BVB-Talente stagnieren: „Massive“ Kommunikationsprobleme als Ursache?
Das selbst auferlegte Ziel, mehr Eigengewächse bei den Profis zu etablieren, konnte Borussia Dortmund bislang nicht erreichen. Die Gründe dafür sind offenbar auch hausgemachte Probleme.
![Kjell Wätjen beim Warmlaufen](https://assets-de.imgfoot.com/media/cache/642x382/kjell-watjen-2324-66043cdc30583.jpg)
Seit dem 1. Juli 2024 ist Thomas Broich offiziell der neue Leiter der Nachwuchsabteilung bei Borussia Dortmund. Der 44-Jährige war mit dem Vorhaben angetreten, die Talente-Entwicklung beim BVB zu revolutionieren, im September erklärte er es zum Ziel, „dass Jungs aus dem eigenen Grundlagenbereich, also aus der U9, U10 und U11, den Weg bis in die Champions League schaffen“.
Dabei sollen die Eigengewächse nicht nur „Kaderspieler sein, sondern Stammspieler“. Geglückt ist dieses Vorhaben bislang nicht. Spieler wie Almugera Kabar (18), Kjell Wätjen (18), Filippo Mané (19) oder Cole Campbell (18), die allesamt mehrere Jahre in der BVB-Jugend verbracht haben, standen zwar zuletzt immer wieder im Profikader, regelmäßige Einsatzzeiten oder gar der Durchbruch lassen aber auf sich warten.
Kein stringenter Plan?
Natürlich braucht es Zeit, ehe langfristige Veränderungen greifen, doch scheint der BVB, die optimale Entwicklung seiner Talente mit gewissen internen Abläufen zu behindern. Die ‚Ruhr Nachrichten‘ berichten von Fällen, in denen die genannten Eigengewächse zwischen U23- und Profikader hin- und hergeschoben wurden, teilweise Spiele in der dritten Liga absolvierten, ohne ein einziges Mal mit der Mannschaft trainiert zu haben.
Apropos Training. Die Eigengewächse seien in diesem häufig nur „Füll- und Manövriermasse“ gewesen, wie es die Zeitung formuliert, um sicherzustellen, dass überhaupt ausreichend Spieler anwesend waren, um die Übungen durchführen zu können. Eine individuelle Förderung sei da auf der Strecke geblieben.
Zudem kam es laut den ‚Ruhr Nachrichten‘ innerhalb des Klubs zu „massiven kommunikativen Schwierigkeiten“, was Kabar und Co. betrifft. Absprachen mit den Spielern seien mehrfach nicht eingehalten worden, Ansagen, welcher Spieler mit welcher Mannschaft trainiert, teils widersprüchlich gewesen.
Dies habe bei den Jung-Profis zunehmend zu Frust geführt, da sie merken, dass sie in ihrer Entwicklung stagnieren. Eine Besserung der Lage zeichnet sich nur bedingt ab. Durch das leerer werdende BVB-Lazarett und die Verbreiterung des Kaders auf dem Winter-Transfermarkt wird es zwar einfacher werden, die Eigengewächse konstant auf die verschiedenen Mannschaften aufzuteilen. Mehr Perspektive im Profikader werden sie dadurch aber wohl kaum bekommen. Auf Broich und Co. wartet also noch einige Arbeit.
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