Noten UEFA Champions League

BVB unterliegt Reals Effizienz | Eine 5, aber auch gute Noten

Borussia Dortmund muss sich trotz über weite Strecken überlegen geführter Partie Real Madrid geschlagen geben. Wie so oft definierten sich die Königlichen über ihre Effizienz. FT hat die Leistungen der BVB-Stars genau unter die Lupe genommen.

von Die Redaktion
4 min.
Dani Carvajal erzielt den Führungstreffer @Maxppp

Ohne Scheu kam Borussia Dortmund aus der Kabine. Die ersten offensiven Momente gehörten den Schwarz-Gelben. Folgerichtig hatte das Team von Edin Terzic die erste größere Möglichkeit durch Julian Brandt nach einer knappen Viertelstunde. Anschließend Chancenwucher der Dortmunder: Erst ließ Karim Adeyemi freistehend vor Thibaut Courtois aus, wenig später scheiterte Niclas Füllkrug am Innenpfosten. Es folgten weitere rund 20 Minuten mit einem deutlich agileren BVB, der sich Fragen gefallen lassen musste, wie es denn nach diesem Spielverlauf mit einem torlosen Remis in die Halbzeit gehen kann.

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Hälfte zwei sah wiederum eine sehr kontrollierte Borussia, die wenig zuließ und ihrerseits immer wieder Akzente setzte. Abgesehen von einem gefährlichen Freistoß durch Toni Kroos war die königliche Offensive bei Mats Hummels und Co. gut aufgehoben. Aber Real ist eben Real: Plötzlich stand es 1:0 für die Königlichen, abgezeichnet hatte sich dieser Zwischenstand mitnichten. Es folgten der kaum erklärbare Bock durch Ian Maatsen und das damit verbundene 0:2 aus Dortmunder Sicht. Die sichere Führung ließen sich die Männer von Carlo Ancelotti dann nicht mehr nehmen: Champions League-Sieg Nummer 15.

Torfolge

0:1 Carvajal (74.): Relativ unnötig klärt Maatsen zur Ecke. Diese bringt Kroos von der linken Seite nach innen. Dort setzt sich Carvajal von ebenjenem Maatsen ab und köpft ins lange Eck. Kobel kann dem Ball nur hinterhersehen.

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0:2 Vinicius (83.): Ein dem Anlass unwürdiger Fehlpass durch Maatsen quer vor dem eigenen Tor. Bellingham erhält das Spielgerät ohne eigenes Zutun in der Zentrale und leitet weiter auf Vinicius. Der Brasilianer taucht von halblinks freistehend vor Kobel auf und verwandelt.

Einzelkritik

Tor

Gregor Kobel: Als auffälligste Szene in Halbzeit eins hatte der Schweizer Vinicius‘ Foul gegen sich, ansonsten wurde er in seiner Kernkompetenz nicht wirklich gefordert. Das änderte sich erst nach der Real-Führung, als Kobel mehrfach retten musste. Bei beiden Gegentreffern machtlos. Ein gewohnt sicherer Rückhalt.

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Abwehr

Julian Ryerson: Mit der wohl schwierigsten Aufgabe des Abends gegen Vinicius, die er aber in weiten Teilen gut löste. Hatte auch Zeit, sich regelmäßig auf den Weg nach vorne zu machen. Starke Leistungen des Norwegers, zumal ihn am Vinicius-Tor keinerlei Schuld traf.

Mats Hummels: Unfassbarer Pass auf Adeyemi nach rund 20 Minuten, dem leider die Krönung verwehrt blieb. Im direkten Duell wie zuletzt fast immer sehr aufmerksam und kompromisslos. Etwas vorwerfen konnte man dem Routinier nicht, ebenso wenig wie Nebenmann Schlotterbeck.

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Nico Schlotterbeck: Anfangs mit ein, zwei zögerlichen Aktionen im Spielaufbau, die beinahe Gefahr heraufbeschworen, dann ausgesprochen kompromisslos im Zweikampf und später mit einer unnötigen Gelben Karte wegen Meckerns. Im weiteren Verlauf dennoch nicht eingeschränkt in den Duellen Mann gegen Mann.

Ian Maatsen: Sein eklatanter Bock besiegelte die Dortmunder Niederlage gegen wieder mal effektive Madrilenen. Bis dahin hatte der Linksverteidiger einen vernünftigen Auftritt geliefert, an den sich nach diesem Fehler aber niemand mehr erinnern wird, denn auch beim ersten Gegentor ließ er Carvajal entwischen.

Mittelfeld

Emre Can: Hatte das defensive Mittelfeld sehr gut im Griff, auch wenn er als einziger echter Sechser agierte. Im Spiel gegen den Ball aggressiv, in Ballbesitz ohne Fehl und Tadel, selbst wenn große Aha-Momente ausblieben.

Marcel Sabitzer: Terzcis taktischer Kniff, den Österreicher etwas höher als Can zu positionieren, ging vor allem in Durchgang eins gut auf. Bis zum 0:1 einer der Garanten dafür, dass die Dortmunder das bessere Team waren.

Julian Brandt: Sehr erwachsener Auftritt des Nicht-EM-Fahrers, sowohl offensiv als auch in der Arbeit gegen den Ball. Seine Ideen schwörten immer wieder Gefahr herauf, hätte sich aber häufiger an den Abschluss herantrauen können.

Angriff

Jadon Sancho: Keine ausgesprochen schlechte Leistung des Dribblers, echte Durchschlagskraft war allerdings nicht vorhanden. Gegenspieler Mendy machte nicht den Fehler wie im Halbfinale Nuno Mendes, naiv hervorzustechen und dann ins Leere zu laufen.

Karim Adeyemi: Ließ die erste Großchance des Spiels relativ kläglich liegen, war aber ansonsten sehr umtriebig und bereitete Carvajal mit seiner enormen Geschwindigkeit immer wieder Probleme. Wirklich effektiv wurde der Linksfuß allerdings nicht.

Niclas Füllkrug: Als Wandspieler längst gehobene europäische Klasse, zeigte das auch in dieser Partie wieder mit starken Ablagen auf die nachrückenden Brandt, Adeyemi und Co. Hatte bei seinem Pfostentreffer großes Pech, als er eigentlich alles richtig machte. Am Ende muss man ihm als Neuner dennoch mangelnde Effizienz ankreiden.

Einwechslungen

ab 72. Marco Reus für Adeyemi

ab 80. Sébastien Haller für Can

ab 80. Donyell Malen für Brandt

ab 87. Bynoe-Gittens für Sancho

Die Noten für den BVB

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