DFB-Team: Drei Erkenntnisse nach dem Oman-Test
Die deutsche Nationalmannschaft mühte sich im letzten Test vor dem WM-Start in sechs Tagen zu einem 1:0-Sieg im Oman. FT hat drei Erkenntnisse herausgefiltert.
Sand im Getriebe
Nicht nur ‚RTL‘-Experte Lothar Matthäus hatte vor der Partie gegen den 75. der Weltrangliste einen klaren Sieg der DFB-Elf prophezeit. Es kam anders: Erst in der 80. Minute erzielte Niclas Füllkrug den Siegtreffer. Zuvor ließ Deutschland zwar große Chance liegen – dass es diese gab, lag aber eher an Schwächen des Gegners als an schönen Kombinationen.
Der DFB-Motor hatte vor der Wüsten-WM noch eine Menge Sand im Getriebe. Ungenauigkeiten prägten das deutsche Spiel: Fehlpässe, zu harte, zu lasche und zu holprige Pässe – dazu unpräzise Abschlüsse. Bezeichnenderweise fiel Christian Günter kurz vor Schluss bei einem Einwurf der Ball aus der Hand. Die nötige Schärfe für das Turnier fehlt. Zudem erhielt der Oman bedenklich viele Konterchancen. Mit Japan (Mittwoch, 14 Uhr) wartet zum WM-Auftakt ein deutlich stärkerer Gegner.
Klostermann keine Startelf-Option
Dass Lukas Klostermann dann genau wie gegen den Oman zur Startelf zählt, kann man beinahe ausschließen. Der überraschend nach dreimonatiger Verletzung nominierte Rechtsverteidiger wurde nach 30 Minuten ausgewechselt. Das sei zwar „genau so geplant“ gewesen, verriet Flick später. Doch klar ist: Ein Spieler, der eine Woche vor WM-Start nicht zu einem längeren Einsatz in der Lage ist, kann erstmal kein Startelf-Option sein.
Thilo Kehrer machte es als Rechtsverteidiger mit dem Ball am Fuß passabel, fand immer wieder geschickte Lösungen, sich vom Gegnerdruck zu befreien. Defensiv wackelte Kehrer aber mitunter. Trotzdem gut möglich, dass der Mann von West Ham United gegen Japan das Startelf-Mandat erhält.
Füllkrugs „Präsenz“
Klar, es war nur der Oman. Doch es war eben auch einzig Niclas Füllkrug, der für Deutschland traf. Eine Großchance vergab der Werder-Stürmer und einen Kopfball setze er drüber, ehe er in der 80. Minute technisch sauber doch noch den Siegtreffer bei seinem Länderspiel-Debüt erzielte (FT-Note: 2).
„Man hat schon auf dem Platz gespürt, dass vorne eine Präsenz ist“, lobte Flick im Anschluss den einzigen klassischen Mittelstürmer im Aufgebot. Hohe Hereingaben waren plötzlich eine echte Option. Ein Stilmittel, das es gerade in engen Spielen brauchen kann. Youssoufa Moukoko, der im ersten Durchgang in vorderster Front debütierte, konnte dagegen überhaupt nicht überzeugen, gerade die „Präsenz“ fehlte ihm (FT-Note: 5,5). Im internen Stürmer-Ranking dürfte Füllkrug den Dortmunder nun schonmal hinter sich gelassen haben.