Manchester City kann sich derzeit nur mäßig aus der Krise befreien. Mit Verspätung helfen könnte womöglich ein Neuzugang der Citizens, der bis zuletzt vom Radar verschwunden war.

Und auf einmal war er da. Mit einem kurzen „Claudio is here!“ vermeldete Manchester City am heutigen Donnerstagmittag die Ankunft von Neuzugang Claudio Echeverri. Ein Transfer, der bei all dem Trubel um den kriselnden englischen Meister fast schon in Vergessenheit geraten war. Der 19-jährige Argentinier startet nun mit mehr als einem Jahr Verspätung endlich in seine City-Karriere. Anfang 2024 überwiesen die Skyblues immerhin 18,5 Millionen Euro für das Toptalent von River Plate – eine langfristig angelegte Investition, die nun beginnen soll, sich auszuzahlen.
Im Anschluss an die Verpflichtung blieb Echeverri für das restliche Kalenderjahr per Rückleihe bei seinem Jugendklub, wo er weiter reifen sollte. Diesen Februar folgte der nächste Zwischenschritt bei der U20-Südamerikameisterschaft, ehe es nach Manchester ging. Ein Plan, der voll aufgegangen ist. Trotz seiner jungen Jahre kann der Mittelfeldspieler bereits auf 48 Profieinsätze (zwölf Scorerpunkte) blicken. Doch ist der neueste Südamerika-Export auch schon bereit, dem kriselnden Team von Pep Guardiola weiterzuhelfen?
Echeverri ist vom Profil her eine klassische Nummer zehn. Der Rechtsfuß glänzt im zentral offensiven Mittelfeld mit einer exzellenten Ballbeherrschung und ist darüber hinaus ein hervorragender Passgeber. Echeverri ist jedoch nicht nur als Tor-Butler unterwegs. Bei der bereits erwähnten U20-Südamerikameisterschaft avancierte „El Diablito“ neben drei Assists mit sechs Treffern in neun Spielen und zum zweitbesten Torschützen des Turniers.
El Diablito in action 🇦🇷🌟 pic.twitter.com/MvnLQCRgJZ
— Manchester City (@ManCity) February 27, 2025
Beim Starensemble der Skyblues will sich der Youngster künftig mit „Geschwindigkeit, Dribbling und Technik“ einbringen. „Ein Teil dieses Teams und der Kultur hier bei City zu sein – und dies als Grundlage für die Weiterentwicklung meines Spiels zu nutzen – ist etwas, worauf ich mich wirklich freue“, sagt Echeverri bei seiner Vorstellung und schwärmt: „Manchester City ist eines der besten Teams der Welt. Sie gewinnen nicht nur Trophäen, sie spielen auch so schön. Sie sind ein Vorbild für alle – sie zeigen den Menschen, wie man Fußball am besten spielt.“
Soforthilfe oder Langzeitprojekt?
Noch ist allerdings unklar, auf wie viel Spielzeit der hochveranlagte Mittelfeldspieler wirklich hoffen darf. Immerhin wurde mit Omar Marmoush (26) im Winter für 75 Millionen Euro eine Soforthilfe auf Echeverris bester Position hinter der Sturmspitze an Bord geholt. Darüber hinaus zieht auch immer noch Kevin De Bruyne (33) seine Kreise im Kreativzentrum, Pep Guardiola will im Sommer zudem am liebsten Florian Wirtz (21) von Bayer Leverkusen holen. Nicht ausgeschlossen also, dass Echeverri trotz all der Vorschusslorbeeren Geduld mitbringen muss.
Ein weiterer Zwischenschritt, wie beispielsweise eine Leihe ab Sommer, wie sie bei City-Talenten durchaus üblich ist, ist laut englischen Medien denkbar. Die Worte zur Begrüßung von Sportdirektor Txiki Begiristain lassen zumindest darauf schließen, dass die Skyblues zunächst den Grundstein für Echeverris langfristige Zukunft legen möchten.
„Alle natürlichen Elemente sind vorhanden – sein Spielgefühl, seine Technik, sein Torinstinkt und seine Dribbelstärke“, sagt Begiristain, „unsere Aufgabe ist es nun, diese Eigenschaften zu nutzen und Claudio zu einem Weltklassespieler zu formen. Wir werden ihm alles bieten, was er braucht, um das Beste aus sich herauszuholen. Wenn er hart arbeitet, auf Pep hört und alles gibt, sehe ich keinen Grund, warum er kein Top-Spieler werden kann.“
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