Mit drei Monaten Verspätung startet Mats Hummels bei der AS Rom so richtig durch. Nach einem schwierigen Start und zwei Trainerwechseln zeigt der Weltmeister von 2018, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Noch vor wenigen Wochen schien es so, als habe sich Mats Hummels mit seinem Transfer zur AS Rom klassisch „verwechselt“. Der 35-Jährige schloss sich als vereinsloser Spieler erst Anfang September dem italienischen Traditionsklub an und hatte in den ersten Wochen zunächst mit fehlender Fitness zu kämpfen. Doch schnell wurde klar, dass Coach Daniele De Rossi nicht auf den Innenverteidiger setzt. Auch unter dessen Nachfolger Ivan Juric hatte Hummels kein gutes Standing.
Ganze 23 Minuten kam der 78-fache deutsche Nationalspieler unter dem Kroaten zum Einsatz und erzielte dabei gegen den AC Florenz (1:5) zu allem Überfluss kurz nach seiner Einwechslung ein Eigentor. Einer großen Karriere drohte ein womöglich sehr unrühmliches Ende. Doch auch Juric musste nach wenigen Wochen wieder den Hut nehmen. Als Nachfolger reaktivierten die Giallorossi den 73-jährigen Claudio Ranieri, der sich eigentlich bereits in die Rente verabschiedet hatte und den Klub nun zum bereits dritten Mal übernommen hat.
Medien loben Hummels in höchsten Tönen
Unter dem ehemaligen Meistercoach von Leicester City wurden die Karten bei der Roma neu gemischt. Der „Mister“ machte schnell klar, dass er auf die Qualität von Hummels bauen möchte – und hielt Wort. Seit dem Amtsantritt des neuen Trainers und nach kleinen Startschwierigkeiten ist Hummels ein Fixpunkt im Zentrum der Dreierkette. Und die italienische Presse zeigt sich überaus beeindruckt.
„Mats ist der Eckpfeiler einer unglaublichen Abwehr, aber auch ein außerordentlicher Regisseur. Er ergreift die Initiative mit Klasse und Ruhe. Es ist unbegreiflich, warum er zwei Monate lang nicht zum Einsatz gekommen ist“, schrieb jüngst der ‚Corriere dello Sport‘. ‚Tuttosport‘ bezeichnete Hummels im Anschluss an das überzeugende 3:0 der Roma in der Europa League gegen den SC Braga unter der Woche als „Hauptelement einer Mannschaft, die endlich Licht am Ende des Tunnels sieht“.
Noch viel zu tun
Zwar liest sich die bisherige Bilanz unter Ranieri mit zwei Siegen und einem Unentschieden aus fünf Partien noch nicht berauschend, der spielerische Fortschritt und vor allem die neue defensive Stabilität sprechen jedoch Bände – etwas, dem gerade in Italien große Bedeutung zugemessen wird. Dementsprechend fällt auch die bisherige mediale Bewertung des gebürtigen Römers aus: „Sir Claudio schafft in knapp einem Monat, was man von ihm verlangt hatte: Einen Klub wieder auf die Beine zu stellen, der auf irreversible Weise zerbrochen schien“, analysiert die römische Tageszeitung ‚La Repubblica‘.
Doch auf die Roma und Abwehr-Eckpfeiler Hummels kommt in der restlichen Saison noch ordentlich Arbeit zu: In der Europa League steht der Klub immerhin auf Playoff-Platz 14 und kann sich sogar noch direkt für das Achtelfinale qualifizieren. In der Serie A hat das Team auf Rang elf liegend jedoch noch immer elf Punkte Rückstand auf die internationalen Plätze.
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