2. Bundesliga

Schalke-Krise: Zwischen Hoffnung und Schuldenberg

Der FC Schalke 04 befindet sich auch in seinem zweiten Zweitligajahr in der Krise und kämpft sportlich sowie finanziell ums Überleben. Auf der heutigen Mitgliederversammlung wurde klar, wie sehr die Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre am Klub nagen.

von Georg Kreul - Quelle: s04.de
2 min.
Schalkes Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann @Maxppp

Der FC Schalke 04 ist derzeit auf mehreren Ebenen von einer Bundesliga-Rückkehr weit entfernt. In der zweiten Liga belegen die Knappen nach zwölf Spieltagen nur Platz 14 und müssen einmal mehr um den Abstieg fürchten. Es ist wieder eine Spielzeit, in der Schalke nicht zur Ruhe kommt.

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Kritik & Lob für Manga

Einer, der seit Monaten im Zentrum des Sturms auf Schalke steht, ist Ben Manga. Seit Mai ist der Direktor Profußball und Scout im Amt und hat seitdem bei den Knappen fast alles umkrempelt. Sportdirektor Marc Wilmots musste Ende September ebenso gehen wie Trainer Karel Geraerts. Mit dem niederländischen Coach war sich Manga in Personalfragen uneins, mit Wilmots fand ein Machtkampf statt, bei dem die Vereinslegende gegenüber Manga den Kürzeren zog.

Die heutigen Aussagen der Führungsebene lassen auf ein gemischtes Bild von Manga blicken. Aufsichtsratschef Axel Hefer betonte: „Durch Ben Manga sind wir im Scouting viel besser als die Mitbewerber aufgestellt.“ Vielmehr seien die Fehler nicht erst in den vergangenen Wochen und Monaten gemacht worden: „Um es ganz klar zu sagen: Ja, wir haben alle eine Reihe von Fehlern gemacht – sonst stünden wir nicht da, wo wir jetzt stehen.“ Vor allem die Installation von Wilmots als Sportdirektor sei in Nachbetrachtung ein Fehler gewesen.

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Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann übte dagegen Kritik an Manga: „Die Kaderplanung war zu mutig. Wir haben zu viel auf Zukunft und Potenzial gesetzt.“ Gleichzeitig will Tillmann jedoch am derzeitigen Kurs festhalten. „Der Plan ist klar“, sagte der 40-Jährige weiter, „wir wollen auf junge Spieler setzen, sie entwickeln, die Knappenschmiede näher an die Profis heranführen und den Spielern eine Perspektive über Partnervereine bieten, die nicht sofort den Sprung schaffen.“

„Ein langer Weg“

Auch finanziell hat der gefallene Bundesliga-Riese einen langen Weg zurück vor sich. Finanzchefin Christian Rühl-Hamers sagte zur Situation der Königsblauen: „Ich bin davon überzeugt, dass der von uns eingeschlagene Weg der richtige ist. Wir sind, anders als in 2021, viel stabiler aufgestellt. Aber es kann nicht unser Anspruch sein, das Zweitliga-Szenario stabil planen zu können. Schalke 04 hat viel mehr Power und natürlich auch ein anderes Selbstverständnis. Der Weg aus der aktuellen Situation ist anstrengend und lang.“

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Schalke drücken laut Rühl-Hamers insgesamt „160 Millionen Euro Verbindlichkeiten, im Kalenderjahr 2023 haben wir 16 Millionen Euro für Zinsen und Tilgung ausgegeben. Das negative Eigenkapital liegt bei über 100 Millionen Euro. Um einen Punktabzug zu vermeiden, müssen wir 2024 über fünf Millionen Euro Gewinn erwirtschaften.“ Das lässt sich als Fußballklub am ehesten mit dem Erzielen von Transfergewinnen lösen. Hefer betonte nicht umsonst: „Wir sind auch und vor allem ein Fußballverein.“ Entscheidend ist eben immer noch auf dem Platz.

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