„Der neue Zlatan“ ist da – so tickt BVB-Neuzugang Isak wirklich

Der Transfer von Alexander Isak sorgt für internationales Aufsehen. Doch welche Qualitäten besitzt die Sturmhoffnung, die für den BVB selbst Real Madrid einen Korb gab? FT stellt Isak vor.

von Lukas Stellmach
4 min.
Alexander Isak will beim BVB für Furore sorgen @Maxppp

Der „neue Zlatan“, Alexander Isak, ist in aller Munde. Im vergangenen Jahr spielte sich der 17-Jährige in den Fokus der europäischen Fußball-Elite. Spätestens seit dem heute verkündeten Wechsel zu Borussia Dortmund fragt sich die Fußballszene: Wer ist Alexander Isak und mit welchen Fähigkeiten und Fertigkeiten rechtfertigt der Teenager die kolportierten zehn Millionen Euro Ablöse?

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Ein genauer Blick auf den Schweden mit eritreischen Wurzeln lohnt sich allemal. Die Vorschusslorbeeren könnten größer nicht sein und sorgen für eine gehörige Portion öffentlichen Druck. Doch das Potenzial des Sturm-Schlaks lässt das finanzielle Risiko des BVB-Investment überschaubar erscheinen.

Mit Lob überschüttet

Selbst als er zehn Jahre alt war, spielte er auf einem sehr reifen Niveau. Er verfügt schon immer über zwei technisch starke Füße. Eigenschaften, bei denen man erkennt, dass er auch ein guter Seniorenspieler wird“, zeigt sich Tobias Ackermann, Chefscout von AIK Solna begeistert von seinem hauseigenen Talent, „du setzt einen 14-Jährigen in das U17-Team und er performt dort weit über den Erwartungen. Dann geht man einen Schritt weiter und lässt ihn in der U19 ran. Niemand glaubt, dass er dort erfolgreich ist, doch er überzeugt weiter. Dasselbe in der U21 und letztendlich im Profi-Team.“

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Rasante Entwicklung

Isak wurde am 21. September 1999 in Solna als Sohn von Einwanderern aus Eritrea geboren. Ab seinem sechsten Lebensjahr spielte der 1,90m-Meter-Schlaks für AIK und durchlief dort die gesamte Jugendabteilung. Angesichts seiner turnusmäßigen frühzeitigen Beorderung in die älteren Jahrgänge kann man getrost von einem durchsprinten der Nachwuchsakademie sprechen.

Bei seinem Ligadebüt im April 2016 traf Isak. Mit zehn Treffern in 24 Einsätzen hatte er entscheidenden Anteil an der Vizemeisterschaft von AIK. Die verheißungsvolle Entwicklung spülte ihn nur gut zwei Monate später in die Nationalmannschaft Schwedens. Während er bei der 1:2-Niederlage gegen die Elfenbeinküste noch von der Bank zu seinem Länderspieldebüt kam, durfte er sich bei seinem Startelfdebüt als Schütze zur 1:0-Führung gegen die Slowakei als jüngster Torschütze der Verbandshistorie in die Geschichtsbücher eintragen.

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Sportlicher Vergleich mit Ibra hinkt

In diesem Punkt hat Isak also Zlatan Ibrahimovic – den größten Stürmer in Schwedens Geschichte – bereits in den Schatten gestellt. Auch wenn der Vergleich mit Ibrakadabra aufgrund des jungen Alters und der ungewissen Ausschöpfung des unverkennbaren Talents von Isak hinterherhinkt – zumindest noch. Denn Isak verfügt über ein nahezu komplettes Spiel:

Er ist technisch sauber mit beiden Füßen, sowohl auf engem Raum als auch in raumgreifenden Dribblings, für sein Alter physisch gut entwickelt und extrem athletisch, durchsetzungsstark im Zweikampf und pfeilschnell. Abgerundet wird sein Profil durch sein kaltes Näschen vor dem gegnerischen Kasten – egal ob mit links, rechts oder dem Kopf, den er ebenfalls gut einzusetzen weiß. Eine Profil, das ihn auf sämtliche Scoutingbögen Europas katapultierte.

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Isak komplettiert die Bubi-Elf

Isak ist ein weiterer Baustein in der BVB-Bubi-Elf, die zu einem der interessantesten Projekte im internationalen Fußball heranwächst. Die Ausnahmetalente, die vor Wissbegier und Motivation strotzen, sollen die Schwarz-Gelben in eine verheißungsvolle Zukunft führen und sich sowohl im Mannschaftsgefüge als auch individuell Schritt für Schritt entwickeln. Auf die Zeit im Signal Iduna Park freut sich der BVB-Neuzugang: „Ich habe von der Gelben Wand gehört. Das sieht fantastisch aus, wirklich verrückt. 80.000 Zuschauer auf den Tribünen – da freue ich mich sehr drauf.“

So könnte die Bubi-Elf aussehen

Großes Entwicklungspotenzial

Auch wenn er über eine hohe spielerische Reife, die sich auch in den Statistiken widerspiegelt, verfügt, weiß der Youngster genau, in welchen Bereichen er Entwicklungspotenzial besitzt. Im April vergangenen Jahres verriet er: „Ich muss mehr essen, um physisch noch stärker zu werden. Ich werde in Zukunft mehr Muskulatur zulegen, aber das wird mit der Zeit geschehen.“ Offen und ehrlich, zurückhaltend und höflich gibt sich Isak neben dem Platz. Im Umgang mit der Presse gilt er, im Gegensatz zu Ibrahimovic, als eher schüchtern. Er wird als guter Charakter und mannschaftsdienlicher Spieler beschrieben.

Die Vergleiche mit Ibrahimovic sind aufgrund des außergewöhnlichen Talents nicht an den Haaren herbei gezogen – für Isak stellt das Aushängeschild des schwedischen Fußballs allerdings gar nicht das größte Vorbild dar. Seit Kindheitstagen eifert er Henok Goitom hinterher, der ebenfalls in Stockholm bei AIK spielte und wie Isak eritreische Wurzeln hat.

Für die Bezeichnung „neuer Zlatan“ ist ein ehemaliger Bundesligaspieler verantwortlich. Chinedu Obasi, Ex-Spieler von 1899 Hoffenheim und dem FC Schalke 04, sagte am Tag des 17. Geburtstags von Isak, an dem dieser seine Farben mit zwei Treffern zum 3:0-Sieg gegen Djurgardens IF schoss: „Er ist so ein großes Talent, er ist außergewöhnlich. Er kann der neue Zlatan werden.

Eine sinnvolle Investition

In einem Punkt übertrumpft das Juwel den Star von Manchester United. Mit rund zehn Millionen Euro Ablöse löst er den 35-Jährigen als teuersten Spieler ab, der je aus der schwedischen Allsvenskan ins Ausland gewechselt ist. Ein starkes Investment, wenn man bedenkt, dass der Youngster sein großes Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat.

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