Hummels, Mkhitaryan & Gündogan: Gibt es einen neuen Fall Lewandowski?

Bei Borussia Dortmund grüßt mal wieder das jährliche Murmeltier. Schon vor einem Jahr wurde nahezu täglich über die Zukunft von Ilkay Gündogan spekuliert. Der Mittelfeldregisseur hatte sich zwei Monate zuvor von seiner hartnäckigen Rückenverletzung erholt und wollte den BVB verlassen. Dabei spielte er nicht einmal annähernd auf einem solchen Niveau wie in dieser Saison.

Der ‚kicker‘ berichtete damals, beim BVB sei „man sich einig“, dass es einen „neuen Fall Lewandowski nicht geben“ wird. In diesem Jahr ist die Situation eine komplett andere. Neben dem Arbeitspapier von Gündogan laufen auch die Verträge von Marcel Schmelzer, Lukasz Piszczek, Sven Bender, Moritz Leitner, Mats Hummels und Henrikh Mkhitaryan 2017 aus. Während man sich über die Aussichten der meisten Profis bereits einig ist, steht die Zukunft von Gündogan, Hummels und Mkhitaryan nach wie vor in den Sternen.

Watzke schließt Ausverkauf aus

Einen Abgang von allen drei Leistungsträgern befürchtet Watzke nicht. „Das wäre ein bisschen viel, ich halte das aber für völlig ausgeschlossen“, ist sich der Vorstandsvorsitzende des BVB im ‚Bild‘-Interview sicher bringt das Szenario ins Spiel, dass auch Spieler erst nach Ablauf der Verträge ablösefrei gehen könnten: „Alle haben einen Vertrag bis 2017. Natürlich ist es nicht angedacht, Spieler ablösefrei gehen zu lassen. Aber wenn es dann mal sein muss, sind wir, glaube ich, der einzige Klub, der das auch mal durchzieht. Das haben wir im Fall von Robert Lewandowski gezeigt. Dass uns gleich drei Mann dieses Kalibers im Sommer von der Fahne gehen, ist ausgeschlossen.“

Watzke macht deutlich, dass die ‚Schwarz-Gelben‘ unter keinen Umständen gleich drei absolute Leistungsträger im Sommer verkaufen werden – Vertragslaufzeit hin oder her. Die Planung der Vereinsbosse ist aber ohnehin eine andere. Watzke und Zorc haben zuletzt mehrfach betont, dass das Trio unbedingt verlängern soll.

Vertragsverlängerungen nicht ausgeschlossen

Gündogan signalisierte zuletzt, dass er sich einen Verbleib in Dortmund vorstellen kann. Eine kurzfristige Verlängerung wie in den zwei Jahren zuvor sei aber ausgeschlossen. Und auch Mkhitaryan fühlt sich pudelwohl und ist vor allem vom zwischenmenschlichen Verhältnis zu Thomas Tuchel begeistert.

Im Gegensatz zu den beiden zeigte sich Hummels in der Hinrunde mehrfach unzufrieden, was aber vor allem an der aus seiner Sicht negativen Berichterstattung lag. Eine Tendenz, ob es in Dortmund weitergeht, gibt es noch nicht. „Wir sind tatsächlich noch komplett ohne Gespräche. Ich habe ja vor der Saison gesagt, dass ich mir dieses Jahr erst einmal anschauen möchte. Mit dem neuen Trainer und dem nicht ganz kleinen Anteil an Wechseln im Kader. Für mich ist wichtig zu sehen, wie gut wir sind und wie gut wir in Zukunft sein können. Ich verspüre überhaupt keinen Zeitdruck. Vom Verein hat mir auch niemand Druck gemacht bisher“, so der BVB-Kapitän gegenüber den ‚Ruhr Nachrichten‘.

Er selbst habe noch keine Entscheidung getroffen: „Der Stand ist: Es gibt weder Gedanken in die eine noch in die andere Richtung. Mein Kopf ist komplett beim Fußball im Moment, auch wenn das jetzt vielleicht nach Floskel klingt. Wenn wir das Thema irgendwann angehen, dann wird man sehen, wo die Vorstellungen der beiden Seiten liegen.“