Während die Georgier ihr Glück kaum fassen können, ist Filip Kostic mit Serbien vorzeitig ausgeschieden und kann nun einen möglichen Klubwechseln angehen. Die Presseschau zum Ende der EM-Gruppenphase.
Das georgische EM-Wunder
Die Sensation ist perfekt: Georgien steht im Achtelfinale dieser EM. Eine unglaubliche Reise, die die Mannen von Ex-Bayern-Star Willy Sagnol da hinter sich haben. Die erste Teilnahme an einem Großturnier allein ist schon ein riesiger Erfolg für das kleine Land. Und jetzt stehen Khvicha Kvaratskhelia und Co. auch noch in der Runde der letzten 16 – Wahnsinn. Im Kaukasus sind sie komplett aus dem Häuschen, und das völlig zurecht.
„Georgien hat die Geschichte des europäischen Fußballs neu geschrieben“, jubelt die georgische Zeitung ‚Resonance‘, „unsere heldenhaften Jungs haben auf dem Feld Wunder vollbracht.“ Besonders hervorgehoben werden die Leistungen von Georges Mikautadze, dem mit drei Toren jetzt besten Torschützen des Turniers, und von Torwart Giorgi Mamardashvili. ‚Resonance‘ ganz ungläubig: „Wir sind in einem Märchen!“ Jetzt geht es im Achtelfinale am Sonntag (21 Uhr) gegen den Topfavoriten Spanien. Einen Gewinner hat diese Partie schon jetzt, so viel steht fest.
Mourinho lockt Kostic
In Serbien herrscht dagegen Katerstimmung, denn die Orlovi, wie die serbische Nationalmannschaft zuhause genannt wird, schieden sang- und klanglos mit zwei Punkten in der Gruppe C aus. Auch für Filip Kostic, der sich im Auftaktspiel gegen England (0:1) verletzte und danach nicht mehr eingreifen konnte, war diese EM eine einzige Enttäuschung. Zumindest bekommt der Ex-Frankfurter nun die Chance, über seine Zukunft zu grübeln. Zwei Jahre nach dem Wechsel von der Eintracht zu Juventus Turin deutet einiges auf die nächste Luftveränderung hin.
Für Kostic, so steht es bei der ‚Gazzetta dello Sport‘, „ist Mourinhos Fenerbahce das Ziel“. Das klingt schon stark nach Abflug Richtung Bosporus. Gegen Ende der vergangenen Serie A-Saison nahm die Spielzeit des Standardspezialisten ab, immer häufiger musste er auf der Bank Platz nehmen. Mit Thiago Motta wird zwar ein neuer Übungsleiter bei Juve übernehmen, Kostics Perspektive scheint das aber nicht wirklich zu verbessern. Dafür winkt nun, zwei Jahre vor dem Vertragsende, ein Abenteuer in der Türkei unter den Fittichen von The Special One.