Bundesliga

FC Bayern: Gustavo-Wechsel regelwidrig?

Die Top-Nachricht um den Jahreswechsel war der Transfer von Luiz Gustavo von der TSG Hoffenheim zu Bayern München. Hinter dem Rücken von Trainer Ralf Rangnick fädelte Mäzen Dietmar Hopp den Deal ein. Ein Umstand, der womöglich regelwidrig ist. Die DFL ermittelt.

von David Hilzendegen
2 min.
Bayern München @Maxppp

Luiz Gustavos Wechsel von der TSG Hoffenheim zu Bayern München löste im Kraichgau ein kleines Erdbeben aus. Quasi zeitgleich zum Transfer warf Trainer Ralf Rangnick das Handtuch. Er fühlte sich hintergangen, der Verkauf des wichtigsten Spieler konterkarierte die Ambitionen der Mannschaft und seiner Person.

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Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp fädelte den Deal dem Vernehmen nach ein. „Unser Dank gilt noch einmal Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, der den Transfer in dieser Form ermöglichte“, jubelte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge. Damit liegt eventuell ein Verstoß gegen die Statuten der DFL vor. Diese ermittelt bereits, ob die sogenannten ‚50+1-Regel‘ verletzt wurde, berichtet die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘.

Dietmar Hopp hält zwar 99 Prozent des Stammkapitals, darf laut Statut jedoch nur 49 Prozent des Stimmrechts halten. Zudem ist es dem Mäzen, der zwar in diverse Gremien eingebunden ist, jedoch kein offizielles Amt bekleidet, nicht gestattet, in das operative Geschäft des Klubs einzugreifen. Hopps Engagement im Poker um den Brasilianer könnte beide Gesichtspunkte verletzt haben.

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Allerdings rechnet nicht einmal die DFL mit Konsequenzen. Der Verstoß gegen die Regel sei zwar offensichtlich, ließe sich im juristischen Sinne jedoch kaum nachweisen, so die ‚FAZ‘ weiter. Insbesondere, weil Hopp in Manager Ernst Tanner stets einen Vertreter des Vereins bei sich hatte.

So scheint die viel gelobte ‚50+1-Regel‘ wie Schall und Rauch. Ziel der DFL ist es eigentlich, englische Verhältnisse, in denen Vereine nur noch Kapitalgesellschaften darstellen, zu verhindern. „Überall, wo ein Klub mit dem Rücken zur Wand steht oder wo es ein Modell wie Hoffenheim gibt, wird es immer Umgehungstatbestände geben“, kommentiert Martin Kind. Der Präsident von Hannover 96 streitet seit Jahren für die Abschaffung der Regel.




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