30 Millionen: Wird Haller zur Goldgrube?
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ist Sébastien Haller für Eintracht Frankfurt mittlerweile unverzichtbar. Mit seiner Torgefahr und körperlichen Präsenz macht er nun auch andere Teams auf sich aufmerksam. Der Eintracht winkt ein gewaltiger Transfergewinn.
„Als Typ ist er ein lässiger Vogel“ urteilte Niko Kovac zuletzt über seinen Erfolgsgaranten. Gleichzeitig prophezeite der Trainer von Eintracht Frankfurt Sébastien Haller „eine große Karriere“ – sofern dieser gesund bleibe. Bislang ist das der Fall. Und Haller weiß konstant zu überzeugen.
In der vergangenen Saison spielte die Eintracht eine gute Runde, erreichte das Pokalfinale in Berlin und wurde ohne größere Abstiegssorgen Tabellenelfter. Aggressivität und eine gute Spielkultur zeichneten das Spiel der Hessen schon damals aus – was jedoch fehlte, war ein geeigneter Zielspieler.
Rekordeinkauf
Mit fünf Toren war Branimir Hrgota noch der gefährlichste unter Kovacs harmlosen Mittelstürmern. Als Konsequenz daraus ging die Eintracht im vergangenen Sommer ins Risiko. Für sieben Millionen Euro holte man den in Deutschland völlig unbekannten Sébastien Haller vom FC Utrecht. Die Ablösesumme bedeutete einen neuen Vereinsrekord.
Der 23-Jährige kam mit der Empfehlung von 51 Toren in 98 Partien für die Niederländer. Zudem traf er 13 Mal in 20 Einsätzen für die französische U21-Nationalmannschaft. Dass Haller weiß, wo das Tor steht, war also früh klar. Doch ob er auch spielerisch dem Niveau der Bundesliga genügen würde, stand zur Debatte.
Traumtor-Spezialist
Acht Monate später ist jedem Beobachter bewusst: Haller ist ein echter Gewinn für die Eintracht. Als klassischer Mittelstürmer ist er zwar im Strafraum stärker als im Kombinationsspiel – dank seiner 1,90 Meter ist der Rechtsfuß aber auch als Wandspieler zu gebrauchen.
Kommt er schließlich in der Gefahrenzone an den Ball, ist ein Torerfolg nicht weit. Ein sehenswerter noch dazu. „Er macht wirklich die schönen Tore“, lobte zuletzt Vorstand Fredi Bobic. Ob per Seitfallzieher gegen Stuttgart, per Volley gegen Bremen, per Hacke gegen Schalke oder in Gerd-Müller-Manier gegen Wolfsburg: Haller hat alles im Repertoire.
Bayern-Interesse?
Satte zwölfmal netzte der Franzose in Pflichtspielen bereits ein. Dazu kommen beachtenswerte fünf Vorlagen. Nach einer kurzen Akklimatisierungsphase (erstes Tor erst am fünften Spieltag) ist Haller mittlerweile ein zentraler Baustein in der Kovac-Elf, die aktuell auf einem sensationellen vierten Tabellenplatz steht.
Das ist auch finanzkräftigeren Teams nicht verborgen geblieben. Schon in der Winterpause soll Hallers Name beim FC Bayern, der einen Backup für Robert Lewandowski suchte, gefallen sein. Die ‚Sport Bild‘ berichtet nun, dass Inter Mailand, West Ham United und Newcastle United die Fühler nach dem Angreifer ausgestreckt haben.
Saftiges Preisschild
Gerade das Interesse aus der Premier League klingt dabei plausibel. Großgewachsene, körperlich starke und dazu noch torgefährliche Stürmer sind in England gerne gesehen. Haller aber schon im Sommer zu verpflichten, dürfte eine kostspielige Angelegenheit werden. Laut ‚Sport Bild‘ geht unter einer Ablöse von 30 Millionen Euro nichts.
Ohnehin sei ein Sommertransfer unwahrscheinlich. Sowohl Haller als auch die Eintracht hoffen auf eine weitere erfolgreiche gemeinsame Saison, um den Marktwert des Rekordtransfers noch weiter zu steigern. Anschließend sieht der Fahrplan dann tatsächlich einen gewinnbringenden Weiterverkauf vor. Gelingt dies, steht einem Wechsel zu einem absoluten Topklub nicht mehr viel im Wege. Die „große Karriere“ kann dann so richtig beginnen.
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