Bundesliga

Guerrero: Lustlosigkeit statt Flugangst?

von Stephan Kläsener
1 min.

Es schien eine der kuriosesten Anekdoten der jüngeren Bundesligageschichte zu werden. Paolo Guerrero zeigte sich aufgrund seiner Flugangst nicht im Stande, aus Peru zum Hamburger SV zurückzukehren. Im Januar scheiterten zahlreiche Versuche, den verletzten Torjäger, der sich in seiner Heimat einen Weihnachtsurlaub gönnte, in ein Flugzeug nach Hamburg zu setzen. Wie der HSV mitteilte, soll sogar der Beistand von seiner Mutter und seiner Freundin nichts geholfen haben, um die Angst vor dem Fliegen zu überwinden. Die Hanseaten erwägten sogar, Guerrero per Frachtschiff wieder einschiffen zu lassen.

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Beim Europa-League-Hinspiel des HSV sah man Guerrero endlich wieder in Hamburg. Es hat den Anschein, als habe der Torjägers seine Psychose besiegt. Nach Aussagen seiner Mutter Petronila Gonzáles gegenüber der der Zeitung ‚El Bocon’ hat Guerreros Rückkehr allerdings eine ganz andere Ursache: „Er kehrt jetzt nach Deutschland zurück, weil sein Verein ihn unter Druck gesetzt hat. Der Vertrag soll besprochen werden.“

Wollte Guerrero gar nicht nach Hamburg zurückkehren und gab die angebliche Flugangst bloß als Vorwand an? Einige Indizien sprechen dafür. Guerreros Vertrag in Hamburg läuft am Ende der Saison aus. Nach starkem Saisonstart sah sich der Südamerikaner im Stande, ein Gehalt von mehr als vier Millionen Euro zu fordern. Die Verhandlungsposition von Guerrero hat sich grundlegend verschlechtert. Erst der doppelte Kreuzbandriss in der WM-Qualifikation, dann die Verpflichtung von Ruud van Nistelrooy. Die Chancen des 26-Jährigen auf einen derartigen Vertrag tendieren gegen null.

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Laut ‚El Bocon’ soll Guerrero vor dem Abflug am Flughafen von Lima auf Fragen der Fans, ob er seine Flugangst überwunden habe, geantwortet haben: '“Das ist Quatsch. Ich habe keine Flugangst. Das ist eine reine Mediengeschichte“. Ein in Flugangst gehülltes Paket Lustlosigkeit ist den HSV-Verantwortlichen wohl kaum vier Millionen Euro im Jahr wert.




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