Thibaut Courtois sieht sich zu einem radikalen Schritt veranlasst, während der FC Barcelona noch immer auf João Cancelo hofft. Die Presseschau vorm Start ins Wochenende.
Courtois nie mehr unter Tedesco
Man stelle sich vor, bei der deutschen Nationalmannschaft hätte sich der inzwischen zurückgetretene Manuel Neuer mit Bundestrainer Julian Nagelsmann verkracht und einen öffentlichen Streit losgetreten. Es wäre hierzulande das Skandalthema Nummer eins und würde Fußball-Deutschland über Monate in Atem halten. Genau das ist der Fall bei unseren belgischen Nachbarn. Weltklasse-Keeper Thibaut Courtois trägt seit über einem Jahr einen persönlichen Krieg gegen Nationaltrainer Domenico Tedesco aus. Angefangen hatte alles im vergangenen Sommer, als Courtois wütend von der Nationalmannschaft abreiste, weil ihm die Kapitänsbinde entzogen wurde.
Seitdem bestimmen Lügenvorwürfe und andere öffentliche Giftpfeile das Verhältnis der beiden Streithähne. Jetzt ist es Courtois zu bunt geworden. In einem denkwürdigen Statement verkündete der Real-Torwart die Entscheidung, unter Tedesco nicht mehr für Belgien spielen zu wollen. „Leider“, so schreibt Courtois auf seinen Social Media-Profilen, „habe ich nach den Ereignissen mit dem Trainer und nach langem Nachdenken beschlossen, nicht mehr in die belgische Nationalmannschaft unter seiner Leitung zurückzukehren.“ Und weiter: „Mit Blick auf die Zukunft würde mein mangelndes Vertrauen in ihn nicht dazu beitragen, die notwendige Atmosphäre der Herzlichkeit aufrechtzuerhalten.“ Dieser Bruch ist definitiv nicht mehr zu kitten.
Barça-Grätsche bei Cancelo
Aus Saudi-Arabien war am gestrigen Donnerstag zu vernehmen, dass Außenverteidiger João Cancelo unmittelbar vor dem Wechsel zu Al Hilal steht. 22 Millionen Euro Jahresgehalt sind 22 Millionen Argumente für die Wüste. Andererseits ist der portugiesische Supertechniker ein Ehrgeizling, der sich mit seinen 30 Jahren vermutlich noch eine Weile auf europäischem Spitzenniveau sieht. Dies und die guten Erfahrungen beim FC Barcelona halten in Katalonien die Hoffnung hoch, dass Cancelo entgegen der kursierenden Berichte doch noch bei den Blaugrana aufschlägt. „Barça wird versuchen, eine neue Leihe mit Manchester City abzuschließen“, steht am heutigen Freitag bei der ‚Mundo Deportivo‘.
In Barcelona planen sie also den Hijack-Deal, wie derlei Abwerbe-Szenarien genannt werden. Leisten kann sich der La Liga-Klub nur eine Leihe. Mit etwas Glück, so das Kalkül, gewährt Manchester City eine Kaufoption mit moderater Ablösesumme. Gar nicht mal unrealistisch, denn City-Coach Pep Guardiola kann mit Cancelo nichts mehr anfangen. Noch lieber dürfte den Skyblues aber ein sofortiger Verkauf nach Saudi-Arabien sein – immerhin soll Al Hilal 38 Millionen Euro Ablöse bieten. Am Ende wird es wohl wie so häufig am Spieler hängen.