Gnabry-Verlängerung: Weiterer Streitpunkt in den Verhandlungen
Der FC Bayern will den Vertrag von Serge Gnabry über 2023 hinaus verlängern, kann aber noch keinen Vollzug vermelden. Ein Grund für die lange Verhandlungsphase soll seine Rolle im System von Julian Nagelsmann sein.
Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung zwischen dem FC Bayern und Serge Gnabry erweisen sich als zäh. Neben Grundparametern wie Gehalt und Vertragslaufzeit kristallisiert sich nun allerdings ein weiterer Streitpunkt heraus, der eine Hürde im Werben um Gnabrys erneute Unterschrift darstellt: seine Position.
Wie der ‚kicker‘ berichtet, missfällt es dem deutschen Nationalspieler, im System von Julian Nagelsmann als Schienenspieler eingesetzt zu werden. Laufen die Bayern mit Dreierkette auf, müssen die Akteure auf dem Flügel einiges an Defensivarbeit leisten. Gnabry sieht sich dem Bericht zufolge aber in einer offensiveren Rolle und würde seine Qualitäten lieber vorwiegend in der gegnerischen Hälfte einbringen.
Von Seiten der Münchner fordert man mehr Konstanz in den Leistungen des 26-Jährigen, so die Sportzeitung. Dies dürfte allerdings Teil der Verhandlungsstrategie sein, denn Gnabry ist in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend mit zwölf Treffern und acht Assists in 30 Pflichtspielen einer der Topscorer im Kader des Rekordmeisters – kein tatsächliches Indiz für fehlende Konstanz.
Dreierkette nur Notlösung?
Ob Nagelsmann künftig dauerhaft mit einer Dreierkette spielen lässt, darf zumindest in Frage gestellt werden. Das würde auch die Problematik um Gnabrys Wunschposition egalisieren. Derzeit fehlt mit Alphonso Davies der prädestinierte Schienenspieler auf der linken Seite aufgrund einer Herzmuskelentzündung. Für die rechte Seite gibt es keinen ähnlichen Spielertypen im Kader.
Die aktuelle Besetzung auf diesen Positionen mit Kingsley Coman und Gnabry ist demnach nicht die Ideallösung und zudem extrem offensiv ausgerichtet. Das wurde auch in der Partie gegen RB Salzburg (1:1) am gestrigen Abend ersichtlich. Immer wieder kamen die Österreicher zu gefährlichen Konteraktionen. Bayerns Dreierkette bestehend aus Niklas Süle, Lucas Hernández und Benjamin Pavard wurde zuweilen überrannt – auch weil defensivstarke Außenverteidiger nicht zugegen waren.
Gnabrys Verbleib an der Säbener Straße wird deshalb höchstwahrscheinlich nicht daran scheitern, dass Nagelsmann ihn dauerhaft für ausufernde Defensivaufgaben einplant. Wird man sich bezüglich Gehalt und Laufzeit einig, wäre es eine große Überraschung, sollte der Rechtsfuß nicht auch noch nach 2023 – dann läuft sein derzeit gültiges Arbeitspapier aus – im Trikot des FCB auflaufen.
Kommt es aber zu keiner Einigung, wird der gebürtige Stuttgarter sich nicht lange nach einem neuen Verein umsehen müssen. Topklubs wie Real Madrid, der FC Barcelona, Manchester United und der FC Liverpool sollen auf der Lauer liegen.
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