„Ich sollte mich verantwortlich fühlen“: Dier spricht über Tuchel-Aus
Im Winter fand Eric Dier den Weg an die Säbener Straße. Der Winterneuzugang, der sich als echte Alternative entpuppt, hat über seinen Start beim FC Bayern gesprochen.
Der FC Bayern holte Eric Dier im Winter aufgrund akuter Personalnot per Leihe von Tottenham Hotspur an Bord. Gekommen als Ergänzungsspieler verdiente sich der englische Innenverteidiger in den vergangenen Wochen einen Stammplatz unter Thomas Tuchel. Mittlerweile ist klar: Auch in der kommenden Saison steht der 30-Jährige in München unter Vertrag.
Im Interview mit dem ‚kicker‘ zieht Dier ein erstes Zwischenfazit: „Ich liebe die Stadt. München ist viel ruhiger als London, der Verkehr ist nicht so schlimm. Ich habe alles, was ich brauche, und bin sehr glücklich hier. Ich mag es, in anderen Ländern zu leben und neue Dinge kennenzulernen. Das ist aufregend. Nach neuneinhalb Jahren in England ist der Wechsel eine schöne Erfahrung.“
„Augenscheinlich gibt es einen Unterschied zwischen meiner persönlichen Situation und der des Teams“, weiß der 49-fache Nationalspieler einzuordnen, „individuell betrachtet bin ich glücklich, wie es für mich gelaufen ist. Viel wichtiger ist jedoch das Team, und da weiß jeder, dass zwei schwierige Monate hinter uns liegen.“ Die Rückrunde verlief für den deutschen Rekordmeister sehr schleppend. In der Bundesliga ließ der FCB viele Punkte liegen, verlor dadurch den Anschluss an Tabellenführer Bayer Leverkusen.
Zwischenzeitlich lief das Tuchel-Team sogar Gefahr, das Champions League-Viertelfinale zu verpassen. 0:1 musste man sich im Hinspiel bei Lazio Rom geschlagen geben. In Summe entschieden sich die Verantwortlichen für eine frühzeitige Trennung mit dem Trainer. Laut Dier liegt die Schuld aber nicht nur bei Tuchel: „Die Ergebnisse stimmten nicht, dann kam die Ankündigung des Abschieds von Thomas Tuchel im Sommer. Wenn er gehen muss und ich sein Spieler bin, sollte ich mich zumindest ein Stück weit verantwortlich fühlen.“
Ligen sehr ähnlich
Zudem kommt Dier auf potenzielle Parallelen von der Bundesliga und der Premier League zu sprechen. „Wenn ich auf die Ligen schaue, sind sich Deutschland und England sehr ähnlich. Die Stimmung ist zwar anders, aber immer super. Die Stadien sind voll, die Leute vom Fußball begeistert. Ich liebe es jedenfalls, hier bei diesem Klub zu sein“, schmeichelt Dier seinem neuen Arbeitgeber.
Er ergänzt: „Ich identifiziere mich total mit den Werten, mit der Kultur, der Philosophie dieses Vereins. Ich denke, ich passe sehr gut hierher. Ich fühle mich unheimlich wohl.“ Kolportierte vier Millionen Euro ließ sich der deutsche Rekordmeister die Dienste des Engländers kosten. Ein Deal, der sich bislang für alle Parteien auszahlt.
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