Mateo Kovacic ist ein Thema beim FC Bayern München. Doch passt der kroatische Nationalspieler überhaupt ins Raster?
„Einen spiel- wie defensivstarken Sechser, der Joshua Kimmich unterstützt“, suche der FC Bayern für die kommende Saison, berichtet die ‚Münchner Abendzeitung‘ vergangene Woche. Die ‚Sport Bild‘ legte in ihrer heutigen Ausgabe nach: Thomas Tuchel wolle eine Alternative für die Mittelfeld-Zentrale. Das Sportblatt nennt dabei Mateo Kovacic vom FC Chelsea als Kandidaten.
Der 28-Jährige befindet sich im besten Fußballeralter, spricht als gebürtiger Österreicher fließend deutsch und ist im europäischen Fußball auf seiner Position inzwischen eine Institution. Zudem zählt er bei den Blues zu jenen Spielern, die im Sommer gegebenenfalls von der Gehaltsliste gestrichen werden müssen, um nicht mit dem Financial Fairplay ins Gehege zu kommen. Der Weg wäre also durchaus bereitet, Kovacic zu einem adäquaten Preis von der Stamford Bridge an die Säbener Straße zu lotsen.
Kovacics Parallelen zu Goretzka
Doch würde der 93-fache kroatische Nationalspieler die oben genannten Kriterien wirklich erfüllen. Ein Sechser ist der geschmeidige Rechtsfuß nämlich mitnichten, auch wenn er in Zweikämpfen durchaus Zähne zeigen kann. Als Upgrade zu Joshua Kimmich (28) oder auch Leon Goretzka (28) kann Kovacic an dieser Stelle aber nicht betrachtet werden. Schon eher der wild anrennende Konrad Laimer (25), dessen Kreativader allerdings nicht besonders ausgeprägt ist.
Kovacic spielt im Vergleich zu Laimer und auch Goretzka den technisch feineren Ball. Sein rechter Fuß ist sehr stark, darüber hinaus bringt der frühere Real- und Inter-Star eine gute Dynamik mit. Als Ballholer und -schlepper könnte man Kovacic bezeichnen, die Parallelen zu Goretzka sind hier sehr deutlich.
Klar ist: Tuchel hat Kovacics Spielweise bei Chelsea zu schätzen gelernt. Verwunderlich ist das Interesse der Bayern also sicherlich nicht. Allerdings gibt es im Münchner Kader ja auch noch einen gewissen Ryan Gravenberch (20), dessen Qualitäten vergleichbar sind, der sich aber in einem wesentlich früheren Stadium seiner Karriere befindet und seiner Unzufriedenheit zuletzt häufiger mal öffentlich Luft machte.
FT-Meinung
Tuchel muss schon gute Gründe vortragen können, um Kovacic dem vorhandenen Personal künftig vorziehen zu wollen. Man darf also gespannt sein, inwieweit sich das Interesse der Bayern in den kommenden Wochen konkretisiert.
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