2. Bundesliga

Manga kontra Geraerts: Schalkes schwelender Konflikt

Nachdem der FC Schalke 04 vergangene Saison am Abgrund der zweiten Liga stand, soll es für den Ruhrpottklub wieder in die vordere Tabellenregion gehen. Doch nach dem Stotterstart knistert es auf Schalke einmal mehr.

von Georg Kreul - Quelle: WAZ
2 min.
Ben Manga mit Schalke-Trainer Karel Geraerts @Maxppp

Beim FC Schalke 04 bahnt sich ein größerer Konflikt zwischen Kaderplaner Ben Manga und Cheftrainer Karel Geraerts an. Die beiden Führungskräfte der Königsblauen verfolgen zwar dasselbe Ziel – eine deutlich erfolgreichere Saison als letztes Jahr zu spielen – bei der Herangehensweise scheiden sich die Geister jedoch zunehmend.

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Nach Mangas Ansicht ist der Schalker Kader gut genug für Platz sechs bis acht. Doch die dafür von Manga verpflichteten Spieler tauchten zuletzt seltener in der von Geraerts gewählten Startaufstellung auf. Dies soll Manga laut der WAZ „verwundert zur Kenntnis“ genommen haben. Beispielsweise findet sich der fürs Tor als Nummer eins geholte Ron-Thorben Hoffmann (25) hinter Leih-Rückkehrer Justin Heekeren (23) nur auf der Bank wieder.

Auch in der Innenverteidigung spielten bei der jüngsten 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln nicht etwa die beiden verpflichteten Talente Felipe Sánchez (20) oder Martin Wasinski (20), sondern Sechser Ron Schallenberg (25) und Vorjahresdauerreservist Ibrahima Cissé (23). Dabei hatte Manga noch zuletzt gesagt: „Der Erfolg wird sich einstellen. Wir müssen nur die Ruhe bewahren und an die Jungs glauben.“

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Manga-Plan geht noch nicht auf

Mit nur vier Punkten aus vier Spielen hat sich weder der Erfolg eingestellt noch scheint Geraerts den Neuen gegen einen Gegner wie Köln zu vertrauen. Schalke ist angesichts des Schuldenbergs jedoch auch darauf angewiesen, junge Spieler weiterzuentwickeln, um sie dann mit Gewinn zu verkaufen. Bisher passiert dies nicht so wie im Sommer zumindest auf dem Papier gedacht.

Angesprochen auf die Thematik bei Wasinski und Sánchez sagte Manga vor einigen Tagen diplomatisch: „Die Mannschaftsaufstellung macht der Trainer, die mache nicht ich. Wenn der Trainer sagt, sie sind noch nicht so weit in seinen Augen, dann müssen wir das respektieren.“

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Martin Wasinski und Felipe Sanchez

Das große Aber

Im Nachgang schlug Manga allerdings doch noch einen schärferen Ton an: „Beide haben in ihren Ländern in den ersten Ligen gespielt. Wer schon mal in Argentinien war, der weiß, wie es da bei Spielen abgeht – da ist Krieg auf dem Platz. Und wenn ein junger Spieler dort gespielt hat, sollte er in meinen Augen auch gegen Magdeburg, Darmstadt oder wen auch immer spielen können.“

Deutliche Worte, die den Disput nun in die Öffentlichkeit tragen. „Für mich ist klar“, betonte Geraerts nach dem gestrigen 2:1-Testspielsieg über NAC Breda, „das sind nicht meine Worte. Jeder muss für seine Worte Verantwortung übernehmen. Ich schaue immer nach meiner Mannschaft, aber ich betreibe keine Politik. Alle wissen, dass ich alles für Schalke 04 gebe, das war in der vergangenen Saison so, und in dieser Saison ist das wieder so.“

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Wie lange die Vereinspolitik aus der Mannschaftsaufstellung herausgehalten werden kann, wird maßgeblich von den Ergebnissen gegen die kommenden Gegner Karlsruher SC und Absteiger Darmstadt 98 abhängen. Ansonsten dürfte Manga auch auf der Trainerbank nach einer Lösung suchen, die mehr im Sinne des von ihm eingeschlagenen Kurses auf Schalke handelt.

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