Borussia Dortmund eilt von Sieg zu Sieg. Etwas in Vergessenheit gerät dabei aber einer, auf den man vor nicht allzu langer Zeit noch große Stücke baute. Wie geht es weiter für Julian Weigl beim BVB?
Schlussendlich endete die englische Woche für Julian Weigl wie sie begann. Sowohl am neunten Spieltag gegen Hertha BSC (2:2) als auch sieben Tage später beim VfL Wolfsburg (1:0) saß der Mittelfeldspieler 90 Minuten lang auf der Bank. Dazwischen erlebte Weigl aber ein echtes Highlight.
Gegen Union Berlin (3:2 n.V.) führte der 23-Jährige Borussia Dortmund erstmals als Kapitän aufs Feld. Eine besondere Ehre für einen Mann, der eigentlich keinen leichten Stand unter Lucien Favre hat. Das Pokalspiel gegen die Hauptstädter war das einzige in der laufenden Spielzeit, das Weigl durchspielte. Und das, obwohl er noch vor nicht allzu langer Zeit noch zum Gesicht des neuen BVB werden sollte.
Neuzugänge gesetzt
Für die aktuelle Entwicklung gibt es freilich Gründe. Mit Axel Witsel und Thomas Delaney verpflichtete der BVB zwei neue Sechser, die die gewünschte körperliche Robustheit mitbringen. Zudem war Weigl in der Vorbereitung verletzt und verlor ein wenig den Anschluss. Und da ist da noch das von Favre aktuell favorisierte 4-2-3-1-System, in dem es Weigls Paraderolle als tiefer Sechser nicht gibt.
Welche Schlüsse der fünfmalige deutsche Nationalspieler aus seinen derzeitigen Reservistendasein ziehen wird, ist aktuell noch unklar. Schon im Sommer hatte sein einstiger Förderer Thomas Tuchel versucht, Weigl mit zu Paris St. Germain zu nehmen. Mehrere Gespräche fanden statt.
„Sehr gut mit Tuchel verstanden“
Weigl sagte jedoch im September: „Es gab von meiner Seite aus keine Bereitschaft, den BVB in diesem Sommer zu verlassen.“ Gleichzeitig weiß er aber auch, „dass ich mich beim BVB sehr gut mit ihm (Tuchel, Anm. d. Red.) verstanden habe und er mich auf das Level geführt hat, auf dem ich heute bin“.
Da Tuchel immer noch auf der Suche nach einem defensiven Mittelfeldspieler ist, könnte die Akte Weigl schon im Winter wieder geöffnet werden. PSG ist aber wohl nicht der einzige Interessent. Auch mit Manchester City wurde Weigl schon in Verbindung gebracht. Ob er sich mit einem Wechsel in die robuste Premier League aber einen Gefallen täte, ist fraglich.
Interesse aus Italien?
Wesentlich besser würde da schon die Serie A zu Weigls Spielstil passen. Laut ‚Calciomercato.it‘ sind Juventus Turin und die AS Rom auf die Situation des gebürtigen Bad Aiblingers aufmerksam geworden und wittern ein Schnäppchen. Zum Spottpreis würde der BVB Weigl aber niemals abgeben.
Denn auch wenn es derzeit keinen Platz für ihn in der Startelf gibt, weiß man beim BVB sehr wohl, was man am Ex-Löwen hat. Die Variante, dass Weigl der Ehrgeiz packt und er sich versucht in Dortmund durchzusetzen, ist aktuell noch immer die wahrscheinlichste. Sein Vertrag läuft noch bis 2021. Vielleicht schafft er es ja bis dahin, zum Gesicht des BVB zu werden.
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