Drei Gründe: Der perfekte Job für Tuchel

von Lukas Hörster
2 min.
Thomas Tuchel bei seiner Präsentation als England-Trainer @Maxppp

Thomas Tuchel übernimmt zum Jahreswechsel als erster Deutscher das Amt des englischen Nationaltrainers. Der 51-Jährige soll das Team zum WM-Titel 2026 führen. FT findet: Tuchel hat aus drei prägnanten Gründen den perfekten Job gefunden.

Ansehen

„Ich fühle mich dem Fußball in diesem Land schon lange persönlich verbunden“, sagt Tuchel selbst zu seinem neuen Job als englischer Nationaltrainer. Und tatsächlich: Während er in der Heimat oft eher als Grantler denn als erfolgreicher Coach von Weltformat wahrgenommen wird, ist sein Ansehen auf der Insel vielerorts riesig (wenngleich nicht alle jubeln). Diese Wahrnehmung bestätigte Tuchel, damals noch Trainer beim FC Bayern, in einem Interview mit ‚ESPN‘ zu Jahresbeginn auch mal selbst: „Ich habe mehr Anerkennung in England gespürt, ja.“

Unter der Anzeige geht's weiter

Das rührt in erster Linie aus seiner Zeit beim FC Chelsea her, den er 2020 als wankenden Riesen weit hinter den Erwartungen übernahm und noch in derselben Saison zum Triumph in der Champions League führte. Nun erwartet zum Beispiel England-Legende Rio Ferdinand auch Großes mit den Three Lions. „Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass Thomas Tuchel in seiner Zeit mit England ein Turnier gewinnt“, sagt der ehemalige englische Weltklasse-Verteidiger in seinem YouTube-Vlog.

Lese-Tipp Kurioser Deal: Bayern muss weiter für Tuchel zahlen

Spielermaterial

Thomas Tuchels Wunsch nach einer „Holding Six“ beim FC Bayern ist über ein Jahr alt – und hallt bis heute nach. Absoluter Wunschspieler des Trainers für diese Rolle war damals Declan Rice, der statt nach München aber für 117 Millionen Euro zum FC Arsenal ging. Passenderweise spielte jener Rice für England – genauso wie weitere Tuchel-Wunschspieler aus der vergangenen Saison. Harry Kane war Tuchels Tormaschine bei den Bayern, mit Eric Dier stabilisierte er die Abwehr.

Unter der Anzeige geht's weiter
defaultAltAttribute

Außerdem wollte Tuchel dringend Rechtsverteidiger Kyle Walker haben, ehe dieser doch bei Manchester City verlängerte. Doch auch darüber hinaus findet sich in Englands Kader jede Menge Klasse und Talent – wie etwa Jude Bellingham, Phil Foden oder Bukayo Saka. Eine spannende Aufgabe für Tuchel, daraus einen konstruktiveren Spielstil als Vorgänger Gareth Southgate zu basteln. Oder wie Tuchel selbst sagt: „Es ist ein großes Privileg, mit dieser besonderen und talentierten Gruppe von Spielern zu arbeiten.“

Arbeitsklima

Mainz 05, Borussia Dortmund, Paris St. Germain, FC Chelsea, Bayern München: Bei all seinen bisherigen Stationen überwarf sich Tuchel mit den Bossen und ging im Unfrieden. Es ist wohl nicht weit hergeholt, dass der Schwabe ein schwieriger Charakter ist – der vor allem eines nicht leiden kann: Wenn man ihm in sportliche Fragen reinredet. Die Gefahr dafür ist auf Verbandsebene nun deutlich geringer als in Vereinen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Denn: Eine Nationalmannschaft kommt wesentlich seltener zusammen, Tuchel läuft nicht Gefahr, im täglichen Beisammensein anzuecken. Außerdem gibt es nun keinen herkömmlichen Sportdirektor oder Vorstand mehr, mit dem er etwa über Zusammensetzung des Kaders oder Transfers diskutieren müsste. Noch dazu zeigt das lange festhalten der FA am öffentlich hochumstrittenen Southgate, dass der Verband den Nationalcoach mit viel Vertrauen und Freiraum ausstattet. In diesem Umfeld kann Tuchel glänzen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter