Paris St. Germain marschiert von Sieg zu Sieg. Beim gestrigen 7:0-Sieg in den Champions League-Playoffs gegen Stade Brest zeigte das Team von Trainer Luis Enrique eine geschlossen gute Mannschaftsleistung und beweist: Beim einstigen Starensemble herrscht wieder der Teamgedanke vor.

Im Nachhinein dürfte man sich gefragt haben, wie Paris St. Germain überhaupt in den Playoffs der Champions League gelandet ist. Gegen Ligakonkurrent Stade Brest lautete die Gesamtbilanz nach dem gestrigen Rückspiel 10:0. Einen deutlicheren Klassenunterschied hat es in der Zwischenrunde der Königsklasse nicht gegeben. Nach Meinung der französischen FT-Partnerredaktion Foot Mercato war eine „furchterregende Offensivarmada“ im Prinzenpark am Werk.
Gleich sieben unterschiedliche Torschützen standen am Ende für die Pariser auf dem Spielberichtsbogen. Dabei hatte Ousmane Dembélé, einer der zurzeit torgefährlichsten Spieler Europas, zwar bei fast allen Torchancen seine Füße im Spiel, direkt beteiligt an einem Treffer war der PSG-Topscorer am gestrigen Abend aber kurioserweise nicht. Ein kleiner Nebenaspekt des Kantersiegs, der zeigt, wie sich das einstige Startensemble verändert hat.
Ganz im Sinne des Mantras von US-Seriencoach Ted Lasso ging fast jedem Treffer der Extra-Pass auf den besser postierten Mitspieler voraus. Auch PSG-Trainer Luis Enrique war hocherfreut über die Spielweise seiner Mannschaft: „Mit sieben verschiedenen Spielern ein Tor erzielen? Das ist in der Geschichte der Champions League noch nicht vorgekommen, denke ich. Es repräsentiert, was unsere Mannschaft ist, die Mentalität unserer Spieler. Wenn ein Spieler besser positioniert war, spielten die Spieler den richtigen Pass. Wenn sie egoistisch gewesen wären, hätten wir weniger als sieben Tore erzielt. Das ist die beste Art, sich zu präsentieren.“
Die Youngster blühen auf
Ironischerweise markiert der 7:0-Erfolg über Brest den höchsten PSG-Sieg in der Champions League-Geschichte. Nicht mit Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé im Angriff, sondern mit Spielern wie Youngster Bradley Barcola. Für den 22-Jährigen dürfte es ein Segen sein, aus dem Schatten des zu Real gewechselten Superstars heraustreten zu können. 16 Saisontreffer und neun Assists in 36 Spielen können sich sehen lassen. Kein Mbappé, kein Problem.
Darüber hinaus setzte der erst 18-jährige Senny Mayulu mit seinem CL-Debüttor den Schusspunkt beim 7:0. Dass das Eigengewächs mittlerweile 18 Saisoneinsätze verbuchen kann, ist ebenfalls der neuen Zeitrechnung am Eiffelturm geschuldet. Gerade die mangelhafte Durchlässigkeit vom überragenden PSG-Nachwuchs zu den Profis war in den zurückliegenden Jahren ein Kritikpunkt am Scheichklub. Neben Mayulu schnuppern diese Spielzeit auch die beiden Nachwuchstalente Ibrahim Mbaye (18) und Yoram Zague (18) regelmäßig Profiluft.
Im Achtelfinale der Königsklasse wartet nun ein echtes Schwergewicht. Mit dem FC Liverpool oder dem FC Barcelona bekommt es der Scheichklub mit den stärksten Teams der Saison zu tun. In der Vergangenheit eine typische Endstation für PSG. Doch in der aktuellen Form braucht sich Paris nicht zu verstecken. Der neuen mannschaftlichen Stärke sei Dank.
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