Frei von allen Sorgen in Berlin blüht Krzysztof Piatek im Trikot des AC Florenz auf. Hält er sein Level, dürfte das Kapitel Hertha BSC im Sommer beendet sein – im Sinne aller Beteiligten.
Den besten Torjäger der Serie A soll Krzysztof Piatek vergessen machen – es gibt leichtere Aufgaben für einen Stürmer, der bei Hertha BSC nie so richtig funktionieren wollte. Dusan Vlahovic, jetzt für Juventus Turin am Ball, erzielte in der Hinrunde allein 17 Ligatore für den AC Florenz. Das sind vier mehr als seinem polnischen Nachfolger in zwei Jahren bei der Alten Dame gelangen.
Andererseits wäre Piatek mit einer besseren Quote womöglich gar nicht nach Italien zurückgekehrt. Die Fiorentina machte sich seine unbefriedigende Situation in Berlin zunutze und lieh den 26-Jährigen bis zum Saisonende aus. Dann kann der Klub aus der Toskana eine Ausstiegsklausel in Höhe von 15 Millionen Euro aktivieren und Piatek festverpflichten.
Fünf in sechs
Nach den ersten Eindrücken wäre es fast schon fahrlässig, diese Summe, so hoch sie auch sein mag, nicht an die Hertha zu überweisen. Piateks beachtliche Quote nach den ersten sechs Einsätzen: Fünf Tore, zwei davon in der Liga, drei in der Coppa Italia.
Zugegeben: Zwei Elfmetertore waren dabei. Aber es sagt schon viel aus, wenn ein Neuzugang prompt zum ersten Elfmeterschützen seiner Mannschaft aufsteigt. Nach den zwei wenig erbaulichen und von vielen Verletzungen geprägten Jahren in Berlin hätte Piatek jedenfalls allen Grund, aus fehlendem Selbstvertrauen erst einmal andere vorzulassen.
Italien das bessere Match
Doch der 21-malige polnische Nationalspieler ist nun einmal zurück in Italien. Da fühlt er sich wohl, da werden seine unbestrittenen Knipserqualitäten geschätzt. Vor seinem 23-Millionen-Wechsel zur Hertha erzielte Piatek für den FC Genua und den AC Mailand zusammen bereits 37 Pflichtspieltore. Die haben sie auf dem Stiefel nicht vergessen.
Deshalb auch die für den Sommer vorgesehenen 15 Millionen Euro, mit denen die Berliner unabhängig von Piateks Torquote im Viola-Trikot sogar noch halbwegs zufrieden sein können. Angesichts der zweijährigen Stagnation in der Bundeshauptstadt hält sich der Wertverlust noch in Grenzen. Manchmal muss man einfach einsehen, dass ein Spieler anderswo besser aufgehoben ist.
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