Beim FC Bayern deutet sich ein größerer Kaderumbruch im Sommer an. Mit Joshua Zirkzee könnte man dank günstiger Klausel einen vielversprechenden Stürmer zurück nach München holen.
Elf Tore und sechs Assists in 29 Pflichtspielen. Die Ausbeute von Joshua Zirkzee in der laufenden Saison für den FC Bologna kann sich sehen lassen. Die Formkurve des 1,93 Meter großen Mittelstürmers zeigt konstant nach oben, weshalb er auch zum vorläufigen Kader der niederländischen Nationalmannschaft für die Testländerspiele Ende März gehört.
Dass man sich beim FC Bayern Gedanken über den Torjäger macht, ist vor allem durch eine günstige Rückkaufklausel bedingt. Für vergleichsweise schmale 20 bis 25 Millionen können die Bayern den 22-Jährigen wieder an die Säbener Straße holen. Doch würde das Sinn machen? FT wirft einen Blick auf das Für und Wider eines Zirkzee-Transfers.
Pro
Preis-Leistung/Wiederverkaufswert
Was für eine Rückholaktion des Youngsters spricht: das gute Geld. Denn der Betrag, den Bayern bezahlen müsste, liegt weit unter dem, was andere Vereine blechen müssten. Die clever ausgehandelte Klausel würde es den Bayern sogar ermöglichen, Zirkzee umgehend an einen anderen Verein weiterzuverkaufen und dabei Gewinn einzustreichen.
Kaderumbruch/Neuausrichtung
Zirkzee zu verpflichten könnte nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht ein sinnvolles Modell sein. Die Zukunft einiger Spieler – auch aus der Offensive – steht im Sommer zur Debatte. Der 19-fache U21-Nationalspieler könnte Frische hineinbringen. Außerdem dürfte sein Selbstbewusstsein durch die tolle Saison in Bologna gestärkt sein.
Potenzial zum Stammspieler
Während Zirkzee bei seinem vorangegangenen Aufenthalt in München aus der eigenen Jugend hochgezogen wurde und hinter Robert Lewandowski fast ausschließlich Joker-Einsätze bekam, wäre seine neue Rolle anders. In einem System mit Doppelspitze könnte Zirkzee auch neben Harry Kane stürmen. Ein solches Modell wurde zuletzt im Rahmen der Gerüchte um Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart diskutiert. Dann wäre es für Zirkzee möglich, in kürzester Zeit auch beim Rekordmeister einen Stammplatz zu ergattern.
Contra
Kane vor der Nase
Gleichzeitig ist Kane aber auch der offensichtlichste Grund, aus dem man sich gut überlegen sollte, wie man Zirkzee einsetzt. Mit wenigen Spielminuten im Schatten des Engländers würde Zirkzee seine eigene Entwicklung ausbremsen und das starke Momentum aus seiner hervorragenden Spielzeit bei den Norditalienern nach und nach vernichten.
Charakterfrage
Dass Zirkzee mit einer solchen Situation nur schwer umzugehen weiß, ist in München bekannt. Schon zur Zeit als Backup für Lewandowski machte der Angreifer keinen Hehl aus seiner Unzufriedenheit. Gegen Ende seiner Bayern-Zeit forcierte er aktiv einen Abgang. Ob man das Risiko eingehen will, erneut einen potenziell missmutigen Spieler in der Mannschaft zu haben, ist fraglich.
Erste starke Saison
Obwohl Zirkzee in der laufenden Saison konstant abliefert, muss in die Rechnung auch eingehen, dass es seine erste auf diesem Niveau ist. Vergangene Spielzeit standen – auch aufgrund von Verletzungen – nur 19 Ligaeinsätze und zwei Tore auf Zirkzees Konto. Den Nachweis auf internationaler Bühne ist der junge Stürmer noch gänzlich schuldig.
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