FT-Gedankenspiele: Diese Spieler könnten Herrmann bei der Borussia ersetzen
Sportlich läuft es wieder richtig gut am Niederrhein. Die Verletztenmisere jedoch geht weiter. Im Winter muss man womöglich auf die Ausfälle von André Hahn und Patrick Herrmann reagieren. FussballTransfers hat den Transfermarkt durchforstet und fünf Spieler gefunden, die für Max Eberl durchaus interessant sein könnten.
Seit André Schubert das Amt von Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach übernommen hat, läuft es wieder rund im Fohlenstall. Richtig rund. In fünf Bundesligaspielen gab es ausschließlich Siege. Zudem verkaufte sich die Borussia auch in der Champions League gegen Manchester City (1:2) und bei Juventus Turin (0:0) durchaus teuer.
Ein Problem allerdings konnte die Fohlenelf noch nicht vom Sattel schütteln: Das Verletzungspech. Nationalspieler Patrick Herrmann fällt mit einem Riss des hinteren Kreuzbands auf noch unbestimmte Zeit aus. André Hahn wird dem VfL mit einer Fraktur des Schienbeinkopfes mindestens drei Monate fehlen. Der zuvor so stark besetzte Flügel der Gladbacher verliert somit an Schwung.
Personalplanung mit Schubert
„Im Moment können wir ja nichts machen, wir warten beispielsweise bei Herrmann ab, ob er noch operiert werden muss. Dann besprechen wir mit André die Planung für den Winter“, übt sich Manager Max Eberl gegenüber der ‚Bild‘ zwar in Geduld, hinter den Kulissen sondiert er mit Trainer André Schubert aber, welche Verstärkungen für den Winter interessant sein könnten. „Erst mal heißt das, dass André jetzt unser Chef ist – mit dem wir ganz normal über die Personalplanung sprechen“, spricht Eberl dem noch immer als Interimslösung getitelten Coach sein Vertrauen aus.
Da die Borussia gerade im Angriff auf Kante genäht ist, könnten vor allem Hybridlösungen für Eberl und Co. interessant sein. Gemeint sind Spieler, die sowohl auf dem Flügel als auch im Sturmzentrum einsetzbar sind. FussballTransfers hat die Augen schon einmal offen gehalten und sechs Spieler gefunden, die sich die ‚Fohlen‘ einmal genauer anschauen sollten.
Fünf Spieler für Eberls Notizzettel
Pione Sisto (20/FC Midtjylland): Der pfeilschnelle Däne mit Wurzeln im Südsudan ist in der Bundesliga längst kein Unbekannter mehr. Schon vergangene Saison weckte der Youngster mit starken Leistungen in der Alka Superligaen Begehrlichkeiten. Insbesondere der Hamburger SV soll seine Fühler nach dem 20-jährigen Rechtsaußen ausgestreckt haben. Aber auch für Gladbach dürfte der dänische Nationalspieler durchaus interessant und trotz Vertrags bis 2018 finanziell erschwinglich sein. Zwischen fünf bis sieben Millionen Euro Ablöse wurden jüngst gehandelt.
Viktor Fischer (21/Ajax Amsterdam): Der nächste, wenn auch deutlich prominentere Däne, der ins Raster passen könnte. Und auch der 21-Jährige kickte einst für Midtjylland, ehe er im Alter von 17 Jahren in die Grachtenstadt wechselte. Bei Ajax ist der torgefährliche Flügelspieler nicht erst seit gestern unumstrittener Stammspieler. Schon in seiner Premierensaison 2012/13 in der Eredivisie erzielte Fischer zwölf Tore in 35 Partien. In dieser Spielzeit konnte er bereits sechsmal netzen.
Der Youngster zieht bevorzugt vom linken Flügel ins Zentrum, ist in der Offensive aber flexibel einsetzbar. Sowohl auf Rechtsaußen als auch im Sturmzentrum oder als hängende Spitze könnte er der Borussia weiterhelfen. Seinen bis 2017 datierten Kontrakt verlängerte der dänische Nationalspieler bisher nicht. Fraglich, ob er dies noch tun wird. Denn der nächste Karriereschritt könnte bald folgen – womöglich zur Borussia?
Bertrand Traoré (20/FC Chelsea): Englische Medien brachten den 20-jährigen Angreifer aus Burkina Faso im Sommer bei Borussia Dortmund ins Spiel. Schon 2010 holte Chelsea den technisch versierten Angreifer von AJ Auxerre nach London. Zuletzt war Traoré eineinhalb Jahre an Chelseas Partner-Klub Vitesse Arnheim verliehen. Für die Niederländer erzielte der 15-fache Nationalspieler in 51 Partien starke 20 Tore.
Dabei zeichnete er sich neben seinem ausgewiesenen Torriecher durch Aggressivität und Galligkeit im Spiel gegen den Ball aus. Genau das, was Schubert von seinen Spielern verlangt. Wie Fischer ist auch Traoré (Vertrag bis 2018) offensiv variabel einsetzbar. Infrage käme beim Chelsea-Talent aber wohl nur ein Leihe. Kennen dürfte Eberl die Verhandlungspartner der ‚Blues‘ mitterweile bestens. Schon Thorgan Hazard und Andreas Christensen holte er von der Stamford Bridge an den Niederrhein.
Hakim Ziyech (22/Twente Enschede): Für Aufmerksamkeit sorgte der in den Niederlanden geborene Marokkaner am Wochenende vor allem mit seinem Torjubel, als er über die Bande springen wollte, mit den Füßen hängen blieb und hinter der Absperrung verschwand. Die Szene sorgte im Netz für Furore. Aber auch auf dem Platz weiß sich der 22-jährige Offensiv-Allrounder in dieser Saison in Szene zu setzen. Fünf Tore und vier Vorlagen gelangen Ziyech in bisher elf Spielen.
Trotz seiner jungen Jahre ist der technisch exquisit beschlagene Linksfuß schon Kapitän in Enschede. Das wiederum dürfte es schwieriger respektive kostspieliger machen, ihn vorzeitig aus seinem bis 2018 datierten Vertrag herauszukaufen. Dennoch, die Zeit könnte für den marokkanischen Nationalspieler gekommen sein, die nächste Herausforderung zu suchen.
Fedor Smolov (25/FK Krasnodar): Der Name, der ein wenig nach sowjetischem Feldherr anmutet, dürfte insbesondere den Fans des BVB noch ein Begriff sein. Zum Europa League-Auftakt wirbelte der Angreifer gerade in Durchgang eins die Abwehr der schwarz-gelben Borussia durcheinander. Mal im Sturmzentrum, mal ließ er sich auf die Flügel fallen. Insbesondere die etwas hüftsteifen Matthias Ginter und Sokratis hatten ihre liebe Mühe mit dem technisch bockstarken Russen.
Erst im Sommer wechselte der 1,87 Meter große Angreifer ablösefrei von Dinamo Moskau an den Kuban. Dort unterschrieb der ebenfalls flexibel einsetzbare Torjäger bis 2019. Sechs Tore und acht Vorlagen gelangen ihm seitdem für Krasnodar. Abgesehen von einem halbjährigen Intermezzo bei Feyenoord Rotterdam in der Saison 2010/11 spielte Smolov bisher ausschließlich in Russland. Die Herausforderung, in einer europäischen Topliga zu bestehen, dürfte ihn daher durchaus reizen. Das Potenzial ist fraglos vorhanden.
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