FT-Ranking: Europas beste offensive Mittelfeldspieler der Hinrunde

Die Bundesliga und auch die anderen großen europäischen Top-Ligen haben die Hinrunde abgeschlossen. Ein guter Moment, um Bilanz zu ziehen. FussballTransfers wählt Europas Top10 in den einzelnen Mannschaftsteilen. Heute: Die offensiven Mittelfeldspieler.

von Lukas Hörster
6 min.
Im offensiven Mittelfeld tummeln sich Stars mit BL-Erfahrung @Maxppp

Die klassische Zehnerposition stirbt im Fußball zunehmend aus. In unserer Top Ten der besten offensiven Mittelfeldspieler der Hinrunde landet deshalb auch nur ein Spieler, der tatsächlich dem Regisseur Alter Schule sehr nahe kommt: Mesut Özil. Alle weiteren Akteure kamen in der Offensive flexibel zum Einsatz. Die meisten ihrer Partien haben sie aber direkt hinter einem oder zwei Mittelstürmern absolviert.

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  1. Mesut Özil (FC Arsenal): Das dritte Jahr bei den ‚Gunners‘ ist endlich das von Özil. In der laufenden Saison rechtfertigt der deutsche Nationalspieler sein 50-Millionen-Euro-Preisschild mit sagenhaften 16 Torvorlagen in 20 Premier League-Spielen. Dabei jagt er nun den Premier League-Rekord von Thierry Henry (20 Assists). Sein Trainer Arsène Wenger zeigt sich begeistert von der Eleganz des 27-Jährigen: „Wenn du es liebst Fußball zu schauen, liebst du es Mesut Özil zuzusehen.“ In seiner derzeitigen Form ist Özil eine der großen Hoffnungen der deutschen Mannschaft für die Europameisterschaft im kommenden Sommer.

  2. Thomas Müller (FC Bayern): Gleiches gilt ohnehin für Thomas Müller. Obwohl sich seine Spielweise von Özils Auftreten nicht deutlicher unterscheiden könnte, bekleiden sie – zumindest nominell und im Verein – dennoch dieselbe Position. In Müller steckt hingegen viel mehr das einst von seinem Idol und Namensvetter Gerd eingepflanzte Torjäger-Gen: 21 Treffer in 26 Partien bedeuten für ihn zu diesem Saisonzeitpunkt einen persönlichen Karrierebestwert. Trotz seines Formhochs widerstand er äußerst lukrativen Angeboten aus England und dehnte seinen Kontrakt beim FCB bis 2021 aus: „Meine Vertragsverlängerung war ein Statement vom Verein und von mir, dass wir zueinander stehen und große Ziele verfolgen. Sicherlich ist das auch ein Zeichen, dass der FC Bayern eine Adresse ist, die man nicht verlässt“, sagte er zum Wohlwollen aller Bayern-Fans.

  3. Andrés Iniesta (FC Barcelona): Zwar nimmt sich der Körper des mittlerweile 31-jährigen Kapitän des FC Barcelona immer wieder seine Auszeiten, doch läuft Iniesta zur Hochform auf, ist er nach wie vor nicht aufzuhalten. Besonders beeindruckend war dabei sein Auftritt bei der 4:0 Gala ‚Barças‘ in Madrid. Ein Tor und eine Vorlage gelangen Iniesta, ehe er unter Standing Ovations aller Zuschauer im Santiago Bernabéu in der 77. Minute ausgewechselt wurde. Eine Ehre, die zuletzt den Weltfußballern Lionel Messi und Ronaldinho zuteil wurde. Doch nicht bloß im ‚Clásico‘ ragte der spanische Welt- und Europameister hinaus. Insgesamt spielte er eine äußerst konstante Hinrunde und führte die ‚Blaugrana‘ auch zum Triumph bei der Klub-WM. Alle Fußballfans werden hoffen, Iniestas feine Technik noch lange bewundern zu dürfen.

  4. Kevin de Bruyne (Manchester City): Sagenhafte 75 Millionen Euro kostete Kevin de Bruyne die ‚Citizens‘ bei seiner Verpflichtung im Sommer. Beim VfL Wolfsburg war er, abgelenkt von dem Transferwirrwarr um seine Person, noch äußerst schwach in die laufende Spielzeit gestartet. In der englischen Industriestadt hingegen knüpft Deutschlands Fußballer des Jahres an seine formidablen Leistungen aus der Vorsaison an. Auch wenn er sich seine geliebte Zehnerposition bei City mit David Silva teilen muss, kommt er auf bärenstarke 26 Torbeteiligungen in 32 Pflichtspielen. Gerade für einen Neuzugang, der erst kurz vor Ablauf des Transferfensters zu seinem neuen Team stößt, ein unfassbar guter Wert. Nun peilt der Belgier mit den ‚Skyblues‘ angesichts von nur drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Arsenal noch den Meistertitel an. Dabei wird es auch darauf ankommen, wer von den beiden Teams den besseren Spielmacher hat. De Bruyne oder doch Özil?

  5. Marek Hamsik (SSC Neapel): Der langjährige Kapitän ist nach wie vor eine große Konstante bei Napoli. Hatte ihm Ex-Coach Rafa Benítez gegen Ende vergangener Saison noch in einigen wichtigen Spielen das Vertrauen entzogen, setzt Maurizio Sarri nun voll und ganz auf den Slowaken. Der dankt es ihm nicht nur mit vorbildlichem Einsatz und Zweikampfstärke, sondern auch mit Torgefahr: Fünf Tore und fünf Vorlagen sind eine gute Ausbeute für den 28-Jährigen, zumal er etwas zurückgezogener agiert als noch in der Vorsaison.

  6. Shinji Kagawa (Borussia Dortmund): In den ersten Spielen dieser Spielzeit sah man beim BVB endlich wieder den Kagawa, den man 2012 in Richtung Manchester United hatte ziehen lassen müssen. Neu-Coach Thomas Tuchel hatte dabei die zündende Idee, ihn nicht mehr unmittelbar hinter einer einzigen Spitze, sondern als Spielpartner für Julian Weigl und Ilkay Gündogan im Mittelfeld einzusetzen. Der Japaner dankte ihm diese neue Freiheit mit Top-Leistungen und acht Toren sowie zehn Assists in 26 Partien. Erst gegen Ende der langen Hinrunde baute der 26-Jährige etwas ab und saß ein paar Mal auf der Bank. Insgesamt aber war es ein bärenstarkes Halbjahr von Shinji Kagawa.

  7. Hatem Ben Arfa (OGC Nizza): Der oft als etwas abgehoben geltende Hatem Ben Arfa hat in Nizza eine neue Wohlfühloase für sich entdeckt. Zugegeben: An der Cote d'Azur lässt es sich ohnehin ganz gut leben. Doch auch sportlich geht es für den 28-Jährigen bergauf. Nach einem unglücklichen Intermezzo bei Hull City startet er in Nizza durch und führte das Team durch seine acht Buden auf Rang vier der Ligue 1. Ihm persönlich gelang dabei sogar nach dreijähriger Abstinenz der Sprung zurück in die ‚Équipe Tricolore‘. Sein Vertrag in Südfrankreich läuft im Sommer aus. Der BVB würde ihn gerne schon im Winter verpflichten.

  8. Josip Ilicic (AC Florenz): Mit bärenstarken 16 Torbeteiligungen ist der Slowene maßgeblich an der bis dato guten Saison der Fiorentina beteiligt. Besonders in den vergangenen fünf Spielen trumpfte der 1,90-Schlaks auf: Tor gegen Udinese, Tor gegen Juve, Tor gegen Chievo, Doppelpack gegen Palermo und eine Vorlage nach Einwechslung gegen Lazio Rom rechtfertigen seine Nominierung für die Top 10. Nach zwei durchwachsenen Jahren in Florenz ist Ilicic nun der Durchbruch gelungen. Das blieb auch Borussia Mönchengladbach nicht verborgen. Die ‚Fohlen‘ sollen zuletzt einen Vorstoß beim 27-Jährigen gewagt haben. Unwahrscheinlich jedoch, dass die ‚Viola‘ ihn nach diesem beeindruckenden Halbjahr ziehen lässt.

9. Ross Barkley (FC Everton): Barkley gilt als eines der größten Talente im englischen Fußball. Nicht nur wegen seiner Liverpooler Herkunft gilt er bereits als der neue Wayne Rooney. Auch seine immense körperliche Präsenz und sein exzellenter Schuss erinnern an den Kapitän der ‚Three Lions‘. Nicht ausgeschlossen, dass Barkley bereits bei der anstehenden EM an der Seite der Legende auflaufen wird. Dafür empfiehlt er sich derzeit mit prima Leistungen in der Premier League. So kommt der 22-Jährige in 21 Partien auf sechs Tore und sieben Assists. Damit gehört er zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern auf der Insel. Wie lange Everton sein Eigengewächs noch halten kann, ist ungewiss. Angeblich fordern die ‚Toffees‘ unglaubliche 68 Millionen Euro für Barkley. Interesse haben unter anderem zwei Vereine, die diese Summe tatsächlich entbehren könnten: Der FC Chelsea und Manchester City.

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  1. Raúl García (Athletic Bilbao): Insgesamt sieben Jahre lang warf sich das Kopfballungeheuer Raúl García in die vielen langen Bälle von Atlético Madrid. Als Krönung folgten der Meistertitel und das Champions League-Finale 2013, ehe es ihn nach einer enttäuschenden Saison 2013/14 in seine baskische Heimat zu Athletic Bilbao zog. Dort blüht der 29-Jährige noch einmal auf und beweist, dass er nicht bloß auf sein Kopfballspiel zu reduzieren ist. Bereits zwölf Scorerpunkte konnte García bisher verbuchen und bildete bis zuletzt gemeinsam mit Artiz Aduriz ein gefürchtetes Angriffsduo. Leider zog sich García in der vergangenen Partie beim FC Sevilla einen Innenbandriss im Knie zu, sodass er nun bis in den März hinein ausfallen wird.




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