den teilweise herausragenden Offensivakteuren der TSG, wie Volland, Firmino und Modeste etwas ab, dennoch ist der norwegische Nationalspieler eine echte Verstärkung. Der 25-jährige ist technisch sehr beschlagen, besitzt ein gutes Umschaltspiel und wirkt bereits sehr eingespielt mit seinen offensiven Nebenleuten. Sollte er diese Form beibehalten, kann er vermutlich schon zeitnah über sein erstes Bundesligator jubeln.
Mitläufer
Fehlanzeige
Enttäuschung
Fehlanzeige
Ohne Bewertung
Alexander Stolz (vereinslos/ablösefrei): Der 29-jährige Torhüter war vergangene Saison vereinslos. Zuvor spielte er in der Saison 2011/12 in der dritten Liga für den Karslruher SC. Gegen den SC Pfullendorf absolvierte der Pforzheimer sein erstes Saisonspiel für die Reserve der Kraichgauer.
Bruno Nazário (Tombense Futebol Clube/1,5 Mio.): Dem 18-jährigen brasilianischen Talent soll die nötige Zeit eingeräumt werden, sich behutsam in Hoffenheim zu entwickeln.
Kevin Akpoguma (Karlsruher SC/1 Mio.): Der Deutsch-Nigerianer kam vor der Saison von Zweitligaaufsteiger Karlsruhe. Aktuell wird der 18-Jährige in der zweiten Mannschaft der Hoffenheimer in der Regionalliga Süd herangeführt, für die er in sechs Spielen einmal erfolgreich war. In der U18 wurde der 1,92 Meter Hüne sogar schon zum Mittelstürmer umfunktioniert und schoss prompt vier Tore in fünf Spielen.
Fazit: „Mission geglückt, Herr Gisdol“, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt resümieren. Die Mannschaft wurde ganz gezielt mit bisher eher unbekannten Spielern verstärkt und die neue Philosophie, die unter Trainer Markus Gisdol im Kraichgau herrscht, scheint zu greifen. Hoffenheim spielt erfrischenden Offensivfußball und stellt mit 18 Saisontoren hinter Borussia Dortmund den zweitbesten Angriff der Liga – nicht zuletzt dank Elyounoussi und Modeste.
Völlig überteuerte Transferflops wie Eren Derdiyok oder Tim Wiese scheinen der Vergangenheit anzugehören. Vielmehr möchte der Bundesligist nun in die Zukunft investieren und etwas Langfristiges aufbauen, wie die Transfers von Bruno Nazário oder Kevin Akpoguma belegen. Und auch der Aufbau der guten Jugendabteilung scheint zu funktionieren: Talente wie Niklas Süle, Stefan Thesker oder Tobias Strobl konnte Trainer Gisdol erfolgreich integrieren.
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